Wie ein direkt aus den Entwurfsskizzen der Designer vom Papier auf die Straße entwichener Prototyp erscheint der Arteon Shooting Brake. Die Breitenbetonung der Radhäuser und passgenaue Räder im 20-Zoll-Format, sowie die flach und gestreckte Silhouette machen ihn zu einem ästhetischen und athletischen Auto. Und nein es ist kein Showcar, sondern ab 34.000 Euro netto zu erwerben. Ob er auch alltagstauglich ist, zeigt unser Test des VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4motion.
Innenraum und Komfort
Der Zug am Türgriff entriegelt schlüssellos den Arteon, sanft senkt sich ein Stück das Glas der Seitenscheibe in der rahmenlosen Tür und Fahrer und Beifahrer können so in den großzügig geschnittenen Innenraum bequem einsteigen. Eigentlich handelt es sich bei dem VW Arteon Shooting Brake, wie bei seinem fünftürigen Bruder, um ein Derivat des VW Passat. 4,87 Meter misst der Arteon Shooting Brake von Front bis Heck, damit überragt er den Passat Variant um neun Zentimeter. Auf dem 2,84 Meter messenden Radstand haben die Designer reichlich Platzangebot im Lifestyle-Kombi untergebracht. Die niedrig anmutende Dachlinie des VW Arteon Shooting Brake schränkt weder auf den vorderen noch auf den hinteren Plätzen die Kopffreiheit ein. Allerdings schrumpft die Heckscheibe und die Sicht nach schräg hinten ist eingeschränkt. Im Fond fällt der Knieraum ausgesprochen üppig aus, so dass auch große Menschen nach oben, zur Seite und nach vorne reichlich Platz zum bequemen Sitzen haben.
Selbst das Kofferraumvolumen des Wolfsburgers ist im Gegensatz zu manch anderem Lifestyle-Laster üppig bemessen und bietet von 565 bis 1.632 Liter Laderaum. Nach dem Umklappen der Rücklehnen entsteht keine ganz ebene Ladefläche. Einzig der Gepäckraumboden, der deutlich tiefer als die Ladekante liegt ist ein Kritikpunkt.
Fahrer und Beifahrer sitzen bequem auf gut geformten reichlich Seitenhalt bietenden ergo Active-Sportsitzen samt Massagefunktion auf der Fahrerseite. VW typisch sind alle Tasten, Hebel und Knöpfe sehr gut erreichbar und selbsterklärend. Das Cockpit bietet serienmäßig digitale Anzeigen und erinnert an das des VW Passat. Die optional erhältliche Dreizonen-Klimaautomatik mit Temperatur-Regulierung ist per beleuchteten Slider bedienbar. Durch Wischen nach rechts erhöht man die Temperatur und durch Wischen nach senkt man sie. Ab Werk sind im VW Arteon Shooting Brake 2.0 TDI 4motion ein Radio mit acht Lautsprechern sowie das Navigationssystem Discover Media an Bord, das aber, wie das gesamte Infotainmentsystem, etwas schneller hochfahren könnte.
Motor und Getriebe
Der VW Arteon Shooting Brake auf dem bekannten Motor dessen 190-PS-Version im Rahmen eines Updates einer 200-PS-Variante wich. 400 Newtonmeter Maximaldrehmoment setzen zwar jeden Gaspedaldruck in spürbaren Schub um. Allerdings nicht beim Anfahren aus dem Stand. Dann muss man eine Gedenksekunde einplanen, bis sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe wechselt die Gänge blitzschnell und sanft. Das adaptive Fahrwerk des Testwagens sorgt bei kurvenreichen Strecken durch den Taunus oder bei höherem Tempo auf der Autobahn für ein Fahrverhalten, das man nur als souverän bezeichnen kann. Woran auch der Vierradantrieb seinen Anteil hatte. Der Innenraum ist sehr gut Geräusch gedämmt, gerade bei hohen Geschwindigkeiten bleibt es angenehm ruhig.
Verbrauch und Betriebskosten
Im Durchschnitt verbrauchte unser Testwagen 6,6 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Das ist für ein 1.736 Kilogramm schweres und 200 PS starkes Fahrzeug ein respektabler Wert. Fuhrparkmanager müssen mit Betriebskosten in Höhe von 75 Cent pro Kilometer rechnen.
Fazit:
Der Arteon Shooting Brake ist ein stylisher Familienfrachter – ästhetisch und athletisch. Durch das reichliche Platzangebot für Passagiere und Gepäck, dem Fahrkomfort und Verbrauch ist er auch alltagstauglich.
Betriebskosten TCO VW Arteon 2.0 TDI 4motion