Sang- und klanglos sind sie aus der Automobilwelt verschwunden, viele historische Namen wie Saab, Rover oder auch Lancia. Wobei, so ganz tot war Lancia nie, zumindest im Heimatmarkt Italien ist die Premiummarke mit dem Kleinwagen Ypsilon weiter am Start. Und verkaufte dort mit nur einem Modell zeitweise mehr Autos als Schwestermarke Alfa Romeo auf der ganzen Welt. In allen anderen Ländern und damit auch in Deutschland hieß es im Frühjahr 2017 dagegen: Schicht im Schacht.
Drei neue Lancia ab 2024
Das soll sich nun ändern, als Marke des Premium-Clusters des Stellantis-Konzerns soll Lancia neben DS und Alfa Romeo ab 2024 auch wieder international auf Kundenfang gehen. Mit drei neuen Modellen will Lancia den Neustart wagen: Als erstes neues Auto kommt im nächsten Jahr die dritte Generation des Ypsilon. Der 4,0 Meter lange Kleinwagen kommt als Mildhybrid und als Elektroauto und soll wie der Opel Corsa im spanischen Saragossa vom Band laufen. Damit scheint klar, dass auch der neue Ypsilon auf der bekannten CMP-Plattform stehen wird.
Zwei Jahre später, nämlich 2026, will sich Lancia dann ins C-Segment wagen, also ins klassische Kompaktsegment. Dann starten die Italiener das Crossover Gamma, das aber ausschließlich vollelektrisch zu haben sein wird. Mit 4,60 Metern Länge wird der Gamma der zunächst längste Lancia.
4,40 Meter lang und damit 20 Zentimeter kürzer wird nämlich der Delta, den Lancia 2028 neu auflegt und damit eine Marken-Ikone wiederauferstehen lässt. Auch er kommt – als klassisches kompaktes Schrägheck – ausschließlich mit Elektroantrieb auf den Markt. Und liegt damit komplett im Markentrend, denn ab 2028 setzt Lancia komplett auf vollelektrische Antriebe und streicht dann auch den Mildhybridantrieb aus dem Ypsilon-Programm. Dafür gibt es von dem Kleinwagen ab 2025 unter dem Traditionskürzel HF auch eine Sportversion.
Gamma wie Delta stellt Stellantis auf eine komplett neue technische Basis, nämlich die STLA-Medium-Plattform. Damit sind Motorleistungen zwischen 170 und 246 PS möglich, die Reichweite beträgt bis zu 700 Kilometer.
Online-Verkauf auch für Lancia geplant
Den Lancia-Verkauf sollen ab nächstem Jahr 25 Stützpunkte übernehmen, den Service 100 Werkstätten. Der Vertrieb läuft – wie künftig auch bei Alfa Romeo, DS und den leichten Nutzfahrzeugen – im Agentur-Modell. Bedeutet: Preisverhandlungen mit dem einzelnen Händler sind passé, die Konditionen setzt der Importeur. Außerdem wird Stellantis in diesem Zuge den Online-Verkauf ermöglichen, rund 50 Prozent aller Lancia sollen digital verkauft werden, erwartet die deutsche Vertriebsgesellschaft.
Einen Ausblick auf das neue Lancia-Design gab Stellantis jetzt mit der Studie Pu+Ra HPE. Der radikal gezeichnete Sportler kommt mit einem Mix aus scharfen Kanten und kreisrunden Formen. Auch der typische Lancia-Grill wurde komplett neu interpretiert. Im Fokus der Studie stand aber nicht nur der Ausblick auf das neue Design, sondern auch die Verwendung nachhaltiger Materialien.
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