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Dieselproblematik

DAT zum Diesel-Urteil: „Nur Verlierer“

Wie entwickelt sich der Fahrzeugmarkt nach dem Diesel-Urteil? Eine Einschätzung von DAT-Geschäftsführer Jens Nietzschmann.

Das Diesel-Urteil hat hohe Wellen geschlagen, die Automobilwelt fragt sich natürlich, wie es nun weitergeht mit dem Diesel und allgemein. Auch Jens Nietzschmann, Geschäftsführer Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) und Sprecher der Geschäftsleitung hat sich Gedanken darüber gemacht:

„Das „Diesel-Urteil“ kennt derzeit nur Verlierer. Eine Ausnahme könnten Gebrauchtwagenhändler im Ausland bilden, für die Deutschland als Zukaufmarkt jetzt weiter an Attraktivität gewinnt. Dass auch wir alle zu den Gewinnern zählen, wenn sich die Luftqualität in den Städten verbessert, ist eine Binsenweisheit. Erlaubt sein muss allerdings die Frage, ob mögliche Fahrverbote oder andere Ad-hoc-Maßnahmen tatsächlich einen größeren Einfluss auf die Reduzierung der Stickoxid-Werte haben, als die ohnehin regelmäßig stattfindende Erneuerung des Fahrzeugbestandes. Auch der als Konsequenz aus den Veränderungen der Rahmenbedingungen in Deutschland zu erwartende Transfer von Dieselfahrzeugen unterhalb der Abgasnorm Euro 6 ins benachbarte Ausland wirft berechtigte Fragen auf. Schließlich kennen Umweltbelastungen keine Landesgrenzen.

Wie entwickelt sich der Gebrauchtmarkt?

Völlig daneben finde ich allerdings die nun wieder öffentlich angelaufene Panikmache über die Entwicklung des Gebrauchtfahrzeugmarktes. Selbstverständlich wird der Markt auf das Urteil reagieren und auch bestimmt nicht zum Vergnügen der Fahrzeughalter oder Händler. Es ist aber wichtig zu wissen, dass sämtliche Schlagzeilen mit dramatischen Prozentangaben zu nun drohenden Wertverlusten zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich auf Spekulationen und nicht auf seriösen Untersuchungen basieren können. Um die tatsächlichen Auswirkungen zu beziffern, sind valide Marktdaten erforderlich, die auf Basis tatsächlich durchgeführter Handelsgeschäften ermittelt werden müssen. Ein kurzer Blick auf die Entwicklung der Angebote im Internet reicht dafür nicht aus. Belastbare Erkenntnisse der Marktentwicklung werden frühestens in ein bis zwei Monaten vorliegen.

Und die Restwerte?

Je nachdem, in welchem Umfang die Gebrauchtfahrzeugpreise in Folge des Urteils nun zusätzlich unter Druck geraten, wird ein Ausbau der Unterstützungsmaßnahmen der Hersteller und Importeure für ihre Handelsorganisationen notwendig werden, damit diese nicht in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Da den Händlern ohne Fabrikatsbindung ein solcher Hintergrund fehlt, bleibt diesen wohl nichts anderes übrig, als weitere Wertberichtigungen bei ihren Diesel-Beständen vorzunehmen.

Was bringt die Zukunft?

Wie sieht die DAT die Zukunft des Diesels? Die repräsentative Befragung für den DAT-Report zeigt: Etwa die Hälfte aller Pkw-Halter in Deutschland (48%) hat in ihrem privaten Umfeld festgestellt, dass sich jetzt mehr und mehr Personen gegen einen Dieselmotor entscheiden (würden). Bei ebenfalls 48% trifft das nicht zu. Der Diesel als Antriebsart ist unseres Erachtens derzeit noch ohne Alternative für Fahrer mit hohen Kilometerleistungen. Laut DAT-Report 2018 legt ein Dieselfahrer 19.830 Kilometer pro Jahr zurück. Halter von Benzinfahrzeugen 11.850 Kilometer. 26 Prozent aller Pkw-Halter legen 20.000 km oder mehr pro Jahr zurück. In Firmenfuhrparks werden weiterhin in hohem Maße Diesel-Pkw betrieben. Im letzten DAT-Diesel-Barometer mit dem Schwerpunkt „Flotte“ (Dezember 2017) wurde ermittelt, dass 89 Prozent der Pkw in Firmenflotten mit Dieselmotoren ausgestattet sind. Diese durchdringen sukzessive den Pkw-Bestand in Deutschland mit modernen Motoren. hjm

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