Im europäischen Elektromobilitätsindex liegen die Niederlande, Norwegen und das Vereinigte Königreich in Führung – im Nordwesten ist die Lage für Elektroautobesitzer bzw. -fahrer offenbar am besten. Wie der jährlich erscheinende "EV-Readiness-Index" von Leaseplan zeigt, hat Deutschland bei den Kriterien Stromerflotte, Ladeinfrastruktur und Fördermitteln aufgeholt. "Unser EV Readiness Index zeigt, dass elektrisches Fahren in Deutschland boomt und wir in Deutschland auch beim Aufbau der Ladeinfrastruktur auf einem guten Weg sind", kommentierte Roland Meyer, Geschäftsführer von Leaseplan Deutschland.
Die Auswertung will Aufschluss darüber geben, wie gut 22 europäische Länder auf Elektromobilität eingestellt sind. Wenn die Bedingungen stimmen, dann nimmt die Nachfrage zu – so die Annahme. Die Hausaufgaben wurden offenbar gemacht, schließlich war Deutschland bei den Zulassungszahlen Europameister. Im Jahr 2020 wurden über 204.000 E-Autos zugelassen – mehr als in jedem anderen Land und fast doppelt so viele wie in Frankreich und im Vereinigten Königreich. Diese Entwicklung nimmt auch bei Leaseplan Gestalt an: Eigenem Bekunden zufolge verzeichnete das Unternehmen im letzten Jahr eine Verdoppelung von Elektroautos in der Leasingflotte. Elektrofahrzeuge machten knapp 16 Prozent der neu georderten Leasingfahrzeuge aus.
Ein Grund für die wachsende Beliebtheit sind Nachbesserungen bei den Rahmenbedingungen: So zählen die Studienautoren knapp 45.000 Ladepunkte, davon knapp 7.000 Schnelllade-Möglichkeiten. Bei den staatlichen Anreizen liege Deutschland "solide im Mittelfeld", hieß es. Nachteilig wirkt sich jedoch der hohe Strompreis aus: Energie an einer öffentlichen Ladesäule kostet laut Leaseplan 78 Prozent des entsprechenden Kraftstoffs für Verbrenner. Andere Länder mit einem hohen Energiepreisindex sind Irland (65 Prozent) und Spanien (62 Prozent), während die niedrigsten Werte in Norwegen (28 Prozent) und den Niederlanden (39 Prozent) anzutreffen sind. (mas)