Foto: EUROPA SERVICE/Onlogist

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Best Practice Fahrzeuglogistik

Europa Service: digital zum Fahrdienst

Europa Service nutzt die digitale Fahrdienst-Vermittlung von Onlogist. Wir erklären, wie sich das auf die Logistikprozesse des Autovermieters auswirkt.

Von Christian Frederik Merten

Bei Autovermietern spielt sie traditionell eine wichtige Rolle, die Fahrzeuglogistik. Schließlich müssen sie permanent gewährleisten, dass die richtigen Autos zur richtigen Zeit am richtigen Ort zur Verfügung stehen. Auch für Markus Hoff spielt das Thema eine große Rolle. Er ist Vorstand Vertrieb und Flotte bei der Autovermietung Europa Service aus Solingen und in Personalunion Geschäftsführer Flotte beim Tochterunternehmen Starcar.

Bei Starcar steht die Fahrzeuglogistik besonders häufig auf der Tagesordnung. Denn während Europa Service mit Lizenznehmern arbeitet, die ihre Fahrzeuge in der Regel fest für ein halbes Jahr erhalten, verantwortet das Unternehmen bei Starcar auch in die täglichen operativen Abläufe komplett selbst. Heißt: Auch die Verteilungsfahrten zwischen den deutschlandweit rund 40 Stationen müssen in Eigenregie abgewickelt werden.

Suche nach zentralem Pool für Einzelfahrer

In der Vergangenheit haben die Stationen diese Logistikprozesse zumeist selbst abgewickelt, erklärt Hoff: "Mit eigenen Mitarbeitern, die vor allem in ländlichen Gebieten nicht immer leicht zu bekommen sind." 500 Fahrten im Monat stehen bei Starcar im Schnitt an. Fahrten, die reibungslos und termingerecht abgewickelt werden wollen – und für die es nicht nur Personal braucht, sondern die auch kostengünstig und schnell erfolgen sollten.

Dort, wo der Einsatz eigener Mitarbeiter aus Unternehmenssicht nicht sinnvoll oder aufgrund des Fahrermangels nicht möglich ist, setzt Europa Service und vor allem Starcar mittlerweile auf das Fahrervermittlungs-Portal Onlogist. "Wir waren auf der Suche nach einem zentralen Pool für Fahrdienste und Einzelfahrer", erklärt Markus Hoff. "Dabei sind wir auf Onlogist gestoßen."

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Reine Vermittler-Plattform

Onlogist ist eine Online-Plattform, die Auftragnehmer und Fahrdienste digital zusammenbringt. Gründer und Geschäftsführer Felix Müller betont: "Wir stellen mit unserer Software den zentralen Vermittlungs-Marktplatz. Wir haben keine eigenen Fahrer unter Vertrag." Vielmehr wolle man den Beteiligten helfen, Prozesse zu beschleunigen und Aufwände zu reduzieren.

Wie funktioniert das in der Praxis? Sobald bei Auftraggebern wie Europa Service oder Starcar feststeht, dass sie ein Fahrzeug überführen möchten, stellen sie das Gesuch bei Onlogist ein. Interessierte Fahrdienste oder andere Anbieter wie Einzelunternehmer, Studenten oder Rentner haben dann die Möglichkeit, den Auftrag zu einem vom Auftraggeber definierten Preis direkt anzunehmen oder mit Gegenangeboten in die Preisverhandlung einzusteigen. Das geht in der Regel ziemlich schnell, meint Müller: "80 Prozent der Fahrten werden innerhalb von zehn Minuten vergeben." Die Vergabe ist natürlich nur ein Zeitfaktor im Prozess, aber auch insgesamt hat Markus Hoff gute Erfahrungen mit Blick auf die Zeiteffizienz der über Onlogist abgeschlossenen Fahrten gemacht: "Häufig sind die Fahrten innerhalb von zwei Tagen absolviert." In der Vergangenheit habe das mit Speditionen teilweise deutlich länger gedauert.

Abrechnungsservice inbegriffen

Der Auftraggeber zahlt nichts für die Vermittlung der Fahrdienste. "Wir berechnen auf der Seite eine Provision, die einen Umsatz erzielt", sagt Felix Müller. Im Klartext: der Fahrdienst zahlt. Allerdings nur dann, wenn wirklich eine Geschäftsbeziehung zustande gekommen ist. Die reine Präsenz auf der Plattform kostet auch die Fahrdienste nichts.

Auch wenn sich Onlogist als reine Vermittlungsplattform definiert und ein fahrtspezifisches Vertragsverhältnis nur zwischen Fahrdienst und Auftraggeber zustande kommt, unterstützt der in Hamburg ansässige Anbieter weitere Services rund um den Logistik-Prozess von der Auftragseinstellung bis zur Rechnungslegung. Der umfasst einerseits die Rechnungsprüfung samt der zugehörigen notwendigen Dokumente wie zum Beispiel Tankbelege. "So stellen wir sicher, dass Fahrer ausschließlich die Leistungen abrechnen, die sie auch erbracht haben", unterstreicht Müller. Zum anderen geht es auch beim Abrechnungsservice um die Prozessvereinfachung. Beauftragt ein Kunde verschiedene Fahrdienste, bietet Onlogist zusammen mit einem Factoring-Dienstleister die Bündelung der Rechnungen an. Für eine bestimmte Periode erhalten die Kunden dann Gesamtrechnungen, die sie auf ein einheitliches Konto begleichen. Die Verteilung auf die einzelnen Fahrdienste übernimmt dann der Factoring-Dienstleister.

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Versicherung obligatorisch, Schadenabwicklung inklusive

Außerdem erhalten Onlogist-Kunden regelmäßig Reportings zu wesentlichen Prozesskennzahlen. Für Markus Hoff ein wichtiges Instrument der Logistiksteuerung. Denn er wägt Zeiteffizienz und Überführungspreis sorgfältig ab: "Natürlich gibt es manchmal auch günstigere Lösungen als einen bestimmten Fahrdienst, der seinen Service auf Onlogist anbietet", erklärt Hoff. "Manchmal überwiegt dann aber der Zeitfaktor. Denn wir beobachten genau, welche Mietumsätze uns durch eine längere Überführungszeit entgehen würden."

Was Hoff ebenso kritisch beobachtet, sind die Schadenhäufigkeiten. Allerdings sichert Onlogist die Auftraggeber hier von vornherein ab, sagt Felix Müller: "Eine Transport-Versicherung ist für die Vermittlung obligatorisch, 100 Prozent der Fahrten mit Onlogist sind versichert." Entweder bringe der Fahrer seine eigene Versicherung mit oder er entscheide sich für eine Police, die Onlogist gemeinsam mit Ergo entwickelt hat. Die Kosten für diese fahrtspezifische Police werden für den Fahrer schon vor der Fahrt errechnet, der Betrag nach Abschluss der Überführung automatisch von den Einnahmen einbehalten.

Onlogist setzt aber nicht nur auf Pflicht-Versicherungen, im Fall der Fälle unterstützen Müller und sein Team auch bei der Schadenabwicklung, sofern die Fahrdienste sich für die Ergo-Versicherung entschieden haben. "Entsprechende Dokumente wie Gutachten, Polizeiberichte, Fotos oder Rechnungen übertragen wir direkt via Schnittstelle", erklärt Müller. In der Folge erstatte die Ergo den Schaden direkt an den Auftraggeber und regle die Selbstbeteiligung unmittelbar mit dem Fahrdienst.

Qualitätsmanagement vom Vermittler

Markus Hoff hat bislang keine erhöhten Schadenquoten bei den über Onlogist vermittelten Fahrdiensten beobachtet. Und auch ansonsten zeigt er sich insgesamt zufrieden: "Die Zahl unserer Beanstandungen bewegt sich im akzeptablen Bereich", sagt er. "Und wenn es doch Probleme gab, konnten wir die zusammen mit Onlogist zu unserer Zufriedenheit lösen."

Generell lässt Müller nur solche Fahrdienste auf die Plattform, die einen Gewerbeschein, ein polizeiliches Führungszeugnis und selbstverständlich gültige Fahrerlaubnisse ihrer Fahrer vorweisen können. Im Anschluss nimmt das Unternehmen zudem einen ID-Check vor. Sollte das alles nicht reichen und häuften sich Beschwerden über einen bestimmten Fahrdienst, ziehe man auch Konsequenzen, so Müller: "Der fliegt dann vom Marktplatz."

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