Der neue Lancia Ypsilon ist gegenüber dem Vorgänger deutlich gewachsen
Foto: Lancia
Der neue Lancia Ypsilon ist gegenüber dem Vorgänger deutlich gewachsen.

Elektroneuwagen

Lancia Ypsilon markiert Markenneustart

Totgesagte leben bekanntlich länger. Der Stellantis-Konzern hat die italienische Premiummarke Lancia wiederbelebt, schickt hierzulande jetzt den Ypsilon ins Rennen.

Bekannter Name, neues E-Auto. Jetzt also ist die Zeit reif für einen neuen Lancia, in Deutschland ist der Ypsilon das erste Modell der Italiener seit mehr als sieben Jahren. Der Name stand einst für Tradition und Sportlichkeit wie im Aurelia, Fulvia oder Flavia, aber auch für lupenreine Sportwagen wie den Montecarlo oder den auf Rallyepisten legendären Strato. Nach dem Verkauf an Fiat hatte die Firma unter dem Spardiktat der neuen Mutter gelitten, verkalkulierte sich mit Neuerscheinungen wie Lybra oder Thesis, die keiner wirklich haben wollte. Auch der Golf-Konkurrent Delta fuhr sich nicht in die Herzen der Fans. Als einziges verbliebenes Modell überlebte der Kleinwagen Ypsilon, der jedoch nur noch in Italien verkauft wird, dort aber im letzten Jahr immerhin noch gut 45.000 Käufer fand und das dritthäufigste verkaufte Auto im Stiefelland war. Der Neue schlägt nun die Brücke zum in den Ruhestand verabschiedeten Vorgänger, behält aber dessen Namen. Der gut 20 Zentimeter längere neue Ypsilon soll Vorreiter einer ganzen Lancia-Familie werden und bildet im europäisch-amerikanischen Mischkonzern zusammen mit Alfa Romeo und DS die „Premiumfamilie“ von Stellantis. Hochwertiger, feiner und auch teurer als ähnliche Modelle der zahlreichen Rivalen. Dazu bringt der Italien-Stromer diverse Design-Merkmale mit, die an die Helden von einst erinnern sollen. So ist die Frontpartie mit dem neuen Lancia-Logo zwischen einer durchgehenden Lichtleiste und den markanten Scheinwerferaugen eine Hommage an den sportlichen Montecarlo der 80er-Jahre. Dazu kommt ein verchromter Schriftzug auf der Motorhaube. Der findet sich auch am Heck auf einer dunkel gehaltenen Blende zwischen den herausragenden und kreisrunden Rückleuchten, die mit einem liegenden „Y“ garniert sind. Die Form wird den Fans des einstigen Super-Sportwagens Strato sicher bekannt vorkommen. Ansonsten ähnelt die Heckgestaltung mit dem aus dem Dach herausragenden Spoiler ein wenig dem des VW ID 3 und anderen Kompakten aus dem Reich der E-Mobile.

Reminiszenzen an einstigen Supersportler Strato

Lohnend auch der Blick in den Innenraum. Als Elektroauto hat er natürlich ein digitales Innenleben samt der üblichen Landschaft aus Zentralbildmonitor und nahtlos anschließendem Display hinter dem Lenkrad. Beide sind je 10,25 Zoll groß. In den Verkauf geht zunächst das Premieren-Modell Ypsilon Cassina, von dem nur 1.906 Exemplare (Geburtsjahr von Lancia) und nur für Italien gebaut werden und das mit allerlei Feinheiten gespickt ist. Cassina ist ein nobler Möbelhersteller und trug seinen Teil zur Ausstattung bei. Deren Designer entwarfen zum Beispiel einen Tavolino (Couchtisch), der schwebend über der Mittelkonsole thront und als lederbespannte Ablage für allerlei Kleinkram dienen soll. Gemeinsam wurde ein wohnlich-elegantes Innenleben entwickelt. Dazu gehören Sitze aus blauem Velours, eine historische Lancia-Farbe, die sich auch an den Türverkleidungen oder der Oberseite des Armaturenbretts wiederfindet. Bedient werden die leistungsstarke Audio-Anlage, Klima oder die acht Farben bietende Innenraum-Beleuchtung per Touch auf dem Monitor oder mittels einer Schalterleiste unterhalb des Ablagetisches. Der übliche Wählschalter in E-Autos (vorwärts, rückwärts, neutral) wurde zu drei Drucktasten zwischen den Sitzen geschrumpft. Was sich später auch in den normalen, günstigeren Serienmodellen des Ypsilon wiederfinden wird, bleibt noch im Dunkeln. Der „Cassina“ jedenfalls wird in Italien 39.500 Euro kosten. Mit etwas Abstand werden dann zunächst fünf europäische Länder bedient. Nach Deutschland soll er mit verschiedenen Versionen erst Mitte nächsten Jahres kommen, das Spitzenmodell wird dann der sportlich geprägte Ypsilon HF sein. Länder, in denen der Strom für Auto noch nicht so richtig funkt, können auf eine Variante mit Benzinmotor (136 PS) und Mildhybrid- Technik hoffen. Unabhängig von der Ausstattung werden sich alle Ypsilon-Versionen die gleiche Technik teilen. Sie ist bereits gut bekannt, weil andere Modelle des Stellantis-Konzerns wie Peugeot 208 e, Opel Corsa Electric oder Fiat 600e bereits tausendfach damit unterwegs sind. Auch bei Verkauf und Vertrieb will die inzwischen 118 Jahre alte Marke moderne Wege gehen. In 100 Ausstellungsräumen in 60 europäischen Städten sollen die Kunden neben dem Ypsilon auch die beiden anderen geplanten Modelle, die in Zweijahres-Schritten erscheinen und laut Lancia gut 50 Prozent des Marktes abdecken sollen, bewundern können. Als Namen sind die klassischen Bezeichnungen „Delta“ (Golf-Klasse, 2026) und Gamma (Mittelklasse, 2028) im Gespräch. Gekauft werden sollen die Autos dann weitgehend online. (SP-X/MN)

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