Foto: Diesel Tankdeckel; Foto: Claudia Becker

Firmenwagenwissen

Nach Diesel-Urteil: 70 Prozent erwarten Fahrverbote

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht in einem Grundsatzurteil den Kommunen den Weg für Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge frei gemacht hat, fragt der Marktbeobachter Dataforce in einer Online-Blitzumfrage Fuhrparkleiter, Firmenwagenfahrer und weitere Interessierte, wie sie das Urteil einschätzen und welche Konsequenzen sie erwarten.

Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer bewertete den Urteilsspruch negativ, darunter 43 Prozent als „gar nicht gut“ und 29 Prozent als „weniger gut“. Nur 12 Prozent begrüßten das Urteil als „sehr gut“. Auffällig ist dabei, dass der größte Anteil an positiven Einschätzungen von Teilnehmenden ohne Bezug zur Automobilindustrie kam, während die Einschätzung der Fuhrparkbetreiber schlechter ausfiel als im Durchschnitt.

Sind Fahrverbote zu erwarten?

Bei den erwarteten Auswirkungen des Urteils stehen Dieselfahrverbote an erster Stelle, was dafür spricht, dass infolge des Urteils die Nachfrage nach gebrauchten Euro-5- und älteren Dieselfahrzeugen weiter einbricht. So erwarten 70 Prozent der Befragten, dass einige Städte nun Einschränkungen verhängen werden. Auch hier gibt es wieder Unterschiede zwischen den Gruppen. Möglicherweise erwarten deswegen mehr Fuhrparkleiter Fahrverbote, weil sie diese als Bedrohung empfinden, wohingegen die Befragten ohne Bezug zur Autoindustrie Fahrverbote begrüßen würden, aber befürchten, dass sie von der Politik trotz des Urteils nicht umgesetzt werden.

Wird es Rückgänge beim Diesel geben?

Dicht gefolgt von den Fahrverboten rechnen 69 Prozent mit einem „Rückgang von Neuzulassungen bei Dieselfahrzeugen“. Hier gibt es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen. Die hohe Quote ist insofern bemerkenswert, als das Gerichtsurteil Fahrverbote für Diesel-Neuwagen explizit ausgeschlossen hat. Entweder war das den Teilnehmern nicht bekannt oder sie erwarten, dass dieser Beschluss zukünftig außer Kraft gesetzt wird.

Steigen die Autofahrer um?

Weniger als 26 Prozent sehen das Urteil als Auslöser für einen „Umstieg auf umweltfreundliche Technologien“. Skeptisch sind diejenigen, die gleichzeitig von einem Rückgang der Diesel-Neuzulassungen ausgehen. Eine mögliche Erklärung für dieses Abstimmungsverhalten ist, dass eher ein Wechsel von Diesel zu Benzin als zu alternativen Antrieben erwartet wird und dass die Teilnehmer den Ottomotor nicht als umweltfreundliche Alternative zum Diesel sehen.

von Hans-Joachim Mag

Foto: Claudia Becker

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