Foto: Porsche
Beim neuen Panamera können alle vier Räder aber nicht nur Kraft auf die Straße übertragen, sondern auch mitlenken

Inhaltsverzeichnis

Porsche Panamera im Fuhrpark-Test

Für die eilige Familie

Ein Porsche im Fuhrpark? Ja, das gibt es tatsächlich und gar nicht so selten, wie die Zulassungszahlen belegen. Zeit also für den Fuhrpark-Check des Panamera.

Clemens Velten

Mit der ersten Generation des Panamera wollte Porsche zeigen, dass man das Sportwagenfahrgefühl eines 911ers auch standesgemäß verlängern und in einer viertürigen Limousine unterbringen kann. Unkenrufen zum Trotz hat sich die Oberklasse-Limousine etabliert und wird nun in der zweiten Generation in 15 Grundvarianten angeboten. Neben der viertürigen Limousine gibt es seit diesem Jahr auch zwei weitere Karosserieformen: eine Langversion namens „Executive“ und eine Kombi-Variante.

Für unseren Fuhrpark-Check wählten wir mit dem 330 PS starken 6-Zylinder die Basismotorisierung im Basis-Ausstattungs-Niveau und moderater Sonderausstattung. Damit klettert der Basispreis von 90.956 auf 120.785 Euro

Porsche Panamera: 360 Grad Innenraumaufnahme

Im Berufsalltag üblichen Stopp&Go-Verkehr gibt sich der Panamera gutmütig, trotz seiner Unterforderung. Dafür kauft man aber eigentlich kein solches Fahrzeug. Sanft und ruckelfrei schaltet das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe und das, was man im Innenraum an Motorgeräuschen wahrnimmt, hört sich angenehm an. Soll es schneller gehen, genügt dezentes Drücken des Gaspedals und schon legt der Panamera mächtig zu. Geht es auf Dienstfahrt und die Strecke gibt es her, liegen bei 200 km/h, der großen Spreizung des Getriebes wegen, kaum mehr als 2.000 Touren an. Insgesamt fühlt man sich im Panamera wohl. Dazu trägt auch das souverän agierende und ausgeglichene Fahrwerk bei und das ganz ohne Vierrad-Lenkung (Aufpreis: 2.046 Euro). Die Sport-Limousine liegt mit einer Ruhe auf der Straße, die man eigentlich mit sehr viel langsameren Geschwindigkeiten assoziiert. Selbst Beifahrer auf der Rückbank, die sich mit hohem Tempo schwertun, merken kaum, wie schnell das Auto eigentlich fährt. Somit ist dieser Porsche absolut langstreckenreisetauglich.

Allerdings fordert der Panamera gerade wegen dieser Eigenschaften ständig die Disziplin des Fahrers, denn viel zu schnell bewegt man sich mit einer leichten Fußbewegung und einer kaum spürbaren Zunahme der Geräusche im Führerschein gefährdenden Bereich. Die Gene des 911ers spürt man auch auf kurvenreichen Landstraßen. Selten haben wir unsere Teststrecke so agil und gleichzeitig angenehm mit einer Limousine durcheilt.

Die Betriebskosten des Porsche Panamera

Müssen wir über die Kosten sprechen? Ja, das sollten wir, denn der Porsche kostet im Unterhalt einiges. 9,8 Liter Super Plus verbrauchte unser Testfahrzeug auf 100 Kilometer im Durchschnitt. Unsere Experten berechneten die Betriebskosten mit 0,8083 Euro pro Kilometer.

Wie alltagstauglich ist der Porsche?

Natürlich besteht der Panamera natürlich nicht nur aus Motor, Getriebe und Fahrwerk. Im Fuhrpark-Check zeigte sich unser Porsche alltagstauglich. So passte der Kinderwagen und der große Samstagseinkauf prima in den 500 Liter großen Kofferraum, dessen Volumen durch Umklappen der Rückenlehnen auf bis zu 1.340 Liter anwächst. Ein variables Laderaummanagement-System kann für 523 Euro Aufpreis geordert werden. Alltagstauglichkeit bewies der Panamera auch durch seine Wendigkeit und Übersichtlichkeit. Wem der relativ gute Durchblick bei Nässe durch das Heckfenster nicht ausreicht kann für 345 Euro einen Heckscheibenwischer dazu kaufen. Ist zwar uncool, hat aber seine Wirkung.

Innen fühlen sich Fahrer und Mitfahrer auf allen Plätzen wohl. Auf dem großen Display in der Mittelkonsole lässt sich das Infotainment-Angebot inklusive Navigation bestens ablesen. Optische Fahranweisungen lassen sich zusätzlich auch auf der rechten Seite des Fahrerinstrumentariums einblenden.

Kuriose Fehlermeldungen

Bei allem Lob auf die Sportlimousine mussten wir dennoch zwei Kuriositäten feststellen. Gleich zu Anfang unseres Tests wurde eine Fehlermeldung im rechten Display angezeigt. Ein Hinterreifen würde nicht über den notwendigen Luftdruck verfügen. Also zur nächsten Tankstelle fahren und Luft auffüllen, das kann mal vorkommen. Am nächsten Tag erscheint wieder ein Hinweis, dass ein Reifen zu wenig mit Luft befüllt sei, diesesmal allerdings ein anderer. Also wieder zur Tankstelle und Luft auffüllen. Die Sichtprüfung ergab keine Auffälligkeiten am Reifen. Also sicherheitshalber alle Reifen-Luftdrücke nochmal prüfen und das RDKS neu justieren. Ergebnis: alles nach Vorgabe eingestellt.. Doch sporadisch tauchte der Fehler immer mal wieder auf. Laut Porsche-Werkstatt konnte der falsche Fehler nicht ermittelt werden.

Schlüssel sticht Auto. Der Porsche Panamera ist nicht immer intuitiv zu bedienen.

Das Gedächtnis eines Porsches setzt Prioritäten. Jedenfalls in Sachen personalisierter Sitzeinstellung. Ergonomisch ist der Porsche Panamera. Alles hat seinen Platz und ist sehr gut ables- und bedienbar. Vorbildlich sind auch die Sitze mit sehr gutem Seitenhalt und individueller Sitzeinstellung. Bis man seine „optimale“ Sitzposition gefunden hat, wurden verschiedene Tasten bedient und etliche Servo-Motoren in Bewegung gesetzt. Nachdem man hier ein µ an der Höhe und da ein µ an der Lordosenstütze nachjustiert hat, speichert man das Ergebnis auf einem der vier Speicherplätze, die über der Tür verbaut sind. Am Ende der Fahrt, der Motor geht in den verdienten Schlafmodus, werden sämtliche Elektromotörchen aktiviert, um dem Fahrer den Ausstieg zu erleichtern. Das Lenkrad zieht sich zurück und der Sitz schiebt sich ein wenig nach hinten. Das Einsteigen gelingt genauso komfortabel wie das Aussteigen. Doch spätestens beim Starten des Motors erwartet man das automatische Einstellen der mühsam erarbeiteten „optimalen“ Sitzeinstellung, die man auf Platz eins gespeichert hat. Doch alles wird eingestellt, nur nicht die personalisierte Sitzeinstzellung. Wieso? Das haben wir dann auch den Porsche-Service gefragt. Die Antwort: „Sie müssen Ihre Sitzeinstellung zuerst auf dem Schlüssel speichern, denn das Gedächtnis des Schlüssels hat Priorität.“ Und wozu braucht man dann die vier Speicherplätze im Auto?

Fazit des Fuhrpark-Tests

Der Panamera ist die sportlichste Variante, eine Familie zu transportieren. Vier vollwertige Sitze, guter Einstieg auch über die hinteren Türen und dazu noch viel Platz im Kofferraum gepaart mit etlichen positiven Eigenschaften des 911er machen ihn alltagstauglich.

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