Der E-Transit-Custom ist bei Ford Pro in zwei Leistungsklassen erhältlich und soll bis zu 380 Kilometer weit mit einer Aufladung kommen.
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Der E-Transit-Custom ist bei Ford Pro in zwei Leistungsklassen erhältlich und soll bis zu 380 Kilometer weit mit einer Aufladung kommen.

Elektro-Transporter

Ford E-Transit Custom offiziell vorgestellt

Bei dem Elektrotransporter setzt Ford auf starke E-Motoren, hohe Nutzlast und digitale Angebote für Flottenkunden.

Die Nutzfahrzeugsparte von Ford, Ford Pro, stellt ein kompaktes Nutzfahrzeug vor: den batterieelektrisch angetriebenen neuen E-Transit Custom. Der E-Transit Custom ist eines von vier neuen Nutzfahrzeug-Modellen mit Elektroantrieb, die Ford Pro bis 2024 in Europa anbieten will. Der E-Transit Custom läuft ab Herbst 2023 beim türkischen Joint-Venture Ford Otosan vom Band. Der Transporter steht in zwei Leistungsstufen zur Wahl: 135 PS und 217 PS. Das Drehmoment erreicht sein Maximum jeweils bei 415 Newtonmetern. Wie der größere E-Transit setzt auch der kleine Bruder an der Hinterachse auf eine Einzelrad-Aufhängung mit Längslenkern.

Vorne blitzen die charakteristischen LED-Scheinwerfern des E-Transit Custom nicht nur auffällig, sondern besitzen einen um über zehn Prozent verbesserten Luftwiderstands-Beiwert gegenüber der noch aktuellen Generation. Das, sowie der Einsatz von sogenannten Pouch-Zellen (insgesamt 82 Ampere-Stunden), sorgt für eine Reichweite von bis zu 380 Kilometern (WLTP). Das elektrische Antriebssystem setzt auf eine Bordspannung von 400 Volt und kombiniert dies mit einer Batterie mit einer nutzbaren Energie von 74 kWh.

One-Pedal-Driving möglich

Die Batterie des E-Transit Custom ist raumsparend in den Boden das Frachtabteils integriert. Die Seitenschweller dienen dabei als zusätzlicher Schutz bei einem Unfall mit Seitenaufprall. Andere Elemente des Fahrzeug-Unterbodens werden raum- und gewichtssparend rund um die Akku-Einheit platziert. Der tiefere Fahrzeugboden hingegen erleichtert das Be- und Entladen des Laderaums ebenso wie das Ein- und Aussteigen für die Insassen.

Der serienmäßige Dreiphasen-Wechselstrom-Charger an Bord des E-Transit Custom lädt dessen Batterie mit 11 kW in knapp acht Stunden vollständig auf. An einer entsprechenden Schnell-Ladesäule kann der neue E-Transit Custom seine Batterie mit einer Ladeleistung von bis zu 125 kW speisen. Um von 15 auf 80 Prozent aufzufüllen, vergehen rund 41 Minuten.

Der E-Transit Custom ist das erste Elektrofahrzeug überhaupt, das serienmäßig Dampfeinspritz-Wärmepumpen-Technologie zum Heizen und Kühlen der Kabine verwendet. Der E-Transporter besitzt zudem die Möglichkeit zum "One-Pedal-Driving" - das Fahrzeug lässt sich also über das "Gas"-Pedal beschleunigen und verzögern. In diesem Modus setzt das System in erster Linie auf eine möglichst hohe Rekuperationsleistung des Elektromotors.

Ford bietet digitale Angebot für Fuhrparks

Ford stattet den E-Transit Custom mit einem 13 Zoll großen Touchscreen im Querformat aus, welcher auf den Fahrer ausgerichtet ist. Das System Sync 4 zeichnet sich unter anderem durch ein neues 5G-Konnektivitätsmodul aus, das eine Datenverbindung zu den Ford-Pro-Angeboten herstellt, wo Nutzer Telematik-Dienste von Ford hinzu buchen können.

Sie stehen für das erste Jahr kostenfrei zur Verfügung, verwenden Live-Daten und informieren den Fuhrparkleiter zum Beispiel über den derzeitigen Standort und den aktuellen Zustand des Fahrzeugs. Die Ford-Pro-Software zeigt zum Beispiel auch den aktuellen Ladestatus der Batterie und den momentanen Aktionsradius an. Beim Aufladen kann der Fahrer den Innenraum zudem schon mal vorwärmen.

Eine nützliche Funktion für Fuhrparkleiter ist der digitale Schlüssel des neuen E-Transit Custom. Er lässt sich individuell programmieren, um einzelnen Mitarbeitern Zugriffsrechte auf das jeweilige Fahrzeug einzuräumen. Die Securi-Alert-Funktion von Ford-Pass-Pro benachrichtigt den Nutzer, falls jemand versuchen sollte, sich unbefugt Zugang zum Fahrzeug zu verschaffen, und ermöglicht es dem Benutzer zugleich, die Türen aus der Ferne zu ver- oder zu entriegeln. Weitere Einzelheiten zu den digitalen Sicherheitsfunktionen des neuen E-Transit Custom gibt Ford kurz vor der Markteinführung bekannt.

Spezielle Pakete für Bürohengste und Lieferhelden

Im „Mobile Office“-Paket findet sich eine Plattform für Laptops und Tablets, die auch als Tisch nutzbar ist.
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Im „Mobile Office“-Paket findet sich eine Plattform für Laptops und Tablets, die auch als Tisch nutzbar ist.

Ein optionales "Mobile Office"-Paket beinhaltet eine smarte Neigungsverstellung für das Lenkrad, das sich beim parkenden Fahrzeug auf diese Weise in eine ergonomische Plattform für Laptops und Tablets verwandelt oder auch als kleines, waagerechtes Tischchen genutzt werden kann. Hinzu kommt eine helle, dimmbare LED-Kabinenbeleuchtung, eine zusätzliche Beleuchtung im Kabinendach und eine Ablage zwischen den Sitzen.

Der so genannte "Delivery Assist" automatisiert sich wiederholende Handgriffe, wie etwa das Einschalten des Warnblinkers, sobald der Parkmodus aktiviert wird. Dann schließt das System automatisch auch alle offenen Fenster und verriegelt die Türen, sobald sich der Fahrer vom Fahrzeug entfernt. Kehrt er zurück, öffnet sich der Transit wieder. Das Warnblinklicht erlischt dann und auch die Scheiben öffnen sich wieder bis auf die zuvor eingestellte Position.

Wie für den E-Transit, ist auch für den E-Transit Custom auf Wunsch das Pro-Power-Onboard-System lieferbar. Dieses enthält Stromanschlüsse für elektrische Werkzeuge, zusätzliche Beleuchtung und andere Geräte mit Stecker und einer Leistungsaufnahme von bis zu 2,3 kW.

Ladevolumen zwischen 5,8 und 9,0 Kubikmetern

Handwerker können sich ihren Strom direkt aus dem Kastenwagen ziehen – wenn sie das Pro-Power-Onboard-System für ihren E-Transit Custom bestellen.
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Handwerker können sich ihren Strom direkt aus dem Kastenwagen ziehen – wenn sie das Pro-Power-Onboard-System für ihren E-Transit Custom bestellen.

Ford bietet den neuen E-Transit Custom mit Einzel- und Doppelkabine sowie als Kombi an. Zur Auswahl stehen, je nach Karosserie-Variante, zwei Radstände und zwei Dachhöhen. Mit flachem Dach ist das Fahrzeug weniger als zwei Meter hoch. Dies ist zum Beispiel in Parkhäusern, Tiefgaragen oder Laderampen im Untergeschoss von Hallen von Vorteil.

In der Kastenwagen-Ausführung bietet der neue E-Transit Custom ein Ladevolumen zwischen 5,8 und 9,0 Kubikmetern sowie eine Laderaumlänge von bis zu 3,45 Metern. Die maximale Nutzlast beträgt 1.100 Kilogramm. Dank neu angeordneter B- und C-Säulen will Ford die größte Schiebetür-Feldbreite im Segment haben. Gleitet sie auf, erleichtert eine Trittstufe den Einstieg. Optional steht der E-Transit Custom auch mit einer L-förmigen Trennwand zur Verfügung. Bis zu 2000 Kilogramm kann der E-Transit Custom ziehen.

Der Front-Airbag für die Passagiere wandert vom Armaturenträger in die vordere Dachpartie oberhalb der Windschutzscheibe. Dieser Dach-Airbag macht Platz für eine Ablagefläche im Armaturenträger, die groß genug ist, um einen Laptop oder einen DIN-A4-Ordner aufzunehmen, und vergrößert zudem das Volumen des Handschuhfachs.

Ford bietet für die Hochvolt-Batterie und -komponenten des neuen E-Transit Custom eine achtjährige Garantie bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Preise gibt der Hersteller rechtzeitig vor dem Verkaufsstart bekannt. Da der größere E-Transit bei 55.845 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) rangiert, dürfte mit mindestens 47.000 Euro zu rechnen sein. (deg)

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