Komplett neuer Renault Master: Das Design soll einen wichtigen Beitrag zu mehr Effizienz liefern.
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Komplett neuer Renault Master: Das Design soll einen wichtigen Beitrag zu mehr Effizienz liefern.

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Großer Transporter

Neuer Renault Master – Ein Meister seiner Klasse

Im Frühjahr 2024 startet der Renault Master Nummer vier. Der neue Transporter will mit besonderem Design und seiner Antriebsvielfalt punkten.

Es ist ja nicht so, dass der Autoindustrie nichts Neues mehr einfällt. Immer wieder gibt es  Überraschendes, so auch bei Renault. Auf der Solutrans, einer Fachmesse für Speditions- und Stadtverkehrsprofis im französischen Lyon, präsentierte Renaults Nutzfahrzeugsparte jetzt erstmals die vierte Auflage ihres großen Transporters Master. Bei der Master-Weltpremiere wurde der französische Lademeister speziell für sein außergewöhnliches Design gepriesen, das sich durch eine besondere Aerodynamik und einen sehr guten cW-Wert auszeichnet – von Renault mit dem Marketingbegriff Aerovan-Design betitelt.

Beim Roundtable-Gespräch mit Heinz-Jürgen Löw, an dem bfp FUHRPARK & MANAGEMENT teilnahm, hob auch der Senior Vice President Leichte Nutzfahrzeuge (LCV) von Renault die vergleichsweise geschmeidige Fahrzeugsilhouette hervor. Der neue Master hinterlasse zwar einen sehr massiven Eindruck, aber natürliche esse das Auge immer mit. Es helfe einfach, ein cooles Design zu haben, weil etliche Kunden das Fahrzeug auch als ihre Visitenkarte benutzten. Gleichwohl sei das Design aber nicht das Entscheidende beim Transporter. Das seien immer noch die TCO, und da fahre der neue Master ganz vorne mit, unterstrich Löw in Lyon.

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Weniger Verbrauch und Emissionen im neuen Renault Master

Zu erkennen ist die Master-Neuauflage am frischen Markenlogo, großplatziert an der Front, und den markanten Voll-LED-Scheinwerfern in für Renault charakteristischer C-Form. Obwohl das Heck jetzt schmaler ausfällt, präsentieren sich Hecköffnung und Ladefläche großzügiger als beim Vorgänger. Für die verbesserte Aerodynamik sorgen vor allem die kürzere Motorhaube, die flachere Windschutzscheibe sowie die strömungsgünstigeren Außenspiegel, die Lufteinlasskanäle im Stoßfänger und die akkuratere Dachlinie. Ergebnis: Die in einem Flugzeug-Windkanal durchgeführten Aerodynamik-Tests – der neue Master ist für den normalerweise von Renault genutzten Windkanal zu groß – ergaben laut Renault deutliche Verbesserungen bei der Effizienz.

Demnach sanken die CO2-Emissionen des Transporters bei den Diesel-Versionen im Schnitt um 39 Gramm pro Kilometer und liegen nun laut Hersteller unter der Marke von 200 Gramm pro Kilometer. Auch der Energieverbrauch der Stromer-Varianten soll sich gegenüber dem vorangegangenen Master E-Tech Electric um 20 Prozent verbessert haben. Weiterer positiver Effekt: Der akustische Komfort im Master-Cockpit sei ebenfalls spürbar gestiegen.

Gleichzeitig beweist der neue Renault Master weiterhin eine Menge Flexibiliät: Zur Wahl stehen 20 Karosserievarianten, werkseitig außerdem 20 Umbausätze als Basis für Sonderfahrzeuge. Die Ladekapazität reicht von elf bis 22 Kubikmetern.

10-Zoll-Touchscreen für das Master-Cockpit

Apropos Cockpit: Selbiges wartet im neuen Master mit etlichen Pkw-Standards auf. So soll der S-förmig geschwungene Instrumententräger für mehr Raumgefühl sorgen, wertigere Materialien sowie ein 10-Zoll-Display dem Innenraum eine Art Hightech-Touch verleihen. Auch das Lenkrad stammt aus dem Pkw-Programm. Darüber hinaus haben die Renault-Konstrukteure bei den Automatikversionen die Wählhebel am Lenkrad ihres neuen Top-Transporters untergebracht, wodurch mehr Platz in der Mittelkonsole frei wird. Insgesamt verfügt die vierte Generation beim Stauvolumen im Innenraum über einen Zuwachs von 25 Prozent – ein neuer Bestwert für den Transporter. Damit aber noch nicht genug: Laut Hersteller lässt sich der neue Master mit nur wenigen Handgriffen in ein Büro auf Rädern verwandeln. So ist die Rückenlehne des mittleren Sitzes umklappbar und kann sich dadurch zu einer Schreibunterlage wandeln. Zusätzliches Office-Feeling soll eine Laptop-Halterung vermitteln. Über mehrere USB-C-Anschlüsse ist zudem die Stromversorgung elektrischer Geräte gewährleistet.

Digitaler wird der neue Master übrigens auch unter der Haube. So unterstützen 20 Assistenzsysteme den Fahrer. Hierzu zählen die Seitenwindstabilisierung, der Notbremsassistent und die Anhängerstabilitätskontrolle. Und zum ersten Mal ist Renaults Open-R-Link-System optional mit integrierten Google-Funktionen in einem leichten Nutzfahrzeug verfügbar.

Neuer Master auch elektrisch – mit bidirektionalem Laden

Unter der wuchtigen Master-Haube sitzt die von Renault viel gepriesene Multienergie-Plattform. Zum Bestellstart im Frühjahr 2024 stehen gleich vier 2,0-Liter-Dieselaggregate (105 bis 170 PS) und zwei Elektromotoren (130 oder 145 PS, 300 Nm) bereit.  Zu haben ist der Master E-Tech Electric entweder mit einer 40-kWh-Batterie und bis zu 170 Kilometern Reichweite oder mit einem 87-kWh-Akku, der bis zu 410 Kilometer Fahrt erlaubt. Die Nutzlast beträgt 1.625 Kilogramm, die Anhängelast 2,5 Tonnen. Der Verbrauch der größeren Batterie liegt bei 21 kWh pro 100 Kilometer nach WLTP.

Der neue große Elektro-Transporter von Renault nimmt aber nicht nur Strom, sondern gibt ihn bei Bedarf auch wieder ab. Denn der batterieelektrische Master ist Vehicle-to-Load (V2L)- und Vehicle-to-Grid (V2G)-tauglich. Das heißt, das Geräteaufladen über eine Steckdose im Cockpit oder im Laderaum ist möglich. Ebenso lassen sich via Adapter E-Werkzeuge, Computer und Co. mit der Ladesteckdose verbinden.

Eine Brennstoffzellenversion soll später ebenfalls folgen. Die Verbrenner verbrauchen Renault zufolge 1,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer weniger als beim Vorgänger. Neben dem bekannten Schaltgetriebe steht auch eine neue Neungang-Wandlerautomatik zur Wahl. Die Stromer sollen bis zu 20 Prozent Energie einsparen. Auf die Akkus werden acht Jahre beziehungsweise bis zu 100.000 Kilometer Garantie gewährt. Erste Master-Auslieferungen sollen ab Juli 2024 erfolgen.

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