In der Öffentlichkeit wird das Urteil der Leipziger Bundesverwaltungsgerichts heftig diskutiert. Während es Stimmen gibt wie die des Bundesverbandes freier Kfz-Händler (BVfK), der in dem Urteil „keine gravierenden Auswirkungen“ sieht, warnen andere vor sinkenden Restwerten und davor, dass der Diesel generell schlecht geredet werde. „Der Diesel erfährt seit geraumer Zeit ein PR-Debakel von historischen Dimensionen“, sagt Dieter Fess von Bähr & Fess Forecasts.
Was sagt der VMF?
Von weiter sinkenden Restwerten geht indes der Verband der Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) derzeit nicht aus. Dessen Vorsitzender Michael Velte meint: „Im Grunde hat das Urteil an der bestehenden Verunsicherung kaum etwas verändert. Die in den letzten Monaten deutlicher eingetreten Verwerfungen am Gebrauchtwagenmarkt von Dieselfahrzeugen haben das Urteil quasi schon vorweg genommen. Niemand kann aktuell sagen, was das Urteil konkret überhaupt bedeuten wird.
Der VMF hat deshalb bereits Kontakt zu dem Leiter des Umweltamtes einer davon besonders betroffenen Großstadt aufgenommen und wird sich im Zuge der nächsten Mitgliederversammlung über deren Optionen informieren lassen. Denn nahezu keine der betroffenen Städte erwägt ja ernsthaft, freiwillig ein Fahrverbot einführen zu wollen.“
Was sagen die Medien?
In den sozialen Medien sei die Mehrheit gegen das Fahrverbot, wie Vico Research & Consulting in einer Analyse ermittelt haben will. Demnach werde 64,1 Prozent der erfassten Beiträge mit wertenden Aussagen ein mögliches Diesel-Fahrverbot negativ bewertet. Ausgwertet wurden 77.000 Beiträge.
Und „Spiegel online“ berichtet heute von stark steigenden Zahlen von betroffenen Fahrzeugbesitzern, die rechtliche Schritt erwägen und auf das Thema spezialisierte Anwälte kontaktiert haben – und zwar auch Besitzer anderer Marken als VW. hjm