Zwar hat sich die Sixt Leasing SE in den ersten neun Monaten 2020 "im Rahmen der Erwartungen entwickelt", wie aus einer aktuellen Quartalsmitteilung hervorgeht. Doch bereits im Juli 2020 hatte das Unternehmen eine vorherige Ergebnisprognose kassiert und an das aktuelle Krisenszenario angepasst. Die wichtigsten Kennzahlen der Münchener sind negativ: Das Konzernergebnis (EBITDA) fiel in den ersten drei Quartalen 2020 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 7,6 Prozent auf 158,6 Millionen Euro.
Insgesamt sank der Konzernvertragsbestand im In- und Ausland (ohne Franchise- und Kooperationspartner) im Zeitraum von Ende Dezember 2019 bis Ende September 2020 um 3,2 Prozent auf 131.900 Verträge. Der Vertragsbestand im Flottenleasing verzeichnete den Angaben zufolge einen Rückgang um 3,7 Prozent auf 38.900 Verträge. Im Flottenmanagement stieg der Vertragsbestand in den ersten neun Monaten 2020 um 3,0 Prozent auf 53.000 Verträge.
Der operative Konzernumsatz ging im Vergleich in den ersten drei Quartalen um 10,7 Prozent auf 565,3 Millionen Euro zurück. Ursächlich war der durch die Corona-Pandemie verursachte "Lockdown" im zweiten Quartal 2020, der laut Sixt Leasing zu einer "signifikant reduzierten Fahrzeugnutzung führte und damit insbesondere einen Rückgang der nutzungsbezogenen Erlöse, wie zum Beispiel Treibstofferlöse, verursachte". Auch nach einer Lockerung der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen im Sommer habe sich das Geschäft nicht so erholt wie erhofft.
Kurs Weiterentwicklung
Michael Ruhl, Vorstandsvorsitzender der Sixt Leasing SE: "Die anspruchsvollen Rahmenbedingungen halten uns nicht davon ab, unsere Strategie weiterhin konsequent umzusetzen und insbesondere die Digitalisierung unseres Produkt- und Serviceportfolios weiter voranzutreiben. Unser neuer Großaktionär, die Hyundai Capital Bank Europe, wird uns dabei unterstützen."
Nach Auskunft der Pullacher gibt es zahlreiche Impulse: Im Geschäftsbereich Flottenmanagement wurde zum Beispiel die Smartphone-App "The Companion" für Fuhrparkkunden weiterentwickelt und unter anderem mit der digitalen Bezahlfunktion "Shell Payment@Pump" ausgestattet. Auch die personelle Verstärkung der Sixt Mobility Consulting GmbH mit Christian Braumiller und Michael Poglitsch nennt der Mobilitätsdienstleister in diesem Kontext (wir berichteten). Im Geschäftsfeld Flottenleasing baute Sixt Leasing seine Kooperation mit der BSH Hausgeräte GmbH im Bereich der Elektromobilität aus. Auch versucht man sich an einem neuen Geschäftsmodell und hat ein Gebrauchtwagenleasing in der Pipeline. (mas)