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Inhaltsverzeichnis

Aus- und Umbauten

Neue Möbel im Fahrzeug

Trotz sorgsam eingerichteter Transporter gibt es immer noch etwas zu verbessern. Welche neuen Lösungen haben die Spezialisten in der Branche anzubieten?

Von Sabine Neumann

Die Branche boomt mehr denn je. Der zunehmende Online-Handel, der steigende Bedarf an Dienstleistungen oder auch die Suche nach einer Alternative zu mautpflichtigen Lkw führen zum Ausbau vieler Flotten.

Aus-und Umbauten: die Branche boomt

Von Januar bis April diesen Jahres sind laut Kraftfahrbundesamt 87.683 Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht an Kunden ausgeliefert worden. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Wachstum von 5,6 Prozent.

Bei diesen Zulassungszahlen ist klar, dass es auch eine Reihe von neuen Transportern in der Flotte gibt, die auszustatten sind. Ein Großteil der Fahrzeuge nimmt vom Werk direkt den Umweg zu einem der Umrüster und wird bedarfsgerecht mit Regalen, Schubläden oder ganzen Werkstätten ausgerüstet.

Mehr Effizienz durch individuelle Ausbauten

Der Grund dafür liegt auf der Hand: So ist man als Handwerker, Servicemitarbeiter oder Paketdienstleister auch bei Überraschungen während des Kundenbesuchs gut gerüstet und für jede Eventualität bestmöglich vorbereitet. Das bedeutet, das richtige Werkzeug, das zweckmäßige Material und die notwendigen Ersatzteile immer dabei zu haben.

"Die primäre Aufgabe der Fahrzeugeinrichtung ist eine perfekte Nutzraumorganisation. Auf engstem Raum lässt sich so alles Notwendige sicher transportieren. Vor Ort beim Kunden sind es ein schneller Zugriff und eine übersichtliche Anordnung aller Utensilien, die über das erfolgreiche Ausführen eines Auftrags entscheiden", fasst Axel Theurer, Marketingleiter bei Bott, den Nutzen einer individuellen Ausstattung zusammen.

Da zu einem effizienteren Arbeiten unter anderem auch Werkzeug gehört, hat Sortimo in Zusammenarbeit mit dem Werkzeughersteller Gedore jetzt Werkzeugeinlagen entwickelt, die den Alltag eines Handwerkers effizienter gestalten sollen. Dafür spricht, dass die hochwertigen Gerätschaften rutschsicher und gut gepolstert in den Boxen liegen und so schonend transportiert werden können.

Darüber hinaus lässt sich aufgrund der Zweifarbigkeit der Einlage fehlendes Werkzeug auf den ersten Blick erkennen. Damit gehört das Vergessen von Werkzeugen am Einsatzort oder in der Werkstatt der Vergangenheit an.

Spezielle Türen für Kurierdienste

Um den schnellen Zugriff geht es ebenfalls bei allen Kurierdiensten. Vom Fahrerplatz möglichst direkt zur Ware und schon dann raus zur Lieferung an den Kunden – die Zeit zwischen dem Ein- und Aussteigen soll möglichst kurz sein.

Für den Ford Transit und den VW Crafter hat Modul-Systems jetzt eigens eine Trennwand zwischen Kabine und Laderaum mit integrierter Schiebetür nach der internationalen ISO-Norm zertifizieren lassen. Damit ist gewährleistet, dass sie jeglichen Sicherheitsansprüchen genügt, sprich einen so genannten "Punktlast- Aufprall" ebenso absorbieren kann wie einen großen Lastaufprall.

Für den Fahrer bringt die Konstruktion den Vorteil, dass er nicht extra um das Fahrzeug herum laufen muss, um in den Frachtraum zu gelangen. Damit verringert sich auch die Gefahr einen Unfall oder Vorfall beim Verlassen der Kabine oder beim Gehen auf der Straße zu haben. Die leichte Konstruktion des Bauteils reduziert die Nutzlast nur wenig und wird ohne Eingriffe in die Fahrzeugstruktur installiert.

Arbeitsfähigkeit erhalten durch Hilfsmittel

Die Gesundheit der Mitarbeiter sowie ein reibungsloser Warenfluss könnte auch ein Grund sein, sich den xetto, eine mobile Hebevorrichtung von Hörbiger, anzusehen. Die hydraulische Hebevorrichtung für Lasten mit einem Gewicht von bis zu 250 Kilogramm trägt dazu bei, schwere Güter wirbelsäulenschonend und kräftesparend bis auf Arbeitshöhe anzuheben.

Dank der raffinierten Bauweise, bei der sich die rollfähige Bodengruppe unter die Ladefläche schiebt und so einfach mit auf die Fahrt zum Kunden geht, kann die Hebehilfe sowohl beim Ein- als auch Ausladen der Ware genutzt werden. Die aktuelle Generation bietet jetzt zudem eine neue, ergonomisch optimierte Bedieneinheit und eine flexibel montierbare Rampe. Das macht den Vorgang noch flexibler und einfacher.

Material einfach rutschfest lagern

Ganz einfach und nahezu unauffällig sind kleine Leisten, die Würth unter seinen Adapterplatten für Koffer jeglicher Größe untergebracht hat. Nimmt man die heraus und dreht sie um, dann sind sie mit kleinen Zähnchen versehen.

Wird diese Seite wieder in die Platte gesteckt, dann verschränkt sie sich beispielsweise im Teppichboden eines Pkw. Bei einer geringen Bauhöhe sind die Reibwerte dann so hoch, dass der Schuber auch ohne zusätzliche Sicherung und ohne Rutschgefahr mitgenommen werden kann.

Ansonsten lassen sich die Platten und die darauf gestapelten Einheiten aber auch ganz einfach über die Isofix-Vorrichtungen befestigen.

Der Kunde verlangt zuweilen sogar "Manufakturcharakter"

Dieses Bauteil schätzt Vertriebsleiter Timo Strack aufgrund seiner Einfachheit besonders. Gleichwohl stellt er aber fest, dass die Kunden mehr und mehr auf individuelle Lösungen setzen.

Er spricht in diesem Zusammenhang sogar von „Manufakturcharakter“, um zu gewährleisten, dass egal welche Sonderlösung der Kunde will, er sie auch bekommt. Ein Trend, den auch andere Auf- und Umbauer so bestätigen und sich vermehrt darauf einstellen.

Neue Anforderungen der Elektromobilität

Ebenfalls zu einem Umdenken führen die Anforderungen, die durch die zunehmende Digitalisierung von Fahrzeugen auf den Markt zukommt. "Noch sind die Anfragen zwar gering, aber wir haben bereits spezielles Personal eingestellt und geschult, um auf Anfragen zu einer Anbindung zusätzlicher Komponenten an das Bordnetz eines Nutzfahrzeugs reagieren zu können", so Axel Theurer.

Abgesehen von der Freude, bereits einige Streetscooter ausgestattet zu haben, hält er indessen eine Reaktion auf die zunehmende Elektromobilität noch nicht für notwendig: "Die Abmessungen eines Laderaums hängen ja nicht von der Motorisierung ab."

"Auf unnötiges Gewicht verzichten"

Dennoch ist man sich auch bei Bott bewusst, dass das Thema Gewicht in Zukunft eine größere Rolle als bisher spielen könnte. Darauf kann man laut Theurer mit einer genauen Prüfung und Überarbeitung der Materialien reagieren.

Manchmal genügt aber auch einfach eine intensivere Planung, welche Komponenten wirklich ins Fahrzeug müssen: "Durch ein besseres Packaging kann man oft auf das eine oder andere Regal und damit unnötiges Gewicht verzichten."

Leichtbau steht beim Profi-Fahrzeugeinrichter Aluca schon immer ganz weit oben. Seit der Unternehmensgründung setzt man hier konsequent auf den Werkstoff Aluminium.

Geschäftsführer Wouter Engelbertink sieht hierin einen wesentlichen Vorteil: "Je leichter die Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb sind, desto weniger Energie benötigen sie, umso länger halten die Batterien und somit ergibt sich eine maximale Reichweite. Hier ist die Umweltschonung somit praktisch schon im Produkt eingebaut."

Leichtbau beginnt schon bei den Fahrgestellen

Wohl dem, der durch die Art des gewählten Fahrzeugs schon einiges an Gewicht gespart hat. Eine Tugend, die sich Humbauer seit einiger Zeit auf die Fahnen schreibt. Bei der Verbindung aus Kompetenz beim Bauen von Anhängern und den Möglichkeiten einer eigenen Produktion für PU-Schaum, war es für die Gersthofener irgendwann folgerichtig, auch Kofferaufbauten für den Verteilerverkehr herzustellen, die so genannte FlexBox.

Der Aufbau aus Sandwich-Paneelen mit einer GFK-Deckschicht reduziert das Aufbaugewicht gegenüber einer Stahlversion deutlich. Beispielsweise wiegt bei einem Fiat Ducato Standard Fahrgestell in L3 (Radstand 3,80 Meter) ein identischer Aufbau aus Aluminium 365 Kilogramm, aus Stahl wären es 665 Kilogramm.

Variabel in Länge, Breite und Höhe kann er auf beliebigen Fahrzeugtypen, egal ob auf Transporter- oder Lkw-Fahrgestelle, aufgebaut werden. Unterschiedliche Wandstärken machen alle Einsatzzwecke von der Trockenfracht bis zum Tiefkühlkoffer möglich.

Telematikbox für das Kühlsystem

Apropos Kühlung: von Anfang Juli an bietet Humbauer einen 24-Stunden-Service für seine Frischefahrzeuge an. Schließlich gibt es nichts Schlimmeres als eine Unterbrechung der Kühlkette, ganz gleich ob es sich um Lebensmittel oder Arzneien handelt.

Um das zu verhindern, wird eine Telematikbox in die Kühlanlage eingebaut. Registriert die einen Fehler im System – und sei es auch nur ein vergessenes Wartungsintervall – dann geht direkt ein Impuls an den ADAC Truck-Service, mit dem Humbauer eng zusammenarbeitet. Der Service setzt sich dann direkt mit dem Kunden in Verbindung und sorgt bei Bedarf auch für die notwenige Reparatur.

Aus-und Umbauten: Es gibt immer etwas zu optimieren

Fazit: Auch wenn es bei den bekannten und bewährten Um- und Aufbauherstellern derzeit keine bahnbrechenden neuen Konzepte für die Ausstattung von Nutzfahrzeugen und Pkw gibt, so findet man doch überall Optimierungsvorschläge – und damit neue Ansätze, um Arbeitsprozesse sinnvoll zu verbessern.

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