Von Martina Göres
Seit sechs Monaten ist die vierte Generation des kompakten Mazda 3 auf dem Markt. Bisher umfasste das Motorenprogramm einen 122 PS starken Benziner und einen Turbodiesel mit 116 PS. Jetzt setzt sich ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit 180 PS an die Spitze. Der neue Motor feiert seine Premiere im Oktober in der kompakten Fließhecklimousine und wenig später auch im neuen Crossover CX-30 erhältlich sein. Das Besondere am Skyactiv-X-Motor: Um den Verbrauch zu senken, nutzt er das vom Diesel bekannte Prinzip der Kompressionszündung.
Einzigartiges Brennverfahren
Die Mazda-Ingenieure haben ein Brennverfahren entwickelt, bei dem ein sehr mageres Luft-Benzingemisch mit einer hohen Verdichtung von 16,3:1 so lange im Zylinder komprimiert wird, bis es kurz vor der Selbstzündung steht. Eine zweite, separat eingespritzte Kraftstoffwolke erzeugt in einem kleinen Bereich direkt an der Zündkerze ein fetteres Gemisch. Der Funke der Zündkerze entzündet nur diese fettere Gemischwolke, was für einen zusätzlichen Druckanstieg sorgt.
Durch den höheren Druck entzündet sich das magere homogene Gemisch, das mehr als die doppelte Menge an Luft aufweist als konventionelle Benzinmotoren, mittels Kompressionszündung im gesamten Brennraum und verbrennt. Im Ergebnis soll sich der Mazda 3 Skyactiv-X mit 5,8 Liter Super je 100 Kilometer nach WLTP begnügen. Außerdem erfüllt er die strengste Abgasnorm Euro 6d, die eine Messung der Schadstoffemissionen im Realbetrieb (RDE) beinhaltet.
Nicht so spritzig, aber sparsam
Auf ersten Testfahrten erwies sich der Motor als so sparsam wie versprochen. Verbräuche von unter sechs Liter sind realistisch, wenn der 4,46 Meter lange Fünftürer nicht zu stark getreten wird. Allerdings ist der 180-PS-Benziner, der wie der Ottomotor mit 122 PS ohne Turbo auskommen muss, nicht sonderlich spritzig. Wer flott unterwegs sein will, muss das knackig-kurze Sechsgangschaltgetriebe fleißig bedienen – riskiert dann aber höhere Verbräuche. Gefallen können die präzise Lenkung und das agile Fahrwerk, weniger der mit 351 bis 1.026 Liter knapp bemessene Kofferraum und die hohe Ladekante von 74 Zentimeter.
Umfangreiche Serienausstattung
Mazda-Deutschland-Chef Bernhard Kaplan geht davon aus, dass das Design der jüngsten Generation des Kompaktmodells vermehrt auch User-Chooser anspricht. Er unterstreicht: "Der Skyactiv-X kann so effizient wie ein Diesel gefahren werden und punktet mit umfangreicher Ausstattung."
In der Tat ist im Mazda 3 vieles schon serienmäßig, was bei der Konkurrenz Aufpreis kostet. Zum Basispreis von 22.513 Euro (alle Preise netto) kommt der Mazda 3 Skyactiv-X inklusive adaptivem Tempomat mit Stauassistenzfunktion, Parksensoren am Heck, Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrererkennung, Spurwechsel- und Verkehrszeichenerkennung, Licht- und Regensensor, LED-Scheinwerfern, Audio- und Navigationssystem. Sogar ein Headup-Display, das seine Informationen auf die Frontscheibe projiziert, ist bereits an Bord.
Weil die breite C-Säule und die schmale Heckscheibe die Sicht nach hinten arg behindern, empfiehlt sich für den Kompakten von Mazda eine Rückfahrkamera. Sie kommt in Kombination mit Klimaautomatik, Sitzheizung vorn und Parksensoren am Bug in der Ausstattungslinie Selection (24.025 Euro). Die Sechsstufenautomatik – ausschließlich im Selection – kostet 1.680 Euro Aufpreis.
Erstmals Allrad im Mazda 3
Zum ersten Mal steht für den Mazda 3 in Verbindung mit dem Skyactiv-X auch ein Allradantrieb zur Wahl (27.513 Euro). Nur der sportliche Fünftürer kann damit ausgerüstet werden, die zeitgleich mit dem Skyactiv-X eingeführte zweite Karosserievariante, der um zwanzig Zentimeter längere viertürige Mazda 3 Fastback Skyactiv-X, kommt für mindestens 22.933 Euro generell mit Frontantrieb.