Herber Rückschlag für Transformation und Mobilitätswende im Bereich Nutzfahrzeuge. Der Grund: Kein Geld für E-Lkw und Co. Denn: Das Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) hat eines ihrer wichtigsten Projekte eingestellt. Die Entscheidung des BMDV, dass die bewilligten Mittel für die Förderung klimaschonender Nutzfahrzeuge und zugehöriger Infrastruktur gemäß der KsNI-Förderrichtlinie „ausfinanziert“ seien und nun keine Mittel mehr für einen neuen Förderaufruf zur Verfügung stünden, kritisiert der Bundesverband Betriebliche Mobilität (BBM) jetzt scharf.
Förderaus kontraproduktiv und unlogisch
Es sei nicht nur kontraproduktiv, tadelt der BBM, sondern es blieben nun auch große Chance zur Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen ungenutzt. Denn gerade der Nutzfahrzeugsektor biete große Potenziale, sei aber noch weit weg von einer Marktfähigkeit. Elektro-Lastkraftwagen und Nutzfahrzeuge (eLKW/eNFZ) seien noch deutlich teurer als Verbrenner, Ladeinfrastruktur fehle noch nahezu völlig, kommentiert Marc-Oliver Prinzing, BBM-Vorstandsvorsitzender, die Entscheidung. Diese Entwicklung erscheine auch unlogisch, da auf der anderen Seite über die seit Dezember 2023 gültige Mauterhöhung massiv zusätzliches Geld in die Kassen gespült und der Einsatz von Zero-Emission-Fahrzeugen gefordert und durch eine teilweise und komplette Befreiung von Mautzahlungen gefördert werde, heißt es weiter in der BBM-Stellungnahme.
Prinzing erwarte alleine durch die Ausweitung der Mautpflicht auf Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen und die Erhöhung zusätzlichen Mauteinnahmen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro bis 2027. Diese zusätzlichen Einnahmen sollten doch – zumindest teilweise – für ein Förderprogramm eingesetzt werden können und nicht ausschließlich für die Schiene verwendet werden, fordert der BBM-Vorstandsvorsitzende abschließend. (MN)