Je teurer, desto mehr Nachlass. Die Rabattschlacht auf dem E-Automarkt erreicht Europa. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& stieg in Deutschland der durchschnittliche Nachlass auf E-Mobile im Premiumsegment zwischen Juni und Juli 2023 um ein Viertel auf 14 Prozent. Im mittleren Preissegment sanken die Preise um 11 Prozent. Lediglich bei den Volumenmodellen blieben die Preise stabil, was die Experten auf den dort gezahlten Umweltbonus zurückführen. Die höchsten staatlichen Zuschüsse gibt es aktuell für Fahrzeuge unterhalb eines Nettolistenpreises von 33.613 Euro (zzgl. USt.).
Marktbedingungen wieder weitestgehend normal
Während des Corona-Lockdowns und der Lieferkettenprobleme gab es weder für E-Autos noch für konventionelle Pkw nennenswerte Rabatte. Nachdem die Produktion angezogen hat und Neuwagen nun wieder verfügbar sind, bricht allerdings angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation die Nachfrage leicht ein. Elektroautos seien angesichts von Marktanteilen um 16 Prozent auf der Schwelle zum Massenmarkt angekommen, so die Experten. Entsprechend herrschten nun auch in diesem Segment normale Marktbedingungen. Mit angezettelt hatte die Rabattschlacht US-Autobauer Tesla, der zuletzt die Preise für seine Autos unter anderem in China deutlich gesenkt hatte.
Der Preiskampf belastet die Gewinnmargen der Autohersteller, die zudem unter hohen Preisen für E-Auto-Rohstoffe leiden. Für die deutschen Anbieter bedeutet das besondere Probleme. Hierzulande gebaute E-Mobile sind der Studie zufolge eh rund 40 Prozent teurer als vergleichbare Modelle aus China, was den Spielraum für Preissenkungen begrenzt. Aktuell verkaufen chinesische Anbieter ihrer Modelle in Deutschland allerdings auch noch erheblich teurer als im Heimatmarkt. (SP-X/MN)