Von Wolfgang Schäffer
Jeder fünfte verkaufte Audi weltweit ist ein A4. Der Anteil der Flotten- und Geschäftskunden in Deutschland liegt bei mehr als 80 Prozent. Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig die Baureihe für die Marke mit den vier Ringen ist. Um im harten Kampf um die Gunst gerade auch der Fuhrparkkunden noch besser bestehen zu können, haben Designer und Techniker – nach einer äußerst moderaten Modellpflege 2015 – jetzt quasi ein neues Auto auf die Räder gestellt.
Fast jedes Teil neu gezeichnet
Bis auf die Motorhaube, das Dach und die Heckklappe hat das Designteam jedes Teil angefasst. Alles in allem wirkt der A4 jetzt so sportlich wie nie zuvor. Dafür steht der breiter und flacher gewordene Singleframe-Kühlergrill, der die Front optisch zur Straße absenkt. Dazu tragen aber auch die jetzt serienmäßigen und neu gezeichneten LED-Scheinwerfer bei. Außerdem dominieren jetzt muskulös ausgeprägte Radhäuser und eine nach unten versetzte Schulterlinie die Flanken. Am Heck soll wie beim größeren A6 eine Chromleiste zwischen den LED-Rücklichtern die Hochwertigkeit des Wagens steigern.
Diesen Eindruck weckt der Innenraum allemal. Beim Kombiinstrument bietet Audi die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen teilanalogen Fahrerinformationssystemen oder dem volldigitalen Virtual Cockpit. Das jetzt 10,1 Zoll große Touch-Display, Zentrale des neuen Bediensystems, nimmt seinen Platz mittig im Armaturenträger ein. Der bisherige Dreh-Drücksteller auf dem Mitteltunnel ist passé.
Umfangreiches Motorenangebot
Die Motorenpalette besteht von Anfang an aus sechs Turbo-Triebwerken. Auf der Benzinerseite ist das der 2.0-Liter TFSI in drei Leistungsstärken. Der vorläufige Basismotor im 35 TFSI leistet 150 PS, der 40 TFSI 190 PS und der 45 TFSI 245 PS. Die drei Triebwerke sind mit einem Mild-Hybrid-System (MHEV) auf 12-V-Basis ausgestattet. So lässt sich der Verbrauch laut Audi um bis zu 0,3 Liter auf 100 Kilometer verringern. Deutlich spürbarer aber ist die Komfortsteigerung. Das gilt vor allem für die Start-Stopp-Automatik, die das Aggregat jetzt schneller aus dem Schlaf weckt. In den kann es bereits geschickt werden, wenn die Tachonadel unter die Marke von 22 km/h fällt. Lenkunterstützung und Bremskraft bleiben dabei voll erhalten.
Dieselkunden haben die Wahl zwischen drei Motoren beziehungsweise Leistungsstufen. Die Basis bildet hier der antritts- und durchzugsstarke sowie laufruhige und extrem leise 2,0-Liter-Motor mit 190 PS im 40 TDI, darüber folgt der noch kraftvollere Dreiliter-Sechszylinder mit 231 PS im 45 TDI. Und dann ist da noch der Spitzendiesel, der in Zukunft in den S-Modellen zum Einsatz kommt. Ein 347 PS starker Dreiliter-V6-Selbstzünder mit einem elektrischen Verdichter treibt den S4 TDI an. Das Turboloch lässt sich damit jedoch nicht wirklich ausmerzen. Es dauert schon mehr als einen Wimpernschlag, bis der Wagen aus dem Stand losprescht. Dann aber gibt es kein Halten mehr. Wie gehabt ist der S4 – als Limousine und Avant – mit Quattro-Antrieb, einer Achtstufen-Tiptronic und einem Sportfahrwerk ausgestattet.
Das Motorenangebot wird kurz nach dem Marktstart komplettiert. Dann legt Audi zwei Zweiliter-Einstiegsdiesel nach. Der 30 TDI leistet 136, der 35 TDI 163 PS. Etwas später folgt außerdem ein manuelles Sechsgang-Getriebe. Weiter im Angebot bleibt der A4 Allroad Quattro. Außer einer um 35 Millimeter vergrößerten Bodenfreiheit sind Unterfahrschutz, Radlaufblenden, größere Räder und eine breitere Spur optische Unterschiede zum Avant.