Von Christian Frederik Merten
Nicht immer ganz einfach ist sie, die Konfiguration der richtigen Dienstwagenausstattung. Fuhrparkverantwortliche und User-Chooser, die ein neues Fahrzeug bestellen möchten, können ihr Wunschauto mit Hilfe von Car-Konfiguratoren vor der Bestellung online zusammenstellen. Sie werden nicht nur von Herstellern, sondern auch von Leasing- und Fuhrparkmanagementgesellschaften angeboten.
Individuelle Car Policies in Car-Konfiguratoren
Bernd Kullmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Fuhrparkmanagement (BVF), hält von den öffentlich zugänglichen Online-Konfiguratoren der Hersteller wenig: "Ein Praxisnutzen ist für mich nicht erkennbar." Durch die Zwangskombination verschiedener Ausstattungsdetails seien die Ergebnisse unüberschaubar, der hohe Zeiteinsatz mache die Suche ineffizient. "Ohne Optimierung durch die Großkundenbetreuer geht es nicht."
Natürlich können allgemeine Konfiguratoren nicht darauf ausgelegt sein, kundenspezifische Anforderungen abzubilden. Genau hier kommen die Systeme vieler Leasing- und Fuhrparkmanagementgesellschaften ins Spiel. Dort hinterlegen viele Unternehmen die individuelle Car Policy ihrer Kunden. Das bedeutet: Zur festgelegten Pflichtausstattung lassen sich nur die Optionen wählen, die für die jeweilige Hierarchieebene freigegeben sind. Auch Vorgaben oder Einschränkungen für Serviceflotten sind abbildbar.
Die Folge ist nicht nur mehr Zeit-, sondern auch ein Plus an Kosteneffizienz. Philipp Berg, Commercial Director bei Athlon Germany, verdeutlicht: "Der Nutzer bekommt die Auswirkungen seiner Auswahl direkt in einer geänderten Rate dargestellt." Wer mehr Ausstattung möchte als die maximale Rate erlaubt, erhält in vielen Systemen ebenfalls sofort einen Überblick. "Ein Vorteil für den Fahrer ist die direkte Ermittlung möglicher Zuzahlungen", erklärt Jürgen Petschenka, Commercial Director bei Leaseaplan in Deutschland. Und Armin Villinger, Generalbevollmächtigter bei Volkswagen Leasing, fasst den Vorteil der zielgruppenspezifischen Konfiguratoren wie folgt zusammen: "Für den Fuhrparkmanager geht es darum, die Individualisierbarkeit in strukturierte Bahnen zu lenken."
Beliebte Business-Pakete
Aber wie werden Firmenfahrzeuge in Deutschland heute genau ausgestattet? Um diese Frage zu beantworten, hat sich bfp FUHRPARK & MANAGEMENT bei Audi, Ford, Hyundai, Jaguar Land Rover, Mercedes, Peugeot, Seat, Skoda, Toyota, Volvo und VW umgehört. Grundsätzlich gilt dabei: Ein direkter Vergleich von Verbauungsquoten oder Bestellanteilen einzelner Optionen ist schwierig bis unmöglich. Denn bekanntermaßen kann ein Ausstattungsdetail durchaus auch dann an Bord sein, wenn es nicht als Option geordert wurde – weil es beim einen Hersteller schon in der Basis oder in einer Ausstattungslinie serienmäßig ist, während es beim anderen Hersteller Aufpreis kostet.
Was sich aber mit Sicherheit ableiten lässt, sind Trends rund um die Ausstattung von Firmenfahrzeugen. Beginnen wir mit den Business-Paketen, die die viele flottenrelevante Optionen wie Navigationssystem, Sitzheizung oder Freisprecheinrichtungen mit Preisvorteil bündeln. Sie sind unserer Umfrage zufolge besonders beliebt. Die absoluten Anteile lassen sich zwar auch hier nur schwierig vergleichen, weil manche Hersteller die gesamte Palette als Basis für ihre Berechnungen nehmen, andere aber nur die Fahrzeuge oder sogar Ausstattungslinien, die auch wirklich mit einem Business-Pakete lieferbar sind. Dennoch lässt sich aus den Daten erkennen, wie relevant die Business-Pakete im Flotten- und Gewerbekundenmarkt sind – sind hier doch Zahlen im Umlauf, die für einzelne Baureihen – und teilweise auch die ganze Modellpalette – die 90-Prozent-Marke deutlich überschreiten.
Fahrerassistenzsysteme besonders beliebt
Und wie sieht es mit den Einzeloptionen aus? Auch hier lassen sich keine direkten Vergleiche ziehen, es lässt sich aber dennoch leicht erkennen, welche Ausstattungsoptionen derzeit besonders beliebt sind. Nach den Top 10 der Extras bei Flotten- und Gewerbekunden gefragt, nennen die Hersteller und Importeure besonders häufig Fahrerassistenzsysteme sowie Features, die beim Ein- und Ausparken unterstützen. Zum Beispiel also klassische Einparkhilfen oder Kamerasysteme. Auch klassische Winter-Gimmicks wie die Sitz- oder Lenkradheizung werden demnach häufig gesondert geordert, genauso wie eine bessere Scheinwerfer oder mehr Connectivity. Wohlgemerkt: Hier geht es nur um Extras gegen Aufpreis. Würde man die Basisausstattung ebenso berücksichtigen oder die Serienausstattung verschiedener Ausstattungslinien, würde diese Auflistung sicherlich anders aussehen.
Lesen Sie hier den ersten Teil unseres Beitrags zum Thema Fahrzeugkonfiguration.