Sie ist das Automobil-Event des Jahres, hat nach wie vor Weltrang und findet vom 5. Bis 10. September zum zweiten Mal in München statt: die IAA Mobility. Zur weißblauen Geschichte gehört aber auch, dass die Branchentransformation deutliche Spuren hinterlassen hat – sowohl positive als auch negative. Am besten sind die Auswirkungen des veränderten Mobilitätsverhaltens am Ausstellerverzeichnis abzulesen: Wer kommt, und wer eben nicht (mehr). War die IAA-Teilnahme für Autohersteller und -importeure zu besten Frankfurter Zeiten quasi ein Muss, egal was es kostete, fand in den letzten Jahren ein wahrer Herstellerexodus statt. Und Covid19 war dabei allerhöchstens der letzte Tropfen auf dem ausgekühlten Messestein.
Viele etablierte Autohersteller weiter nicht präsent
Bei der zweiten Auflage der bayrischen IAA Mobility haben zwar alle deutschen Platzhirsche zugesagt, die Liste der No Shows ist aber lang und schmerzhaft. Stand 15. August zeigen BMW, Ford, Mercedes, Mini, als einzige Stellantis-Marke Opel Rimac und der VW-Konzern unter anderem mit den Marken Audi, Cupra, Porsche und VW Flagge auf der IAA. Dazu gesellen sich bisher die beiden chinesischen Hersteller BYD und Leapmotor sowie Renault. Nicht fehlen dürfen Zulieferer wie Bosch, Brose, Continental, Hyundai Mobis, Magna, Siemens, Webasto und ZF, um nur einige zu nennen. Deutlich länger fällt inzwischen hingegen die Absageliste aus. Auf ihr stehen etliche renommierte Hersteller wie Stellantis (erwähnte Ausnahme: Opel), General Motors, JLR, Ferrari, Honda, Mazda, McLaren, Suzuki, Toyota und Volvo. Andere wiederum, wie beispielsweise Lotus, Lucid, Polestar und Tesla, präsentieren sich nur mit ganz kleinem Besteck, sprich als Miniaussteller in der Innenstadt im freizugänglichen sogenannten Open Space.
Nun hat sich die IAA immer wieder verändert, um den aktuellen Strömungen und Bedürfnissen der Automobilindustrie gerecht zu werden und der Herstellerschwund ist kein exklusives deutsche Problem. Freilich, die Transformation der Branche haben die Rückgänge mehr als beschleunigt und das Themensetting spürbar verändert – positiv ausgedrückt: deutlich erweitert. Das Spektrum ist merklich größer und umfassender geworden. Ein verstärkter Fokus liegt auf alternativen Antrieben im Allgemeinen und auf der Elektromobilität im Besonderen. Zu den weiteren Schwerpunkten zählen autonomes Fahren und vernetzte Fahrzeuge. Darüber hinaus halten indes auch zunehmend Technikthemen und damit eine ganze Schar auf den ersten Blick branchenfremder Unternehmen Einzug. So haben sich auf der diesjährigen IAA Mobility unter anderen namhafte global Player wie Accenture, Amazon, Google, IBM, JP Morgan Mobility Payment Solutions, LG, Luminar, Samsung und Zeiss unter dem Stichwort Digitalisierung angekündigt. Hinzu kommen etwa 100 Start-ups, die ihre Mobilitäts-Ideen präsentieren werden. Auch die Fahrradabteilung wird immer größer und prominenter. Dienst- und Lastenräder, E-Bikes, Pedelecs und Co. lassen grüßen.
Open Space als IAA-Begegnungskonzept
Zum neuen Messekonzept und dem Spagat zwischen Ford und Fahrrad, B2B und B2C gehört auch die Zweiteilung der Schau. In der Innenstadt wird mit dem sogenannten Open Space ein großflächiger Begegnungsraum geschaffen, zu dem Interessierte kostenfrei Zutritt erhalten, um die neusten Mobilitätskonzepte und Produkte auf Testparcours, in Pavillons und an Info-Ständen hautnah erleben zu können. Fachbesucher zieht es an den Stadtrand zum Messegelände. In sechs Hallen präsentieren dort die Aussteller ihre Neuheiten. Das nicht mehr ganz so gleißende Rampenlicht wird die gesamte Range und Produktvielfalt einfangen, vom Klein- und Sportwagen bis zum stylischen Full-Size-SUV, vom biederen Firmenkombi bis zur rassigen Luxuskarosse und von der visionären Studie bis zum seriennahen Konzeptfahrzeug. Darunter werden klassische Verbrenner und selbstverständliche eine Vielzahl Stromer sein. Neben etlichen Deutschlanddebüts wird es im Vergleich zu den Frankfurter IAA-Events nur sehr wenige Europa- und Weltpremieren gegeben. Immerhin hat Opel drei davon angekündigt.
Die IAA Mobility 2023:
Die IAA Mobility 2023 findet vom 5. bis 10. September statt. Der IAA Summit inklusive der IAA Conference (5. bis 8. September) in der Münchener Messe ist kostenpflichtig. Der Open Space (5. bis 10. September) in der Innenstadt ist für alle Besucher kostenfrei. Am 4. September findet der Pressetag statt. Für den IAA Summit & IAA Conference können Tages-, Zwei- und Viertagetickets sowohl online als auch direkt vor Ort erworben werden. Und das sind die Preise (jeweils brutto inkl. USt.), die den Zugang zum IAA Summit in den Messehallen der Messe München sowie zu allen Vorträgen der IAA Conference umfassen, außerdem die Nutzung des ÖPNV im Stadtgebiet München am Besuchstag (Zone M-6):
- Tagesticket online: 175 Euro
- Tagesticket vor Ort: 220 Euro (nur bargeldlos möglich)
- Zweitageticket online: 345 Euro
- Zweitageticket vor Ort: 400 Euro
- Viertageticket online: 495 Euro
- Viertageticket vor Ort: 600 Euro
Öffnungszeiten Messe München: Dienstag bis Freitag (05. bis 08.09.23) jeweils 9 bis 18 Uhr
IAA Open Space Innenstadt: Dienstag bis Sonnabend (05. bis 09.09.23) jeweils 10 bis 20 Uhr, Sonntag (10.09.23) 10 bis 17 Uhr
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