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Plug-in-Hybrid im Transporter

Ford Custom jetzt auch als Plug-in-Hybrid

Mit dem Transit und Tourneo Custom rüstet Ford als erster Hersteller auch Transporter mit Plug-in-Hybrid-Technik aus. Ein erster Fahreindruck.

Von Christian Frederik Merten

Pionierarbeit bei Ford: Mit dem Transit und – der Pkw-Variante – Tourneo Custom 1.0 Ecoboost PHEV bringen die Kölner den hierzulande ersten Plug-in-Hybrid im Transporter-Segment auf den Markt. Für den Vortrieb des Transit und Tourneo PHEV sorgt ein umgerechnet 126 PS starker Elektromotor, der seine Kraft auf die Vorderräder überträgt. Der 1,0 Liter große Ecoboost-Dreizylinder-Benziner mit 120 PS dient ausschließlich als Range Extender.

Keine Platzeinbußen im Custom PHEV

Nach WLTP beträgt die elektrische Gesamtreichweite des Transit knapp 42 Kilometer, im City-Betrieb fast 49 Kilometer. Beim Tourneo sollen es knapp 41 beziehungsweise knapp 51 Kilometer sein. Zusammen mit dem Benziner kommen Transit und Tourneo PHEV – allerdings nach NEFZ – auf mehr als 500 Kilometer. Zielgruppen sind laut Ford Handwerker oder Logistikdienstleister oder Shuttle-Services, die ihr Haupteinsatzgebiet im urbanen Bereich haben.

Die 13,6 kWh große flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie hat Ford im Wagenboden untergebracht. Ford legt großen Wert darauf, dass der Hybridantrieb weder Ladevolumen noch Nutzlast einschränkt. Die einzige Karosseriekonfiguration von Transit und Tourneo Custom ist die 4,97 Meter lange und 2,00 Meter hohe L1H1-Konfiguration. So schluckt der Transit Custum PHEV wie bisher sechs Kubikmeter Ladung, die maximale Nutzlast liegt bei 1.130 Kilogramm. Und im Tourneo Custom finden inklusive Fahrer insgesamt acht Personen plus Gepäck Platz.

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Vier Fahrmodi für den Hybrid

Wer schon einige Male Plug-in-Hybrid gefahren ist, den stellt auch der Custom PHEV von Ford vor keine Rätsel. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Eingang-Automatik, die zusätzlich über eine Fahrstufe L verfügt. Dann verdoppelt sich die Rekuperation, im normalen fließenden Verkehr lässt sich der Custom PHEV dann quasi ohne Bremspedal fahren. Wer den Fuß vom Gas nimmt, erzielt bereits eine deutlich spürbare Verzögerungsleistung.

Vier Fahr-Modi können Fahrer des Transit und Tourneo Custom als Plug-in-Hybrid auswählen:

  • der Standardmodus "EV Auto" wechselt automatisch zwischen rein elektrischem Modus und der Nutzung des Range Extenders,
  • im Modus "EV jetzt" fährt der PHEV rein elektrisch,
  • "EV später" nutzt – zum Beispiel vor der späteren Einfahrt in eine emissionsfreie Umweltzone – den Range Extender und regeneratives Laden und
  • im Modus "EV aufladen" liefert der der Range Extender die Antriebsenergie und lädt den Akku auf bis zu 75 Prozent.

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Leiser Gasfuß nötig

Fährt man rein elektrisch, ist man – mit Ausnahme der Windgeräusche und der Abrollgeräusche, die im Transit deutlich stärker vernehmbar sind als im Tourneo – frei von akustischen Einflüssen unterwegs. Schaltet sich der Verbrenner zu, wird es deutlich lauter – zumal sich der Einliter-Benziner im Custom auch nicht von seiner leisesten Seite zeigt.

Im Schnitt sollen Transit und Tourneo Custom nach WLTP 3,1 beziehungsweise 3,6 Liter Benzin verbrauchen. Voraussetzung dafür ist natürlich der regelmäßige Verzicht auf den Range Extender auch über längere Strecken. Der zu rund drei Viertel gefüllt Akku unseres Probe-Tourneo zeigte eine Reichweite von 34 Kilometern an, praktisch fuhren wir in Stadt und Landstraße rund 25 Kilometer rein elektrisch. Machte mit einer anschließenden längeren Autobahnetappe unter Nutzung des Range Extenders laut Bordcomputer 7,5 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Den Transit Custom PHEV fuhren wir fast ausschließlich in der Stadt und auf der Landstraße, mit 600 Kilogramm Ladung kamen wir auf 7,2 Liter.

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Maximal 4,3 Stunden Ladezeit

Ist der Akku leer, wird er aber nicht nur durch Rekuperation wieder geladen. An einer 230-Volt-Haushaltssteckdose mit zehn Ampere Stromstärke ist er innerhalb von 4,3 Stunden wieder vollständig gefüllt. Wer einen Typ-2-Ladestecker für Wechselstrom nutzt, verkürzt die Ladezeit auf 2,7 Stunden.

Kommen wir zu den Preisen: Mit jeweils acht Jahren oder 160.000 Kilometer Batterie-Garantie bietet Ford den Transit Custom PHEV in den Ausstattungslinien "Basis", "Trend" und "Limited" an. Los geht es bei 57.114 Euro (alle Preise netto). Einen Komfortaufschlag gibt es für den Tourneo Custom PHEV, der als "Titanium" für mindestens 60.420 Euro vom Händlerhof rollt.

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Neuer Spitzenmotor im Transit

Die Plug-in-Hybrid-Versionen des Transit und Tourneo Custom sind aber nicht die einzigen Nutzfahrzeug-Neuigkeiten von Ford. Direkt im Zusammenhang mit der Elektromobilität stehen die Möglichkeiten des Geofencings. Das entsprechende Modul ist serienmäßig in den Plug-in-Hybriden verbaut und ermöglicht zum Beispiel die automatische Abschaltung des Range Extenders innerhalb von lokal definierten Zonen. Sollten künftig in Ballungszentren bestimmte Stadtteile für Verbrenner tabu sein, ließen sich so Einfahrverbote vermeiden.

Auch an anderer Stelle baut Ford seine Nutzfahrzeugservices aus: Mit der "Ford Pass Pro App" bringen die Kölner Telematik-Funktionen auf das Smartphone und möchten damit vor allem kleinen Fuhrparks mit bis zu fünf Fahrzeugen einen Mehrwert bieten.

Und nicht zuletzt hat Ford sein Transporter-Topmodell Transit Mitte des Jahres einer Frischzellenkur unterzogen. Neben optischen Retuschen und mehr Connectivity gibt es den 2,0-Liter-Diesel in der Sport-Ausstattung nun auch mit 185 PS. Außerdem hielt ein Mild-Hybrid-System Einzug in den großen Ford-Transporter, die Zuladung stieg auf bis zu 1.418 Kilogramm im Transit 350 L2H2.

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