Rasant geht es auch 2023 im Bereich betrieblicher Mobilität weiter. 
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Rasant geht es auch 2023 im Bereich betrieblicher Mobilität weiter. 

Inhaltsverzeichnis

Ausblick Betriebliche Mobilität

Die sieben Trends der betrieblichen Mobilität 2023

Wir haben in der Fuhrpark- und Mobilitätsbranche nachgefragt, wie sich die  betriebliche Mobilität und speziell das Fuhrparkmanagement 2023 entwickeln wird. 

Es gibt einige übergeordnete Megatrends, die unsere Welt tiefgreifend verändert haben und verändern werden. Klimawandel, Shared Economy und Digitalisierung. Themen, die alle Lebensbereiche angehen. Schauen wir auf die betriebliche Mobilität, sehen wir langfristige Veränderungen im Bereich der Mobilität, wie z.B. die Verbreitung von Elektromobilität und Miet- oder Abo-Modellen oder die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen und nachhaltigen alternativen Mobilitätslösungen. Wir haben in der Branche nachgefragt, was für sie der wichtigste Trend 2023 sein wird. Worauf müssen sich die Marktteilnehmer einstellen?

Unsicherheit für Mobilitäts- und Budgetverantwortliche

Der Klimawandel und die schon spürbaren und noch möglichen Folgen beschäftigen uns schon lange. Die Unternehmen müssen und wollen handeln. Und in der Folge der Corona-Pandemie und Lockdowns kamen die Kurzarbeit und der Home-Office-Boom. Das änderte die Mobilität und erzeugte auf der anderen Seite gute Zahlen fürs Klima. Es folgten die Lieferkettenprobleme und die Halbleiterkrise. Die verhinderte die reibungslose Produktion. Der Krieg löste die Energiekrise aus. Die Notwendigkeit der schnellen Transformation der Wirtschaft wurde deutlich spürbar – und schien plötzlich machbar. Schließlich hat es doch irgendwie funktioniert. Einige Dinge wurden wesentlich beschleunigt wie die Digitalisierung und Elektromobilität. Und gleichzeitig wieder gebremst durch politische Entscheidungen in der Förderpolitik und enorme Preissteigerungen und Inflation.

So waren der Umbau der Flotte hin zur Elektromobilität und die Digitalisierung zur Vereinfachung von Prozessen klare Trendthemen der betrieblichen Mobilität 2022. Aber auch die Frage, wie man die Mitarbeitermobilität nachhaltig und gleichzeitig wirtschaftlich gestalten kann.

Die sieben Megatrends 2023

  1. Elektromobilität: Kontinuierlich steigt der Anteil, werden Flotten umgebaut und die passende Infrastruktur ausgelotet. Mit dem THG-Quoten-Handel können Kosten wieder reingeholt werden.
  2. Nachhaltigkeit: Immer mehr Unternehmen setzen sich Ziele für nachhaltiges Fuhrparkmanagement, um ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Die CSR-Berichtspflicht ist dabei ein Treiber.
  3. Digitalisierung: Weg von Excel-Tabellen und Zettelwirtschaft hin zum Dashboard einer All-in-one-Fuhrparkmanagement-Software. Durch die Verwendung von Datenanalyse, IoT-Technologie und KI-Algorithmen können Unternehmen die Effizienz ihrer Flotten steigern und die Kosten senken.
  4. Mobilitätslösungen: Unternehmen werden immer häufiger maßgeschneiderte Mobilitätslösungen anbieten, um die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Unternehmens zu erfüllen. Dies kann unter anderem durch die Kombination verschiedener Verkehrsträger, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel erreicht werden.
  5. Steigende Kosten: Steigende Preise für Strom und Kraftstoffe stellen auch 2023 Fuhrparkverantwortliche vor Herausforderungen. Für viele Fuhrparks ist es schlicht nicht möglich diese Kosten durch reduzierte Fahrten zu senken. Zudem treiben die angehobenen Listenneupreise der Hersteller und die aktuellen Leasingkonditionen die Kosten weiter nach oben. All das macht die Beschaffung für die Fuhrparks weiterhin nicht leicht und zwingt zu Kompromissen bei der Auswahl der Fahrzeuge und deren Haltedauer.
  6. Lieferschwierigkeiten: Sowohl bei den Autoherstellern als auch in den Werkstätten wird sich das Warten auf Bau- und Ersatzteile fortsetzen. Auch die Lieferfähigkeit bei Neuwagen bleibt auf dem Niveau von 2022. Die Folge sind längere Ausfallzeiten in den Fuhrparks.
  7. Die Rolle des Fuhrparkmanagers wird noch bedeutender: Er muss mit den unterschiedlichsten Themen jonglieren und gleichzeitig den Markt im Blick behalten.

Was sind die Top-Trends für 2023 aus Sicht der Experten?

 „Eines der Top-Themen 2023 wird sicherlich das Thema Nachhaltigkeit im Fuhrpark sein. Dabei können ökonomische wie ökologische Aspekte eine Rolle spielen – ebenso wie die CSR-Berichtspflichten. Mit den 2022 verabschiedeten Verordnungen unterliegen immer mehr Unternehmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und eine Auskunft über den CO2-Ausstoß geben. Im Zuge dessen ist es sinnvoll und unausweichlich, sich mit der zukünftigen Mobilität des Unternehmens auseinanderzusetzen“, so Axel Schäfer, Geschäftsführer Bundesverband betriebliche Mobilität. Eine wichtige Stellschraube sei dabei die Elektromobilität.

Da sind sich die Branchenexperten einig. Karl Obermair, Director Future Mobility Solutions bei TÜV Rheinland sagt dazu: „Mein Top-Trend ist Elektromobilität, mit allem, was dazu gehört: smarte Charging-Lösungen oder digitale Battery-Lifecycle-Services.“

Marco Heistermann, Geschäftsführer von Auto Fleet Control
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Marco Heistermann, Geschäftsführer von Auto Fleet Control

Auch Marco Heistermann, Geschäftsführer von Auto Fleet Control, sieht die wachsende Bedeutung von E-Mobilität und weiß um die Herausforderungen für Fuhrparkverantwortliche: „Trotz Streichung von Förderprämien sehen wir Elektromobilität auch 2023 als wichtigen Trend. Im Vergleich zum Betrieb von Verbrennern bringen E-Fahrzeuge im Fuhrpark eine ganze Reihe von Unterschieden mit sich. Für Fuhrparkmanager bedeutet das einen erheblichen Mehraufwand und eine steigende Komplexität.“

Marco Reichwein, CEO von PS Team
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Marco Reichwein, CEO von PS Team

Auch wenn die Energiepreise in die Höhe geschossen sind und Förderungen gekürzt beziehungsweise gestrichen werden, wird sich der Trend um die Antriebsart weiter fortsetzen, da sich damit die Fuhrparkkosten reduzieren lassen, ist sich Marco Reichwein, CEO von PS Team sicher und weist zudem auf den Handel mit THG-Quoten hin: „Seit Anfang 2022 können Unternehmen die THG-Quoten von E-Fahrzeugen verkaufen. Viele Flotten nutzen dazu einen Service von PS Team“.

Marcus Hoffmann, Director Fleet Sales & Used Car Strategy Stellantis Germany
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Marcus Hoffmann, Director Fleet Sales & Used Car Strategy Stellantis Germany

Auch Marcus Hoffmann, Director B2B bei Stellantis Germany sieht die Fuhrpark-Elektrifizierung als Haupttrend 2023. Darüber hinaus sieht er aber noch ein anderes wichtiges Thema: „Das Top Thema ist die Flexibilität auf Kunden- und Herstellerseite. Diese ist notwendig aufgrund sich verändernder Förder-Rahmenbedingungen (BAFA), in Kombination mit den Herausforderungen im Zusammenhang mit Logistik- und Lieferketten, die auch 2023 andauern.“

Uwe Hildinger, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Alphabet Fuhrparkmanagement
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Uwe Hildinger, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Alphabet Fuhrparkmanagement

Von Flexibilität spricht auch Uwe Hildinger, CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Alphabet Fuhrparkmanagement. Er sieht drei zentrale Säulen, die für die betriebliche Mobilität zu berücksichtigen sind: „Die weitere Integration von E-Mobilität in den Fuhrpark, digitale Lösungen sowie flexible und individuelle Konzepte, die genau zu den Bedarfen eines Unternehmens passen.“

Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender VMF Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. und Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Leasing
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Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender VMF Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. und Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Leasing

Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender VMF Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. und Mitglied der Geschäftsleitung Deutsche Leasing,  kann sich vorstellen, dass zukünftige Zulassungszahlen die genannten Trends deutlich widerspiegeln. „2035 wären rund drei Millionen Neuzulassungen möglich und nach unserer Einschätzung hätten mehr als 70 Prozent der Neufahrzeuge einen Elektroantrieb. Das bedeutet aber auch, dass die EU-Richtlinie bis 2035 noch angepasst werden muss.“

Max E. Nastold, Geschäftsführer Kazenmaier Fleetservice
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Max E. Nastold, Geschäftsführer Kazenmaier Fleetservice

Der Geschäftsführer von Kazenmaier Fleetservice, Max E. Nastold, sieht Nachhaltigkeitsbemühungen vorne: „Die Dekarbonisierung und die Erhöhung der Flexibilität der betrieblichen Mobilität sind im Jahr 2023 das Top-Thema. Der Mobilitätsbedarf wird durch effiziente Verbrenner, reichweitenstarke E-Fahrzeuge aber auch von weiteren Angeboten wie Dienstradleasing organisiert. Die aktuelle Angebotslage bleibt auch 2023 die zentrale Herausforderung“.

Neue Service-Lösungen

Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen e. V.
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Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen e. V.

Dr. Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen e. V. sieht vor allem zwei Trends. Neben der Elektrifizierung der Flotten sieht sie vor allem auch eine gesteigerte Nachfrage nach neuen Service-Lösungen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie würden immer mehr Unternehmen auf alternative, insbesondere elektrische Antriebe ihrer Fahrzeuge setzen – auch um EU-Flottengrenzwerte einzuhalten. „Zudem fragen Flottenmanager verstärkt nach neuen Services, z. B. nach Telematik-Lösungen für mehr Sicherheit und Mobilitätsmonitoring, aber auch nach digitalen Bezahlsystemen, Komplettangeboten von Bestellung über Finanzierung bis Verwaltung während des gesamten Lebenszyklus“, so Dr. Conen.

Digitalisierung

Vinzenz Pflanz, Vorstandsmitglied VMF Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. und Chief Business Officer bei Sixt
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Vinzenz Pflanz, Vorstandsmitglied VMF Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. und Chief Business Officer bei Sixt

Für den CBO von Sixt und Vorstandsmitglied des VMF, Vinzenz Pflanz, gibt es fünf wichtige Treiber auf den internationalen Märkten im Bereich der betrieblichen Mobilität: „Dazu gehören die Digitalisierung mit all ihren Facetten, Nachhaltigkeit mit Mobilitäts- und Energiewende, eine veränderte Verfügbarkeit und längere Wartezeiten, Flexibilität durch Plattformökonomie und erweiterten Mobilitätskonzepten, höhere Sicherheit durch autonomes Fahren und Assistenzsysteme.“

Rene Roeder, Geschäftsführer der Fleet Innovation Group
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Rene Roeder, Geschäftsführer der Fleet Innovation Group

Rene Roeder, Geschäftsführer der Fleet Innovation Group, macht deutlich, dass das Top-Thema die Kundenzufriedenheit bleibt, die in engem Zusammenhang mit einer Weiterentwicklung digitaler Lösungen steht.

Simon Kasimir, Produktmanager B2B Cloud Service bei Carmada
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Simon Kasimir, Produktmanager B2B Cloud Service bei Carmada

Auch Simon Kasimir, Produktmanager B2B Cloud Service bei Carmada sieht in der Digitalisierung einen Trend für 2023: „Viel zu oft bekommt man in der Fuhrpark- und Mobilitätsbranche das Argument zu hören, es ‚fehlt die Zeit‘. Aus unserer Sicht ist daher das Top-Thema des kommenden Jahres die mögliche Zeitersparnis durch Digitalisierung. Wichtig ist dem Fuhrparkmanagement, dass bestenfalls alle anfallenden Aufgaben mit einer Software abgewickelt werden können. Der Trend geht hierbei zu einer All-In-One Lösung, die zahlreiche Funktionen zusammenfasst. Dazu gehören vor allem die digitalen Führerscheinkontrollen, automatisierte Erinnerungen für die Fahrzeug-UVV oder HU-Termine, die Fahrerunterweisung nach UVV, Telematik mit dem Schwerpunkt auf elektronischem Fahrtenbuch, die Einholung der THG-Prämie, Schadenmanagement, ein umfangreiches Reporting, Digitale Annahme- oder Übergabeprotokolle, das Corporate Carsharing oder auch ein übergreifendes Mobilitätsbudget.“

Andreas Schneider, Mitgründer und Geschäftsführer von Vimcar
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Andreas Schneider, Mitgründer und Geschäftsführer von Vimcar

Die Digitalisierung der Flotte spielt auch für Mitgründer und Geschäftsführer von Vimcar, Andreas Schneider, eine große Rolle bezüglich der Trends. Gerade in der Flottenverwaltung gibt es noch erhebliches Optimierungspotenzial. „Die Digitalisierung nahezu aller Gesellschaftsbereiche und Geschäftsprozesse begleitet uns schon seit Jahrzehnten. In der Flottenverwaltung läuft allerdings vieles noch über Excel, Zettelwirtschaft und zentral vor Ort. Die Herausforderung, insbesondere für mittelständische Unternehmen, ist nun ein zunehmender Druck auf das eigene Kerngeschäft. Die Zeit für Verwaltungsarbeiten ist da knapp bemessen. Hinzu kommen steigende Energiepreise und ein forcierter Umstieg auf die Elektromobilität, aufgrund der im EU-Masterplan 2025 gesteckten Klimaziele. Das krempelt so manche Routinen in der Praxis des Fuhrparkmanagements um und stellt Fuhrparkverantwortliche vor einige Fragen“, betont Schneider.

Herausforderungen und Optionen

Roland Meyer, Geschäftsführer Leaseplan
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Roland Meyer, Geschäftsführer Leaseplan

Roland Meyer, Geschäftsführer von Leaseplan Deutschland, ist sich sicher, dass es nicht nur einen Trend gibt: „Neben den weiterhin bestehenden Top-Trends „Vom Eigentum zur Nutzung“, Elektromobilität und Digitalisierung bestimmt ein weiteres Thema das Jahr 2023: steigende Kosten. Und damit einhergehend natürlich, was Fuhrparkverantwortliche tun können, um diese im Griff zu halten.“ Dabei mahnt er, die Kosten im Blick zu halten: „Es ist jetzt wichtiger denn je, beim Autokauf oder -leasing nicht nur auf die Anschaffungskosten zu achten. Es geht vielmehr darum, die Gesamtkosten zu betrachten und dort zu beeinflussen, wo es möglich ist. Wir raten Flottenbetreibern, ihre Car Policy für neue Hersteller zu öffnen und Fahrzeugkosten zu vergleichen. Zielführend ist auch die Erweiterung der Car Policy um alternative Antriebe wie Elektromobilität und dabei dann auch direkt an die richtige Ladeinfrastruktur zu denken, um kostengünstigen Strom zu laden.“

Auch andere Branchenexperten sehen in den Trends auch die Herausforderungen, die die Unternehmen und Fuhrparkverantwortlichen auch in diesem Jahr begleiten werden. Heistermann von Auto Fleet Control führt dazu die geringe Verfügbarkeit von Neufahrzeugen an, die die Fuhrparkverantwortlichen auch 2023 vor große Herausforderungen stellen würden. Zudem führten die begrenzten Kapazitäten in den Werkstätten immer noch zu Problemen. Personalmangel und Verzögerungen bei den Ersatzteillieferungen seien der Grund für lange Wartezeiten in den Werkstätten – die Folge seien längere Ausfallzeiten in den Fuhrparks. Weiter legt Heistermann dar, dass auch 2023 mit erheblich steigenden Kosten für die betriebliche Mobilität zu rechnen sei. Aus diesem Grund müsse das Kostenmanagement im Fuhrpark noch stärker optimiert werden.

Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung
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Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung

Martin Weiss, Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung, schließt sich dem Problem der Kosten an: „Für Fuhrparks sehen wir 2023 ein weiteres schwieriges Jahr durch den Kostendruck bei den Energiepreisen. Für viele Fuhrparks ist es schlicht nicht möglich diese Kosten durch reduzierte Fahrten zu senken. Zudem treiben die angehobenen Listenneupreise der Hersteller und die aktuellen Leasingkonditionen die Kosten weiter nach oben. Vermutlich werden einige Unternehmen versuchen die aktuellen Verträge zu verlängern oder die Fahrzeuge herauszukaufen. All das macht die Beschaffung für die Fuhrparks weiterhin nicht leicht und zwingt zu Kompromissen bei der Auswahl der Fahrzeuge und deren Haltedauer.“

Henning Schick, Director Sales bei Holman
Foto: Holman
Henning Schick, Director Sales bei Holman

Für Henning Schick, Director Sales bei Holman, wird das Jahr 2023 mit den Herausforderungen des letzten Jahres weiter gehen: „2023 greifen sicherlich mehrere Trends ineinander. Energiekrise, Rohstoffmangel, Preispolitik – dies sind nur einige Pfeiler, die unser Jahr als äußere Umstände bestimmen werden. Vielleicht sind es auch nicht unbedingt Trends, sondern eher Entwicklungen, die es engmaschig zu beobachten gilt und sich daraus für uns als Fuhrparkmanagement- und Leasingdienstleister entsprechende Maßnahmen ableiten. Die Rolle des Fuhrparkmanagers wird noch bedeutender: Er muss mit den unterschiedlichsten Themen jonglieren und gleichzeitig den Markt im Blick behalten. Dabei wird uns Elektromobilität weiterhin stark beschäftigen, sowie Telematiklösungen und der zunehmende Individualisierungswunsch vieler Kunden.“

Michael Brell, Senior Sales Manager Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) bei bp/Aral
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Michael Brell, Senior Sales Manager Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) bei bp/Aral

Die Herausforderungen für gewerbliche Flotten könnten im Jahr 2023 kaum größer sein, meint Michael Brell, Senior Sales Manager Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) bei bp/Aral. „Dekarbonisierung, Digitalisierung und ein hoher Wettbewerbsdruck – und das alles zur gleichen Zeit“. Um dauerhaft zukunftsfähig zu bleiben, müsse sich der gesamte Energie- und Mobilitätssektor neu erfinden. Drei zentrale Ziele lauten aus unserer Sicht: Ressourcen schonen, Emissionen senken, sowie wirtschaftlich bleiben und dabei die Gesamtkosten unter Kontrolle halten.“

Ömer Köksal, der Sprecher der Geschäftsführung der Allane Mobility Consulting
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Ömer Köksal, der Sprecher der Geschäftsführung der Allane Mobility Consulting

Ömer Köksal, der Sprecher der Geschäftsführung der Allane Mobility Consulting, stimmt dem weitestgehend zu und ergänzt: „Die größte Herausforderung für das Jahr 2023 sehen wir in der Harmonisierung und Konsolidierung der Aspekte Nachhaltigkeit, Verfügbarkeit, Flexibilität & Diversifikation und Regulatorik. Diese wichtige Aufgabe betrifft uns einerseits als Organisation, aber auch als Marktakteur in Zusammenarbeit mit unseren Kunden, unseren Partnern und diversen Marktteilnehmern aus dem Umfeld des ‚Ökosystems Corporate Mobility‘.“

Nachfrage nach Flexibilität

Im Fazit machen die Branchenexpertinnen und -experten deutlich, dass sich die Elektrifizierung und die Digitalisierung sowie ein ökologisch-ökonomisch sinnvolles Vorgehen sich auch 2023 weiter fortsetzen werden. Gleichzeitig wird die betriebliche Mobilität noch immer von bestehenden Herausforderungen wie Energiekrise und Engpässen gezeichnet sein.

In solchen unsicheren Zeiten können sich die Entscheider nicht langfristig festlegen oder binden. Die Flexibilität ist daher ein wichtiger Aspekt in der betrieblichen Mobilität, da immer mehr Unternehmen und Mitarbeiter die Möglichkeit haben möchten, ihre Mobilitätsbedürfnisse an die sich schnell ändernden Anforderungen anzupassen. Ein Grund, warum Mietlösungen und Autoabo-Angebote derzeit gut nachgefragt werden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Jahr entwickelt.

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