Von Wolfgang Schäffer
Der Hyundai i10 spielt seine Stärken in der Stadt aus. Mit einer Länge von 3,67 Metern lässt sich der Kleinstwagen nicht nur leicht und locker in engen Gassen bewegen. Auch die Parkplatzsuche gestaltet sich leichter als mit einem Dickschiff. Gerade für den Einsatz in der Serviceflotte, seien es Pflege- oder Lieferdienste, liegen die Vorteile auf der Hand. Einschränkungen in Sachen Sicherheit aber müssen weder Fuhrparkmanager noch Angestellte befürchten. In der jetzt dritten Generation hat Hyundai dem optisch schick gezeichneten Cityflitzer, der generell mit fünf Türen kommt, ein umfangreiches Sicherheitspaket spendiert.
Umfangreiche Sicherheitsausstattung und viel Platz
Schon im Basismodell sind Notbrems-, aktiver Spurhalte-, Aufmerksamkeits- und Fernlichtassistent vorhanden. Das kann die automobile Konkurrenz in dieser ohnehin immer dürftiger besetzten Klasse nicht bieten. Erstaunlich gut auch das Platzangebot im i10-Innenraum, der einen durchaus wertigen und durchdachten Eindruck hinterlässt.
Oberhalb des Handschuhfachs gibt es eine zweite Ablage, die Fächer für Getränke in den Türen sind größer geworden. Auf der Rückbank lässt es sich mit einer Körpergröße von 1,83 Metern noch mehr als ordentlich sitzen. Das ist unter anderem auf den leicht gewachsenen Radstand zurückzuführen. Der Kofferraum des neuen Hyundai i10 fasst 252 Liter, lässt sich bei vorgeklappten Lehnen der Rückbank auf bis zu 1.050 Liter vergrößern. Allerdings verläuft der Ladeboden dann nicht komplett eben, sondern steigt am Anfang der Lehnen schrägt an.
i10 Select mit Radio und 3,8-Zoll-Display
Der jetzt horizontal ausgerichtete Armaturenträger mit runden Luftausströmern ist übersichtlich, alle Bedienelemente sind leicht zu erreichen. 3,8 Zoll groß ist das Display in der Mitte des Instrumententrägers, wenn in der zweiten Ausstattungsstufe Select (ab 11.252 Euro; alle Preise netto zzgl. USt.) auch ein Radio – fehlt in der Basisvariante – samt Bluetooth-Freisprecheinrichtung und USB-Anschluss an Bord sind.
Dann aber zählen auch ein Multifunktionslenkrad, Klimaanlage sowie in höhenverstellbarer Fahrersitz zum Lieferumfang. Punkte, die für diese Ausstattungsversion sprechen, da sie den Aufenthalt an Bord angenehmer gestalten. Leider ist das Lenkrad lediglich in der Höhe und nicht in der Länge zu verstellen.
Zwei Motoren und Getriebe zur Wahl
Auf der Antriebsseite stehen ein Einliter-Dreizylinder mit 67 PS und ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 84 PS zur Wahl. Beide Saugmotoren sind mit einem Fünfgang-Getriebe kombiniert. Beim Einlegen des Rückwärtsgangs, der nicht besonders vor einem möglichen Verschalten gesichert ist, hakelt es immer ein wenig. Optional bietet Hyundai für beide Motoren ein automatisiertes Schaltgetriebe mit ebenfalls fünf Stufen an. Überzeugen konnte diese Alternativen auf ersten Testkilometern allerdings nicht.
Für den Einsatz in der Stadt reicht bereits die Leistung des Dreizylinders allemal aus. Der Leistungssprung zum 1,2-Liter-Aggregat ist ohnehin nicht wirklich gravierend. Beide Maschinen ziehen von Start weg recht flott los, kommen an Steigungsstrecken oder bei Überholmanövern außerhalb der Stadt aber schnell an ihre Grenzen. Beim Verbrauch, den Hyundai mit 4,8 beziehungsweise 4,9 Litern angibt, zeigte der Bordcomputer nach keinesfalls sportlich ausgerichteten Fahrten auf Landstraßen und in der Stadt 6,2 beim Dreizylinder und 6,4 beim Vierzylinder an. Nicht wenig für einen Kleinwagen, bei einem Saugmotor aber nicht anders zu erwarten. Im Sommer legt Hyundai auch einen 100 PS starken Einliter-Turbo im i10 nach.
Fahrwerkstechnisch haben die Entwickler dem Komfort klar Vorrang eingeräumt. Dementsprechend passiert der i10 schlechte Fahrbahnabschnitte, ohne dass die Insassen allzu sehr durchgerüttelt werden.