Im August 2019 startete in Köln ein Projekt mit der Fragestellung, ob Geofencing und Blockchain einer Verbesserung der Luftqualität zuträglich sein können. Hinter dem Kunstwort Geofencing (Mischung aus Geografie und dem englischen Wort fence, für Zaun) verbirgt sich eine ortsbezogene Aktion bzw. Limitierung. Im vorliegenden Fall veranlassten die Kooperationspartner Ford, Stadt Köln, Rheinenergie, die Verkehrsgesellschaft KVB, der Flughafen Köln/Bonn, die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln (AWB) sowie die Häfen und Güterverkehr Köln AG zehn Hybridfahrzeuge beim Befahren der Umweltzone in den Elektromodus zu schalten.
Die neun Ford Transit Custom Plug-in-Hybrid (PHEV) sowie ein Ford Tourneo Custom PHEV spulten laut Mitteilung insgesamt 62.000 Kilometer in der Testphase ab. Die Telematik-Grundlage bildete ein aufgerüstetes Fordpass Connect-Onboard-Modem, um Geofencing und Blockchain zu nutzen. Die Fahrt durch die Umweltzone wurde per Blockchain anonymisiert aufgezeichnet, hieß es. Der Vorteil der Blockketten-Technologie liegt in der dezentralen und fälschungssicheren Datenspeicherung in einem Servernetz. Die Projektpartner konnten demzufolge alle anonymisierten Daten einsehen und analysieren. Insgesamt wurden im Projektverlauf rund fünf Terrabyte an Daten gesammelt.
Dynamische Anpassung
In diesem Projekt wurde auch die dynamische Geofencing-Technologie getestet, mit der sich Elektrofahrzeuge in Echtzeit an neue Rahmenbedingungen anpassen können: Veränderten sich auf Basis der von Climacell und der Stadt Köln erhobenen Luftqualitätsdaten die Grenzen von Umweltzonen, schalteten die vernetzten Plug-in-Hybride entsprechend früher oder später in den elektrischen Fahrmodus.
58 Prozent der Fahrstrecke legte die Forschungsflotte rein elektrisch zurück. Die Fahrzeuge wurden insgesamt 2.000 Mal geladen, hauptsächlich auf den jeweiligen Betriebshöfen tagsüber oder nach Feierabend. Der Stromverbrauch über diesen Zeitraum betrug 10.100 Kilowattstunden. Die tägliche Strecke lag zwischen 20 und 65 Kilometern. (mas)