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Foto: Carsync
Zu den Pflichten des Fuhrparkmanagers gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Gültigkeit der Führerscheine von Mitarbeitern, die Firmenwagen nutzen. Digitale Tools können die Fahrerlaubniskontrolle  nicht nur effizienter, sondern auch (rechts-)sicherer gestalten. 

Inhaltsverzeichnis

Marktübersicht

Führerscheinkontrolle: Digital bringt Sicherheit

Weniger Aufwand, weniger Kontakt, weniger Risiko: Immer mehr Fuhrparkverantwortliche setzen auf die elektronische Führerscheinkontrolle. Die Marktübersicht von bfp FUHRPARK & MANAGEMENT zeigt den Leistungsumfang der aktuellen Produkte.

Bei der Schlüsselübergabe für einen Dienstwagen spielt Vertrauen eine große Rolle. Allzu blind sollte dieses jedoch nicht sein. Denn mit der Fahrzeugüberlassung überträgt der Halter – das ist nach wie vor die Geschäftsleitung – nicht alle Pflichten, die mit dem Besitz eines Automobils einhergehen. Ganz im Gegenteil: Die Halterverantwortung schließt eine weitreichende Halterhaftung mit ein, deren mögliche rechtliche Konsequenzen auch den beauftragen Flottenmanager betreffen können. Bestes Beispiel ist die Führerscheinkontrolle. Wird diese nicht rechtskonform durchgeführt, drohen dem Verantwortlichen im Falle des Falles ernsthafte juristische Konsequenzen bis hin zum Freiheitsentzug. Der Kontrollvorgang selbst ist ebenfalls keine Lappalie. So genügt eine mündliche Zusicherung des Fahrzeugführers nicht, ebenso wenig eine einmalige Vorlage des Führerscheins bei Aushändigung des Fahrzeugs.

„In der Praxis hat sich eine zweimal jährliche Überprüfung durchgesetzt. Es kann jedoch sinnvoll sein, die Führerscheine öfter zu kontrollieren. Nämlich dann, wenn der Fuhrparkverantwortliche Anhaltspunkte für einen möglichen Verlust des Führerscheins hat, weil zum Beispiel aufgrund häufiger Bußgeldbescheide ein Fahrverbot drohen könnte“, berichtet Andreas Brenner. Er hat sich mit seinem Unternehmen Avrios auf intelligente Softwarelösungen spezialisiert, die beim komplexen Thema der Führerscheinkontrolle Abhilfe versprechen. Dass solche Systeme bei Flottenmanagern auf viel Gegenliebe stoßen, kann auch Erik Sprenger, seines Zeichens Vertriebsleiter beim Anbieter LapID, nur bestätigen: „Fuhrparkverantwortliche sehen vermehrt die Vorzüge einer kontaktlosen sowie orts- und zeitunabhängigen Führerscheinkontrolle“, erklärt der Experte.

Und so muss es kaum verwundern, dass die Auswahl an Angeboten auf dem Markt stetig wächst (siehe Tabelle). Alle digitalen Lösungen sollen dabei mit einem Plus an Rechtssicherheit überzeugen. Wolfgang Schmid, Sales Director DACH bei Webfleet Solutions, verspricht beispielsweise: „Unsere Software unterstützt Fuhrparkmanager bei ihren Digitalisierungsbestrebungen durch elektronische und manipulationssichere Führerscheinkontrolle. Unsere Kunden arbeiten damit absolut rechtssicher.“

Anbieter versprechen Rechts- und Datensicherheit

Auch in Sachen Datenschutz sei man als Fuhrparkverantwortlicher auf der sicheren Seite, heißt es aus den Softwarehäusern. Richard Gandlau, CEO der Wollnik & Gandlau Systems GmbH, bezeichnet einen EU-DSGVO-konformen Datenschutz als „essenziellen Bestandteil“ des eigenen Produktangebots: „Ein zertifiziertes Rechenzentrum in Deutschland, regelmäßig geschulte MitarbeiterInnen und die ausschließliche Verarbeitung von Bilddaten auf dem Smartphone ohne serverseitige Speicherung sind nur einige Beispiele in diesem Zusammenhang.“

Technisch jedoch unterscheiden sich die Ansätze der einzelnen Anbieter. Bei einem Großteil wird der Fahrer in festgelegten Zeitabständen dazu aufgefordert, selbst den Führerschein zu scannen und damit die eigene Fahrerlaubnis zu beweisen. Das gelingt anhand eines aufgeklebten RFID-Siegels, QR- oder Barcodes auf dem Führerschein. Per App oder Lesegerät wandern die Daten dann in die Software des Fuhrparkmanagers, wo sie automatisch dokumentiert werden. Auch das Einlesen in Tankstellen und Werkstätten ist häufig angedacht, ein Vorzeigen per Webcam (Video-Ident-Service) bietet sich als zusätzliche Alternative an. Bei einigen Softwareherstellern liegt es weiterhin in der Hand des Fuhrparkmanagers oder eines externen Dienstleisters, die Führerscheine zu scannen. Meist ist es jedoch den Fuhrparkverantwortlichen und Nutzern freigestellt, welche Technik und welches Vorgehen vorgezogen wird. Sich den Unterschieden bewusst empfiehlt Jörg Schermann, Geschäftsführer von LapID: „Es ist wichtig, Angebote zu prüfen und am besten zwei bis drei verschiedene Lösungen mit eigenen Usability-Tests zu vergleichen.“

Corona als Antreiber

Effizienz und so auch niedrigere Kosten, damit werben alle Anbieter. Und tatsächlich: Ein regelmäßiges und langatmiges „Antanzenlassen“ in der Zentrale für die Führerscheinkontrolle erscheint alleine im Lichte der Corona-Pandemie nicht mehr zeitgemäß. „Corona hat die Digitalisierung definitiv beschleunigt. Fuhrparkleiter sind auf der Suche nach digitalen Lösungen, und die elektronische Führerscheinkontrolle ist nach unseren Erfahrungen oft ein Treiber“, sagt Andreas Brenner von Avrios. Selbst das Arbeiten aus dem Homeoffice sei für die Fuhrparkmanager demnach kein Problem.

Und was bringt die Zukunft? Der Anbieter fleet innovation etwa baut bei seinem neuen videobasierten Instrument zur Führerscheinkontrolle fleet ID mobil bereits auf Künstliche Intelligenz (KI): „Zur Qualitätssicherung setzen wir bei der persönlichen Sichtprüfung in ersten Schritten unterstützend KI ein“, erläutert René Roeder, Geschäftsführer des Düsseldorfer Unternehmens. Dabei werde die KI zugleich kontinuierlich weiter trainiert, wovon man sich eine stetig steigende Sichtungsqualität verspreche. Auch Tim Wiersdörfer, Leiter Produktmanagement bei LapID, ist überzeugt: „Die Führerscheinkontrolle befindet sich weiter im Wandel. Themen wie künstliche Intelligenz und Machine Learning werden hier künftig eine Rolle spielen.“ Bei allem Enthusiasmus fügt er jedoch hinzu: „Egal, wie komplex Kontrollverfahren sind, für den Nutzer müssen sie die größtmögliche Erleichterung bieten.“

Marktübersicht: Elektronische Führerscheinkontrolle 2021

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