Die gute Nachricht zuerst: Mangelwirtschaft und Engpässe gehörten 2023 zumeist der Vergangenheit an und die Verfügbarkeit von Fahrzeugen hat sich deutlich verbessert, sowohl Gebraucht- als auch Neuwagen waren 2023 gegenüber dem Vorjahr wieder überwiegend erhältlich, zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle DAT-Report. Bei genauerer Betrachtung sind Ausblick und Trend jedoch alles andere als rosig. So stellten verschiedene Marktbeobachter im vergangenen Jahr unisono eine hohe Kaufzurückhaltung fest. Dies zeigen sowohl die Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) als auch die Befragung für den aktuellen DAT-Report: Demnach seien Pkw-Halter bezüglich der Neuanschaffung eines Fahrzeugs zurückhaltend gewesen. Laut DAT-Report hatten 2023 elf Prozent der befragten Pkw-Halter einen Autokauf fest geplant, diesen jedoch nicht realisiert. Das seien zwar zwei Prozentpunkte weniger als 2022, dennoch bleibe dies ein hoher Wert. Darüber hinaus mache die Auswertung der Befragung deutlich, dass besonders häufig junge Menschen ihren Autokauf verschoben haben (jeder vierte Pkw-Halter unter 30 Jahren). Als Gründe für die Kaufzurückhaltung wurden von den Befragten vor allem die hohen Preise (25 Prozent) sowie die Notwendigkeit, sparen zu müssen (30 Prozent) genannt.
Hohe Zufriedenheit mit aktuellem Auto
Das dieser Trend anhalte, sich der Automobilmarkt auch in den kommenden ein bis zwei Jahren nur zaghaft entwickeln dürfte, zeigten die weiteren Befragungsergebnisse: Dem DAT-Report zufolge planten mehr als zwei Drittel der Pkw-Halter einen Autokauf erst in drei bis fünf (34 Prozent) oder mehr Jahren (32 Prozent). Lediglich neun Prozent wollen eine Anschaffung innerhalb der nächsten zwölf Monate realisieren, 18 Prozent erst in ein bis zwei Jahren. Kein Wunder also, dass besonders die Autohändler und nachgelagert auch die Hersteller die Kaufzurückhaltung und den fehlenden Auftragseingang bei Neuwagen zu spüren bekommen haben. Die Gründe für die Kaufzurückhaltung seien laut DAT vielschichtig. Demnach seien 61 Prozent der Pkw-Halter mit ihrem aktuellen Fahrzeug noch zufrieden. 25 Prozent seien zudem der Meinung, dass eine Neuanschaffung bei einem noch funktionsfähigen Auto nicht nachhaltig ist. Bemerkenswert sei laut DAT, dass mit 29 Prozent vor allem Halter von älteren Pkw (sechs Jahre oder älter) dieser Aussage überdurchschnittlich häufig zustimmten. Erst auf den weiteren Rängen folgten monetäre Gründe gegen einen zeitnahen Pkw-Kauf. Dazu gehörten hohe Preise oder die persönliche wirtschaftliche Lage mit jeweils 22 Prozent. (MN)