Pinion geht mit der MGU jetzt auch unter die Anbieter von Pedelec-Antrieben.
Foto: Kilian Reil
Pinion geht mit der MGU jetzt auch unter die Anbieter von Pedelec-Antrieben.

Pedelecs

Neuheiten-Feuerwerk auf der Frankfurter Eurobike

Davon kann die Auto-Industrie nur träumen. Pedelecs bleiben auf dem Siegeszug, bescheren der Fahrradindustrie mit etlichen Innovationen Rekordumsätze.

Der Boom hält an. Die Fahrradindustrie setzt auch 2023 auf das seit Jahren erfolgsverwöhnte Pedelec. Beleg ist die Neuheitenmesse Eurobike in Frankfurt, auf der viele der rund 1.900 Aussteller das E-Bike in den Fokus rücken. Noch ist das klassisch muskelbetriebene Fahrrad nicht tot, doch den höchsten Umsatz generieren in Deutschland die elektrifizierten Räder, die mittlerweile auch in den Absatzstatistiken die nichtelektrifizierten Modelle überholen. Der Siegeszug des E-Antriebs im Zweiradsektor schreitet also weiter voran. Fünf spannende Antriebsneuheiten der Eurobike dürften diesem Langzeittrend weiteren Vorschub leisten.

Pinion MGU

Bereits mit ihrer Premiere ist die Motor Gearbox Unit (MGU) von Pinion auf Erfolgskurs eingeschwenkt, denn Fahrradhersteller zeigen auf der Eurobike erste Serienmodelle mit dem revolutionär neuen Antriebssystem. Pinion? Bislang steht der Name für eine feine Getriebelösung, die sich ums Tretlager gruppiert. Nun darf das Mittelgetriebe zugleich Mittelmotor sein, denn beide Antriebskomponenten wurden zusammen mit Steuerung und Sensorik in einem Bauteil zusammengeführt. Das bei Mittelmotor-Pedelecs übliche Getriebe im Hinterrad entfällt. Stattdessen bietet das MGU einen 600 oder 800 Watt sowie 85 Newtonmeter starken E-Antrieb, der in seinem Magnesiumgehäuse außerdem 9 oder 12 per Knopfdruck elektronisch wählbare Übersetzungsalternativen mit zudem großer Spreizung bietet. Hinzu kommen Display-, App- und Akkulösungen des Systemanbieters Fit. Technisch ist das Gesamtpaket vielversprechend, außerdem macht es E-Bikes in mehrfacher Hinsicht attraktiver. Günstig werden MGU-Pedelecs allerdings nicht, die auf der Eurobike vorgestellten Neuheiten bewegen sich preislich auf durchweg hohem vierstelligem Niveau.

Bosch Performance Line SX

Ebenfalls ästhetisch ansprechende E-Bikes verspricht uns der neue „Performance Line SX“ von Marktführer Bosch. Das neue Leichtbau-Aggregat steht für eine Umkehr vom Trend hin zu immer größeren und schweren Pedelec-Modellen mit immer größeren Akkus. Speziell für den mit 2 Kilogramm vergleichsweise leichten und mit allen Komponenten des „smarten Systems“ kompatiblen Mittelmotor haben die Schwaben noch einen ebenfalls 2 Kilogramm leichten Intube-Akku mit 400 Wh Kapazität entwickelt. Beides zusammen bringt lediglich 4 Kilogramm in die künftig deutlich unter 20 Kilogramm leichten SX-Pedelecs. Vor allem für den Einsatz in E-MTBs, E-Rennrädern sowie Gravel- und schlanken Urban-Bikes wurde das 55 Newtonmeter und 600 Watt leistende Triebwerk entwickelt. Das 2024 verfügbare und mindestens rund 4.000 Euro teure Culture von Riese & Müller erlaubt bereits eine konkrete Vorstellung davon, welche Zweirad-Ästhetik uns der SX-Motor bescheren wird.

Brose Drive3 Peak/Concept Drive

Statt wie bei Bosch Luft nach unten, sieht man bei Brose noch Luft nach oben. „Drive3 Peak“ heißt ein neuer, ab 2024 in Pedelecs verfügbarer Mittelmotor, der mit 95 Newtonmeter Drehmoment und 410 Prozent Tretunterstützung vor allem Mountainbiker helfen soll, den Berg hinaufzustürmen. Aber auch in anderen Bike-Kategorien soll der Peak mit Antrittsstärke begeistern. Statt wie bislang auf 36 setzen die Berliner beim 2,9 Kilogramm schweren Drive3 Peak auf 48 Volt Systemspannung sowie auf eine neue Peripherie von Bedieneinheiten, Display-Optionen sowie Akkus mit zunächst 468 und 814 Wh Speicherkapazität. Ebenfalls auf 48 Volt Spannung setzt Brose bei einem 60 Newtonmeter starken „Concept Drive“ für Stadt- und Trekkingräder, der ein Automatikgetriebe integriert. Ohne mechanische Schaltkomponenten außerhalb des Motors soll der Antriebsstrang deutlich weniger wartungsanfällig sein. Wann er in Pedelecs zum Einsatz kommt, wurde noch nicht kommuniziert.

Valeo Cyclee

Der französische Automobilzulieferer Valeo setzt beim neuen Mittelmotorantrieb Cyclee ebenfalls auf 48 Volt sowie die Integration eines automatischen Getriebes, welches in Zusammenarbeit mit Effigear entwickelt wurde. Sieben Gänge stehen zur Verfügung, die das E-Bike zum Automatikrad mit einer größeren Bandbreite an Übersetzungsstufen wandelt. Dank einer schlauen Software soll sich das Assistenzsystem des für den Einsatz in Lasten-, Trekking- und Mountainbikes entwickelten Mittelmotors an Fahrstil und Bedürfnisse des Fahrers anpassen, was wiederum ein besonders flüssiges Fahrerlebnis verspricht. Mit bis zu 130 Newtonmeter Drehmoment bietet das Cyclee-System zudem das höchste Drehmoment der Branche. Mit dem Flluid 2 präsentiert die neue E-Bike-Marke Fuell auf der Eurobike bereits ein erstes Modell mit Vaneo-Antrieb.

Yamaha PW-XM

Ordentlich Drehmoment (85 Nm) sowie moderates Gewicht (2,6 kg) – das sind die besonderen Eigenschaften des neuen Yamaha-Mittelmotors PW-XM, der unter anderem in künftigen E-MTBs schlankes Rahmendesign, niedriges Gewicht und einen bärigen Antritt ermöglichen soll. Laut Yamaha soll der XM die vollen 85 Newtonmeter bereits mit dem ersten Pedaltritt bereitstellen. Außerdem wird Yamaha mit dem XM ein Automatic Assist Mode und eine Tuning-Erkennung einführen. (SP-X/MN)

Die Mosolf-Gruppe hat umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet

Umstrukturierung

Mosolf-Gruppe richtet sich neu aus

Die Mosolf-Gruppe, Systemdienstleister in der Autoindustrie, hat mit Beginn des neuen Jahres umfangreiche Umstrukturierungsmaßnahmen eingeleitet.

    • Dienstwagen, Firmenwagen
Fehlendes Material macht den Autoherstellern in Deutschland zu schaffen.

Autoindustrie

Es fehlt das Material

Der deutschen Autoindustrie gehen die Zutaten für ihre Fahrzeuge aus: Laut Ifo-Umfrage sind 89 Prozent der Branche von Lieferproblemen betroffen.

    • Wissen
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet voran

Ladeinfrastruktur

Ausbau-Tempo weiterhin zu langsam

Trotz Fortschritten und einem Plus von 35 Prozent bei den Ladepunkten, klagt die Auto-Industrie nach wie vor über zu langsames Ausbau-Tempo.

    • eHUB, Elektro-Antrieb, Fuhrparkwissen, Hybrid-Antrieb
Für junge Menschen in Deutschland bleibt das Auto weiterhin attraktiv. Ein großer Teil der Generation Z legt allerdings Wert auf Autos mit umweltfreundlichen Antrieben

Umfrage

Gen Z: Firmenwagen kein Auslaufmodell

Gute Nachricht für die Autoindustrie: Einer aktuellen Umfrage zufolge bleibt das Auto und somit auch ein Dienstwagen für die sogenannte Generation Z attraktiv.

    • Dienstwagen, eHUB, Elektro-Antrieb, Firmenwagen, Umfrage

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!