Fuhrparks sind essentielle Taktgeber für die Autoindustrie
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Fuhrparks sind essentielle Taktgeber für die Autoindustrie

DAT-Barometer

Fuhrparks Taktgeber der Branche

Trends und Entwicklungen, Aufs und Abs – das Flottengeschäft und die Fuhrparks sind unverzichtbare Gradmesser des Automobilmarkts.

Was geht? Wer könnte es besser und treffender beantworten, als die Fuhrparkmanager selbst. Das aktuelle DAT-Barometer hat explizit das Thema Flotte/Fuhrpark zum Schwerpunkt gemacht. In der der März-Ausgabe kommen die DAT-Experten dann auch zum Schluss, dass die Fuhrparks die Taktgeber des hiesigen Automobilmarktes sind. Über ihre Funktion als Multiplikatoren hinaus seien sie zudem Technologietreiber. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Etwa die Hälfte aller gewerblichen Zulassungen werde auf Fuhrparks zugelassen. Folge: Dadurch kämen auch sehr große Neuwagen-Stückzahlen mit modernsten Antriebstechnologien und Assistenzsystemen auf die Straßen.

Flotten für Hersteller, Banken und Leasinggesellschaften essentiell

Es sei demnach kein Wunder, dass die Flottenbetreiber sowohl für Automobilhersteller als auch für Banken und Leasinggesellschaften essentiell seien. Naturgemäß sei in den Fuhrparks die Verteilung der Antriebsarten grundsätzlich anders als im Gesamtmarkt. So präge ein hoher Anteil moderner Selbstzünder die Flotten. Hinzu kämen zahlreiche E-Autos unter anderem wegen der steuerlichen Vergünstigungen. Sie gehörten inzwischen zum Flotten-Standard. Gleichwohl sehen die befragten Fuhrparkleiter die Fokussierung der Politik auf rein batterieelektrische Antriebe (BEV) eher mit gemischten Gefühlen. Des Weiteren hielten viele (67 Prozent) die terminliche Festlegung zum Verbrenner-Ausstieg für den falschen Weg. Bezüglich der Mobilitätsbedürfnisse im Fuhrpark meinten sogar deutliche 81 Prozent, dass zum aktuellen Zeitpunkt nicht alle ihre Wegstrecken mit Vollstromern zurückgelegt werden könnten. 32 Prozent gaben zudem an, sie hätten Dienstwagenberechtigte, die wieder zu einem klassischen Verbrenner zurückkehren möchten.

Synthetische Kraftstoffe/E-Fuels werden als vielversprechend bewertet

Insofern dürften die jüngsten Entwicklungen in der EU-Verkehrspolitik eher auf Zustimmung treffen. Denn für viele der Umfrageteilnehmer wären synthetische Kraftstoffe/E-Fuels eine Alternative neben der E-Mobilität. Laut dem DAT-Barometer März haben sich inzwischen 16 Prozent der Fuhrparkleiter intensiv damit beschäftigt, weitere 37 Prozent zumindest viel davon gehört oder gelesen. Und: Wer diese Kraftstoffe kenne, halte sie in hohem Maße (66 Prozent) für vielsprechend und sehe darin eine klimaschonende, zusätzliche Alternative. Nichts davon hielten wiederum 28 Prozent der Flottenmanager, da die Herstellung zu aufwendig, der Tankstellen-Verkauf zu teuer seien. Wenig überraschend bleibt der März-Analyse zufolge Diesel dominante Antriebsart. So zeige die Entwicklung der Antriebsarten in den Firmenfuhrparks während der vergangenen drei Jahre, dass nach wie vor der Verbrenner und dort vor allem Selbstzünder die wichtigste Motorisierung bleiben. Laut aktuellem DAT-Barometer liege der Diesel-Anteil im März 2023 bei 64 Prozent. Mit 19 Prozent folgen alternative Antriebe und dann die Benziner mit 17 Prozent. Gleichwohl sei die Verfügbarkeit von neuen Verbrennern aufgrund der veränderten Modellpolitik der Hersteller bereits eingeschränkt. Gleichzeitig wachse durch die steuerlichen Anreize für BEV und PHEV die Durchdringung von Voll- und Teilzeitstromern in den Flotten weiter. Auf BEVs entfielen dabei 47, auf PHEVs 42 Prozent.

Neuwagenbeschaffung war und bleibt schwierig

Ohnehin sei die Neuwagenbeschaffung in 2022 auch für Fuhrparkleiter schwierig gewesen. Nur 32 Prozent der Befragten konnten alle fest geplanten Pkw-Anschaffungen im vergangenen Jahr tatsächlich auch tätigen. Die große Mehrheit allerdings (68 Prozent) verneinte dies. Als Gründe wurden vor allem die langen Lieferzeiten genannt (84 Prozent). Häufig waren jedoch auch die gewünschten Fahrzeuge (57 Prozent) oder bestimmte Ausstattungsmerkmale (27 Prozent) nicht bestellbar. Die hohen Preise, die 2022 vor allem bei Endverbrauchern einen Autokauf verhinderten, spielten „lediglich“ bei 36 Prozent der Fuhrparkleiter eine Rolle. Eine der Hauptgründe sei, dass 80 Prozent der Fuhrparks mit geleasten Fahrzeugen operierten. Nur 20 Prozent werden selbst gekauft.

Eigene Poolfahrzeuge wichtigste Lückenfüller

Bei der nach wie vor angespannten Situation auf dem Neuwagenmarkt, blieben die eigenen Poolfahrzeuge wichtigste Lückenfüller. Lieferschwierigkeiten, insbesondere die Verfügbarkeit von diversen Komponenten (z. B. Halbleiter), sorgten weiterhin für lange Lieferzeiten. Falls Fahrzeuge im Fuhrpark nicht zum vereinbarten Termin getauscht werden könnten, würden 80 Prozent der Fuhrparkleiter bestehende Verträge mit ihren Leasinggesellschaften verlängern, um die Mobilität in der Flotte sicherzustellen. Sollten dennoch einmal Lücken bei der Fahrzeugversorgung vorhanden sein, greifen die meisten Fuhrparkleiter (77 Prozent) auf eigene Poolfahrzeuge zurück, gefolgt von Autovermietern (63 Prozent). Auto-Abos sind bei 21 Prozent der Befragten eine Option, hingegen Carsharing nur bei 7 Prozent.

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