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Weltpremiere in China

Neuer Audi Q8: die SUV-Krönung

Das frische SUV-Coupé gibt auch einen Vorgeschmack, wie künftige Modelle der Marke aussehen könnten. Hier sind die Infos und Bilder zum neuen Audi Q8.

Von Wolfgang Schäffer

Keine Frage, der neue Audi Q8 ist eine Erscheinung: 4,99 Meter lang (damit 6,6 Zentimeter weniger als der Q7), zwei Meter breit (fast drei Zentimeter mehr) und 1,71 Meter hoch – das sind beeindruckende Werte.

Audi Q8 gibt Ausblick auf neues Markengesicht

Doch es ist vor allem das Gesicht des SUV, das die Blicke auf sich zieht. Der achteckige Singleframe ist erheblich breiter als bei den aktuellen Serienmodellen von Audi. Er ist weit nach vorn gezogen und plastisch geformt. Das und die nun vertikal verlaufenden Rippen im Grill sind die Kennzeichen der zukünftigen Q-Modelle von Audi. So auch bei der zweiten Generation des Q3, der in diesem Herbst in den Handel kommen wird und beim für 2019 angekündigten Q4.

Ein nicht ganz so großer Kofferraum

"Wir wollen damit den SUV-Charakter der Fahrzeuge deutlicher betonen", sagt Chefdesigner Marc Lichte. Nicht so schön ist, dass der Kofferraum des Q8 deutlich weniger fasst als der des Q7. 605 bis 1.755 Liter stehen 890 bis 2.075 Litern gegenüber. Störender noch, dass sich die Rücksitze nicht vom Kofferraum aus flachlegen lassen, sondern nur direkt an der Bank im Fond.

Das ist umständlich und passt nicht zum Premiumanspruch. Dafür gibt es Platz satt. Auf der Rückbank finden groß gewachsene Passagiere reichlich Bein- und Kopffreiheit.

Im Innenraum blickt der Fahrer auf das Audi-Cockpit mit digitalen Instrumenten und zwei Bildschirmen auf der Mittelkonsole. Es gibt Leder, Hochglanz-Oberflächen, weiter hochwertige Materialien, die Verarbeitung ist bestens.

Dazu kommt eine Fahrwerksabstimmung, die Audi-typisch fein ist. Für den stets allradgetriebenen SUV stehen drei Fahrwerksoptionen zur Wahl: Stahlfedern mit adaptiven Dämpfern sind Serie, die Luftfederung gibt es gegen Aufpreis entweder in komfortabler oder sportlicher Abstimmung. Zusätzlich sorgt die ebenfalls extra zu bezahlende Allradlenkung für verbessertes Handling. Serienmäßig werden 19 Zoll große Rädern verbaut.

Anfangs ist lediglich ein Diesel für den Audi Q8 im Angebot

Keine Wahl gibt es vorerst für den Antrieb. Der Q8 geht mit einer einzigen Motorisierung an den Start. Der drei Liter große V6 im Q8 50 TDI fährt mit Achtgang-Automatik, Riemenstarter-Generator und 48-Volt-Bordnetz vor und entwickelt 286 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment.

Damit sprintet der Wagen in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 und schafft in der Spitze Tempo 232. Für 2019 kündigt Audi weitere Motoren an. Ein kleinerer Diesel mit 231 PS und ein 340 PS starker V6-Benziner sind in der Pipeline.

Neues Design weckt Erinnerungen an Audis Ur-quattro

Soviel zu den technischen Daten und den ersten Eindrücken nach der Weltpremiere. Die fand im chinesischen Shenzhen statt, da China neben den USA als einer der Hauptmärkte für den Q8 gilt. Am Rande der Veranstaltung sagt Marc Lichte: "Ende dieses Jahres wird Audi ein neues Gesicht haben, wird sich die Marke ganz anders darstellen, als bisher." Lichte spielte dabei natürlich auf die veränderte Optik der Fahrzeuge mit den vier Ringen an.

Der neue Q8 ist für den Designer nach A8, A7 Sportback und A6 das vierte Auto, das von ihm gezeichnet wurde. Lichte hat beim Q8 genau das umgesetzt, was er schon bei der Vorstellung des Concept-Cars im Januar 2017 auf der Detroit Motorshow versprochen hatte, nämlich "das Potenzial der Marke aus jedem Quadratzentimeter der Studie herauszuholen".

Studie? "Das war im Prinzip schon das Serienauto. Lediglich ein paar Details wie die Scheinwerfer hatten wir verändert. Und die durchweg positiven Reaktionen bei der Vorstellung des Concept-Cars haben uns gezeigt, dass wir genau auf dem richtigen Weg waren", freut sich Lichte, dass der Wagen jetzt so auf die Straße kommt.

Das Design des Q8 indessen soll gleichermaßen für Sportlichkeit und Prestige stehen. Mit den trapezförmig gezeichneten C-Säulen sowie den extrem kurzen Überhängen vorne und hinten sollen Erinnerungen geweckt werden an Audis Ur-quattro der 80er Jahre. Mit dem hatte die Marke mit den vier Ringen einst sportlich für Furore gesorgt.

Audi Q8 positioniert sich gegen Mercedes GLE und BMW X6

Die voluminös herausgearbeiteten Radhäuser unterstreichen die Kraft und Dynamik. "Damit betonen wir nachdrücklich den quattro-Antrieb, eine der zentralen Kernkompetenzen unseres Unternehmens", erklärt Lichte.

Fest standen für den Chefgestalter und sein Team schon vor dem ersten Strich auf dem weißen Blatt Papier, das sich der Wagen in allen Belangen von den Konkurrenten wie BMW X6 und Mercedes GLE Coupé in diesem Segment abheben musste. "Wir haben diese Fahrzeugart nun einmal nicht erfunden. Nachdem die Wettbewerber zwei durchaus ähnliche Modelle in ihre Produktpalette aufgenommen hatten, wollten wir als dritter Anbieter einen komplett anderen Weg gehen."

China und USA sind wichtige Märkte

Lichte nennt dabei das Zusammenspiel von Sportlichkeit und Funktionalität als einen wichtigen Punkt, um die Kunden zu begeistern. Die sieht Audi in erster Linie in China und den USA, gefolgt von Europa. Audi-Chef Rupert Stadler betont aufgrund von Erfahrungswerten, dass in China 50 Prozent der Autokäufer bereit sind, die Marke zu wechseln, wenn das Design gefällt und vor allem auch der Grad der Digitalisierung stimmt. "Beides haben wir beim Q8 hervorragend umgesetzt."

In Sachen Digitalisierung knüpft der SUV nahtlos an die Luxuslimousine A8 an. Das auch aufgrund der Zusammenarbeit mit dem in Shenzhen beheimateten IT-Konzern Huawei.

Das Dach ist etwas Besonderes

Die Design-Differenzierung zum Wettbewerb ist in erster Linie am Dach zu erkennen. Der Q8 hat da keine typische Coupélinie. Das Dach liegt vorne um etwa 60 bis 70 Millimeter tiefer als beim Q7. Fast waagerecht spannt sich das Dach dann über das Passagierabteil.

An der C-Säule gibt es wie bei einem Schrägheck einen scharfen Knick nach unten. "Auf diese Weise schaffen wir im Fond ausreichend Kopffreiheit, damit auch groß gewachsene Personen dort bequem reisen können."

Lichte, der selbst mehr als 1,90 Meter misst, betont, dass er mit guter Bein- und auch Kopffreiheit auf der Rückbank Platz nehmen kann. Außer dem praktischen Vorteil gegenüber einem Coupédach bringe die Linienführung des Q8 auch die Progressivität zum Ausdruck, mit der Audi sich von anderen Herstellern abheben wolle.

Eindrucksvolle Lichtinszenierung beim Audi Q8

Zur Differenzierung wird in Zukunft mehr noch als derzeit die Lichtgrafik herangezogen. Beim Q8 wirken die zweiteiligen LED-Scheinwerfer aus der Ferne beispielsweise sehr flach, da nur ihr oberer Bereich zu erkennen ist. Er integriert unter anderem das Tagfahrlicht und das Abblendlicht. Darunter liegt abgedunkelt und nach hinten versetzt das Fernlicht.

Bei den optionalen HD Matrix LED-Scheinwerfern ist es aus jeweils 24 Einzel-LEDs aufgebaut. Die Tagfahrlicht-Signatur mit digitalem Charakter ist erstmals stark dreidimensional ausgeführt. Sie besteht aus sieben kurzen Segmenten und zwei längeren am Rand des Scheinwerfers.

Letztere verlagern den optischen Schwerpunkt nach außen und unterstreichen so die Breite des Audi Q8. Eine ähnlich dreidimensionale Grafik hat das Schlusslicht mit seinen zwölf Segmenten – verbunden durch ein breites und exakt gradlinig verlaufendes Lichtband, das Tiefe vermittelt.

In Verbindung mit der HD Matrix LED-Technologie bietet der Audi Q8 nicht nur dynamisches Blinklicht. Beim Ent- und Verriegeln wird das Licht auch eindrucksvoll inszeniert. Über die myAudi-App können Q8-Besitzer viele Lichtfunktionen per Smartphone aktivieren und so von außen erleben.

So fährt Audi in die Zukunft

Dass diese Technik auch in den zukünftigen E-Fahrzeugen von Audi verbaut wird, ist zu erwarten. Noch in diesem Jahr rollt mit dem e-tron der rein elektrisch angetriebene Wagen des Ingolstädter Autobauers an. Der e-tron Sportback wird 2019 folgen.

Doch das ist längst nicht alles. Vermutlich noch in diesem Jahr könnte es erste Ausblicke auf zwei weitere E-Audis geben. So ist von Audi Sport ein Sportwagen zu erwarten, der unter einer komplett eigenständigen Karosserie mit der Technik des Porsche Mission E ausgestattet ist. Außerdem gibt es Hinweise auf einen elektrisch angetriebenen Rennwagen.

Aber jetzt steht erst einmal der Audi Q8 im Mittelpunkt: Markteinführung ist im dritten Quartal. Der Basispreis liegt bei etwa 76.000 Euro.

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