Langzeitmiete und Autoabo: Flexible Mobilitätslösungen

Von Bettina Göttler

Sie stellen eine neue Form flexibel einsetzbarer Mobilität dar: Autoabos. Genauso wie die Langzeitmiete können sie auch im Fuhrpark in verschiedenen Situationen sinnvoll sein – um konjunkturelle Schwankungen auszugleichen oder um Projektgeschäfte zeitgerecht zu bedienen, um saisonbedingte Bedarfsspitzen, wie sie häufig in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungsgewerbe vorkommen, abzufedern oder auch, um die Wartezeit auf den bestellten Firmenwagen zu überbrücken.

Die Grenzen zwischen Langzeitmiete und Autoabo verlaufen fließend, dennoch haben beide Angebote jeweils ihre Besonderheiten. Das größte Unterscheidungsmerkmal betrifft die Wahl des Fahrzeugs. Bei einem Autoabo bekommt der Nutzer genau das Fahrzeug, das er bucht – er kann sich also zum Beispiel Marke, Modell oder Motorisierung aussuchen und nicht nur eine Fahrzeugklasse. Letzteres ist in der Regel bei der Langzeitmiete der Fall. Hier bekommt der Nutzer ein beliebiges Fahrzeug aus einem gewählten Segment. Möchte er ein spezifisches Fahrzeug, muss er das extra anfragen und fast immer auch einen Aufpreis bezahlen.

Auch bei Laufzeit und Laufleistung sind Autoabo-Angebote flexibler als die Langzeitmiete. Die meisten Anbieter erlauben einen monatlichen Wechsel des Kilometerpaketes, wodurch das Autoabo jederzeit an den Bedarf des Fuhrparks angepasst werden kann. Langzeitmiete dagegen ist oft mit einer festen Laufzeit verbunden. Danach muss der Kunde das Auto zurückgeben. Ein Autoabo kann der Nutzer in der Regel so oft verlängern, wie er möchte.

Und trotzdem kann der Kunde bei einem Autoabo über den gesamten Zeitraum dasselbe Fahrzeug nutzen. Zwar ist ein Fahrzeugtausch während der Laufzeit auf Kundenwunsch möglich. Theoretisch kann der Fuhrpark so permanent Neuwagen fahren und der Nutzer verschiedene Modelle und Antriebe testen. Das kann zum Beispiel beim – geplanten – Umstieg auf alternative Antriebe sehr nützlich sein. Denn so können sie die Mitarbeiter langsam daran gewöhnen und müssen nicht von jetzt auf gleich umsteigen. Aber: Anders als fast immer bei der Langzeitmiete ist der Fahrzeugtausch nach einem bestimmten Zeitraum nicht vorgegeben.

Aber: Nicht jedes Autoabo ist auch wirklich ein Autoabo. Zum Teil handelt es sich um Langzeitmieten oder sogar Fahrzeugleasing, jeweils als Abo dargestellt. Fuhrparkverantwortliche sollten daher bei Geschäftsbedingungen und Vertragsdetails genau hinschauen. Denn Missverständnisse können schwerwiegende finanzielle Folgen haben. So stellt etwa ein geleastes Fahrzeug keine Alternative dar, um Bedarfsspitzen abzudecken. Die Laufzeit beträgt hier nämlich mehrere Jahre und durch eine vorzeitige Rückgabe oder lange Standzeiten entstehen dem Fuhrpark hohe Kosten.  

Und auf welche Punkte sollte ein Fuhrparkmanager neben den Laufzeiten noch achten? Zunächst  lohnt sich ein Blick auf die Umfänge von All-inclusive-Paketen. Gerade größere Fuhrparks haben bereits professionelles Fuhrparkmanagement etabliert, das manchmal auch Zusatzservices von Autoabos oder Langzeitmieten abdeckt. Damit die Startgebühr beim Autoabo nicht zum Fallstrick wird, sollten Höhe oder Fälligkeit geprüft werden. Weitere essenzielle Fragen betreffen die Abwicklung von Service- und Wartungsarbeiten, also zum Beispiel wo der Service durchgeführt werden muss, sowie die Verfügbarkeit und Lieferzeit der Fahrzeuge. Dabei geht es zum Beispiel um die Zeitspanne zwischen Bestellung und Bereitstellung, um mögliche Logistikkosten oder den Übergabeort.

Eine klare Empfehlung für oder wider Autoabo oder Langzeitmiete kann es natürlich nicht geben. Wie immer kommt es auf den individuellen des Fuhrparks an, welches Angebot in welcher Situation passt. Allerdings: Wegen der vielen Ähnlichkeiten beider Konzepte ist die Versuchung für Fuhrparkverantwortliche groß, eine vorschnelle Entscheidung zu treffen. Ratsam ist es deshalb, sich schon im Vorfeld detailliert mit den Details von Autoabo und Langzeitmiete zu befassen.