Während der Kia EV9 von außen auf SUV macht, will er innen ein waschechter Van sein.
Foto: Kia Deutschland
Während der Kia EV9 von außen auf SUV macht, will er innen ein waschechter Van sein.

Elektromobilität

Immer mehr Siebensitzer unter Strom

Bei der Elektrifizierung rücken inzwischen auch Familien und Gruppen verstärkt ins Visier – das Angebot an elektrischen Raumkreuzern wächst.

Hersteller bieten jetzt zunehmend auch elektrifizierte Vans und SUVs für mehrköpfige Personengruppen an. Opel Zafira, Peugeot Traveller, Mercedes Vito oder EQV oder der umgerüstete Fiat Ducato – wer viele Plätze braucht in seinem E-Fahrzeug, der landet bislang fast ausschließlich im Nutzfahrzeug. Zwar mag es das – genau wie in der alten Welt – mittlerweile auch mit reichlich Lack und Leder geben wie beim Mercedes EQV, doch fühlt man sich am Steuer eher wie ein Busfahrer, gerät beim Rangieren schnell ins Schwitzen und muss öfter als ohnehin schon auf die Reichweite schielen. Vom Mangel an Prestige und Performance ganz zu schweigen. Doch die Zeiten ändern sich: Weil immer mehr Hersteller auf den elektrischen Zug aufspringen und die Modellpalette wächst, kommen auch immer mehr Vans und SUV mit sieben Sitzen in den Handel, die nicht auf einem Kleintransporter oder Kastenwagen basieren. Die sind zwar meist deutlich teurer, machen dafür aber auch mehr her – und fahren in der Regel weiter und besser. Fünf Kandidaten.

VW ID.Buzz

Ja, als elektrischer Enkel des legendären Bulli hat natürlich auch der VW ID.Buzz eine Nutzfahrzeug-Historie und es gibt ihn mittlerweile auch als Kastenwagen. Doch wenn jetzt bald die lange erwartete Langversion kommt und sich das größte ID-Modell um weitere 25 Zentimeter auf 4,96 Meter streckt, wird er gar vollends zum Van, kann zum ersten Mal auch als Siebensitzer bestellt werden und bekommt obendrein mehr Power für Batterie und Motor: Der Akku wächst von 77 auf optionale 85 kWh und die Leistung auf bestenfalls 339 PS, so dass künftig rund 500 Kilometer drin sind und das Spitzentempo von mageren 140 auf 160 km/h steigt. Einziger Haken: Der Preis. Zwar hat VW den noch nicht benannt. Doch wenn schon der „kurze“ Bus bei 54.270 Euro (alle Preise zzgl. USt.) startet, wird es den langen kaum für weniger als 58.824 Euro geben.

Kia EV9

Der Preis ist auch der Haken beim Kia EV9, denn auch das elektrische Flaggschiff der Koreaner wird nicht unter 58.824 Euro (alle Preise zzgl. USt.) Euro zu haben sein, und mit allen Extras könnte es sogar sechsstellig werden. Aber dafür bekommt man auch zwei Autos in einem. Denn während der koreanische Koloss von fünf Metern außen auf SUV macht, will er innen ein waschechter Van sein. Nicht umsonst gibt es zwischen dem Frunk und einem großen Kofferraum drei Sitzreihen mit Liegesitzen vorne und in der Mitte die Wahl zwischen einer Dreierbank oder drehbaren Einzelsitzen. Die Elektrotechnik dazu ist übrigens besser als bei allen europäischen Konkurrenten: Der Akku hat eine Kapazität von 99,8 kWh, arbeitet mit einer Betriebsspannung von 800 Volt für besonders kurze Ladezeiten und reicht für bestenfalls 541 Kilometer, und schon mit dem 204 PS-Motor sind 160 km/h drin. Wer das Top-Modell bestellt, bekommt zwei Motoren und damit Allradantrieb, hat 385 PS und fühlt sich bei 200 km/h Spitze wie Captain Future im Space Shuttle.

Tesla Model X

Ach ja, den gibt’s ja auch noch. Zwar zählt das Tesla Model X mittlerweile zu den Veteranen an der Ladesäule, macht aber mit seinen Falcon-Doors noch immer mächtig was her, und bietet bei 5,06 Metern Länge und 2,97 Metern Radstand als eines der wenigen SUV die Option auf eine dritte Sitzreihe. Und seit die Amerikaner ihr Top-Modell zum ersten Mal gründlich überarbeitet haben, lockt der Leisetreter auch eingefleischte Petrolheads. Schließlich leistet er bis zu 1.020 PS und rühmt sich damit als stärkstes SUV aller Zeiten – und ist mit 262 km/h Topspeed entsprechend flott bei der Sache. Die Energie dazu liefert ein Akku von 100 kWh, der eine Normreichweite von bestenfalls 576 Kilometern ermöglichen soll. Billig ist das Vergnügen freilich nicht: Das Model X mit 670 PS steht mit 95.377 Euro in der Liste und als Plaid mit drei Motoren kostet er stolze 112.218 Euro.

HiPhi X

Gegen dieses X-Modell aus China sieht Elon Musks Model X aus wie ein Oldtimer. Denn der chinesische Newcomer HiPhi hat in seinem 5,20 Meter langen X für 103.361 Euro so ziemlich alles an Gimmicks eingebaut, was man zuletzt an irgendwelchen Designstudien gesehen hat. Von den selbst programmierbaren Pixel-Displays an Bug und Heck über den fernsehgroßen Bildschirm vor dem Beifahrer bis hin zu den Loungeliegen in den ersten zwei Reihen samt Champagner-Kühlschrank dazwischen. Wer Familie hat oder viele Freunde, bekommt den Wagen allerdings auch mit drei Sitzreihen und spart sogar noch 11.765 Euro. Egal wie er konfiguriert wird – noch nie war der Zustieg so leicht. Denn HiPhi kombiniert beim X das beste aus der Luxuswelt, öffnet die Türen gegenläufig wie bei einem Rolls-Royce und klappt dazu noch das Dach auf wie beim originalen Mercedes SL oder eben dem Modell X. Auch beim Fahren wollen die Chinesen punkten, bauen adaptive Dämpfer ein, eine Hinterachslenkung und einen Antrieb, der auf Augenhöhe ist mit der westlichen Oberliga: Zwar ist schon bei 200 km/h Schluss und geladen wird nur mit 100 kW. Aber die beiden Motoren kommen auf 598 PS und 820 Nm und mit 97 kWh sollten im Normzyklus 460 Kilometer zu schaffen sein.

Maxus Mifa-9

Der Name ist ein Zungenbrecher und die Marke kennt man allenfalls von Nutzfahrzeugen. Doch mit dem Mifa-9 drängt die chinesische SAIC-Tochter Maxus jetzt auch an die Firmen- und Familienfront. Dafür gibt es zu Preisen ab 57.975 Euro nicht nur ein aalglattes Raumschiffdesign, sondern bei 5,27 Metern Länge und 3,20 Metern Radstand vor allem jede Menge Platz – elektrische Schiebetüren und Liegesessel in der zweiten Reihe inklusive. Im flachen Wagenboden steckt dabei eine Batterie von 90 kWh für 440 Kilometer und den Antrieb übernimmt ein E-Motor mit 285 PS, mit dem bis zu 180 km/h drin sind. (SP-X/MN)

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