Den Autokauf plant man idealerweise nach dem frei verfügbaren Budget. Doch wenn das gewünschte Auto den eigenen finanziellen Rahmen sprengt, muss fremd finanziert werden. Laut DAT-Report ist das bei Gebrauchtwagen in mehr als 40 und bei Neuwagen sogar in 66 Prozent aller Käufe der Fall. Unter anderem die Autobanken der Hersteller locken mit auf den ersten Blick oftmals attraktiven Konditionen. Der Verbraucherratgeber „Finanztip“ weist allerdings darauf hin, dass diese Angebote nicht immer die günstigste Wahl sind.
Neben niedrigen Zinsen – manche werben sogar mit Null-Prozent-Finanzierung – erscheinen Angebote der Autohäuser auch aufgrund kleiner Monatsraten attraktiv. Oftmals steckt dahinter allerdings eine sogenannte Ballonfinanzierung, die am Ende teurer ausfallen kann als ein klassischer Ratenkredit. Das liegt meist an der hohen Schlussrate, die der Kreditnehmer während der Tilgungsphase vor sich herschiebt. Am Ende können dabei die effektiv gezahlten Zinsen höher sein im Vergleich zum klassischen Rahmenkredit. Außerdem wird nach einigen Jahren eine Schlussrate fällig, die in vielen Fällen wiederum über einen Kredit finanziert werden muss. Da in den kommenden Jahren die Zinsen wieder steigen dürften, könnten dann auch die Kosten für die Finanzierung der Restschuld teuer werden. Die einfache Formel lautet: Je größer die Schlussrate, desto größer die Risiken der Anschlussfinanzierung.
Wer sich für eine Kreditfinanzierung beim Autokauf entscheidet, sollte deshalb das Angebot vom Autohaus mit unabhängigen Alternativen vergleichen. Einen ersten Überblick kann man sich über Online-Vergleichsportale verschaffen. Allerdings: Der individuelle Zinssatz kann den dort beworbenen übersteigen. In der Regel gibt es vor der Kreditvergabe nämlich eine Bonitätsprüfung, die Einfluss auf das Zinsniveau haben kann. Wer schlechte Bonitätsfaktoren aufweist, muss möglicherweise mit einem höheren Zinssatz rechnen. Am Ende sollte man jedes Angebot kritisch überprüfen und durchrechnen.
Wer sich statt der Finanzierung durch das Autohaus für einen unabhängigen Kreditgeber entscheidet, kann bei der Verhandlung des Fahrzeugpreises übrigens auf einen höheren Nachlass hoffen. Das Geld von der Bank kann man als Käufer gegenüber dem Autohändler ähnlich wie Bargeld einsetzen, was oftmals größere Verhandlungsspielräume erlaubt.
Wer sich für einen Autokredit entscheidet, sollte grundsätzlich auf eine Restschuldversicherung verzichten. Dieses auch Kreditschutzbrief oder Kreditabsicherung genannte Extra ist laut Finanztip teuer, bietet jedoch einen meist löcherigen Schutz bei Zahlungsausfällen des Kreditnehmers. Unter anderem die ING Diba oder Mercedes-Bank verzichten mittlerweile grundsätzlich auf solche Zusatzversicherungen.
Quelle: Spotpress.de / Mario Hommen / SP-X. /
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