Mit der neuen Elektro-Limousine Emeya will Lotus mit Porsche und Lucid konkurrieren. Der Viertürer kommt mit Allradantrieb und 103 kWh großem Akku, der eine Ladeleistung von bis zu 350 kW erlaubt. Mit 905 PS erreicht der Stromer in unter 3 Sekunden aus dem Stand eine Geschwindigkeit von 100 km/h, bei Spitzengeschwindigkeiten von über 250 km/h. Für eine solche Leistung müssen Kunden beim geplanten Verkaufsstart 2024 mit einem sechsstelligen Preis rechnen.
Optisch nimmt der Emeya den sportlich-aggressiven Stil des Eletre auf, ist aber etwas flacher und legt allgemein viel Wert auf aerodynamische Effizienz. Innen gibt es opulenten Luxus mit Premium-Audiosystem und großem Infotainment-Bildschirm. Die Materialien sollen nachhaltig sein – unter anderem kommt Garn aus recycelter Baumwoll-Bekleidung zum Einsatz.
Lotus hat sich seit der Gründung in den 1950er-Jahren zunächst einen Namen als Hersteller puristisch-leichter Renn- und Sportwagen gemacht, die teilweise als Bausätze verkauft wurden. Zu den bekanntesten Modellen der neueren Zeit zählt der 1996 erstmals aufgelegte Roadster Elise, der die Rezeptur der Marke – Top-Fahrleistungen durch Leichtbau – besonders erfolgreich interpretierte. Die nun vorgestellten Crossover- und GT-Modelle sind damit so etwas wie der Gegenentwurf zur bisherigen Marken-Identität.
Ab den 1980er-Jahren wechselten die Besitzer mehrmals, zwischenzeitlich gehörte die britische Marke unter anderem General Motors und dem malayischen Autohersteller Proton. Mittlerweile zählt Lotus wie auch Volvo und Polestar zum Mehrmarken-Imperium des chinesischen Geely-Konzerns. Gebaut werden die Modelle im chinesischen Wuhan. Neben den zwei bereits bekannten Autos soll noch mindestens ein kleineres SUV dazukommen. (Holger Holzer/SP-X/ks)