E-Autos aus Europa sind teuer, kritisiert der Rechnungshof
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E-Autos aus Europa sind teuer, kritisiert der Rechnungshof.

Antriebswende

Europäischer Rechnungshof kritisiert zu teure E-Autos

Der Umstieg vom Verbrenner aufs E-Auto ist das eine, die Nachhaltigkeit das andere. Auch der Europäische Rechnungshof sieht die CO2-Reduzierung als große Herausforderung an.

Teure Transformation: Die Senkung der CO2-Emissionen von Pkw könnte für Industrie und Verbraucher sehr kostspielig werden. Der Europäische Rechnungshof warnt nun in einer Stellungnahme vor industriepolitischen Risiken der Elektrifizierung, sieht aber zum Aus des Verbrennungsmotors keine Alternative, sollen die CO2-Ziele Bestand haben. Spätestens 2050 sollen die Netto-Emissionen in der EU auf Null sinken, Neuwagen dürfen bereits ab 2035 kein Treibhausgas mehr ausstoßen.

Kernproblem ist die schwache Position der europäischen Autohersteller im Wettbewerb. Weniger als 10 Prozent der weltweiten Batterieherstellung erfolge in Europa, und zumeist handele es sich bei den Herstellern um außereuropäische Unternehmen. Das lässt sich nach Ansicht der Budget-Wächter nur schwer ändern, da die EU stark auf Rohstoffe aus Drittländern angewiesen ist, was zu Kostenzwängen und geostrategischen Abhängigkeiten führt. Geeignete Handelsabkommen mit Ländern wie Australien, Gabun und der Demokratischen Republik Kongo fehlten aktuell.

Europäische Akkuherstellung bisher viel zu teuer

Die wenigen zurzeit in Europa hergestellten Batterien sind dem Rechnungshof zufolge trotz umfangreicher öffentlicher Unterstützung teurer als geplant. Durchschnittlich 15.000 Euro kostete ein Energiespeicher aus europäischer Produktion – deutlich mehr als vergleichbare Produkte aus China. Das Ziel erschwinglicher E-Autos aus heimischen Werken ist damit in Gefahr: „Wenn bei den Kapazitäten und der Wettbewerbsfähigkeit der EU keine klare Verbesserung erzielt wird, besteht die Gefahr, dass die ‚Elektroauto-Revolution‘ in Europa auf Importe angewiesen ist“, heißt es in einer Mitteilung.

Kritik gibt es auch an der E-Auto-Infrastruktur. Die Zahl der verfügbaren Ladepunkte liege weit unter dem für 2025 avisierten Zielwert von einer Million. Zudem konzentrierten sich fast drei Viertel der installierten Säulen auf Frankreich, Deutschland und die Niederlande. Vor allem in Osteuropa fehlt es demnach an Lademöglichkeiten.

Rechnungshof bezieht sich auf vier aktuelle Studien

Der Rechnungshof bezieht sich in seiner Stellungnahme auf vier in den vergangenen Monaten und Jahren veröffentlichte Studien. Diese stellten unter anderem auch fest, dass die CO2-Reduktion beim Verbrennungsmotor gescheitert ist – Diesel und Benziner verbrauchen demnach heute immer noch nahezu genauso viel wie vor 12 Jahren. Alternative Kraftstoffe wie etwa E-Fuels können das Problem mangels Verfügbarkeit nicht lösen, seien keine „ernsthafte Alternative“. Der Rechnungshof spricht vor diesem Hintergrund eine Reihe von Empfehlungen aus. Unter anderem sollte die EU ihre zuletzt 2018 formulierte Batterie-Strategie dringend aktualisieren, um Abhängigkeit und Kosten zu reduzieren. Außerdem sei eine bessere Koordinierung der zahlreichen nationalen und übernationalen Förderprogramme für den Batteriesektor nötig. (SP-X/MN)

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