Skoda-Chef Klaus Zellmer stellte Ende August in Prag die Studie Vision 7S vor, die die neue Marken-Strategie verkörpern soll.
Foto: Martina Göres
Skoda-Chef Klaus Zellmer stellte Ende August in Prag die Studie Vision 7S vor, die die neue Marken-Strategie verkörpern soll.

Marken-Strategie

Beschleunigte Elektro-Offensive bei Skoda

Nach 30 Jahren VW-Zugehörigkeit gibt sich Skoda durchaus selbstbewusst. Und auch bei der Elektrifizierung macht die Marke ordentlich Dampf.

Bis 2026 will Skoda der batterieelektrischen Enyaq-Familie drei zusätzliche Elektrofahrzeuge zur Seite stellen, weitere werden folgen. Das kündigte die tschechische Volkswagen-Tochter Ende August in Prag an. Den Anfang macht 2024 ein stromerndes Kompakt-SUV im Karoq-Format. Ein Jahr später plant Skoda die Einführung eines Elektro-Kleinwagens auf Basis der Studie Urban Rebel der Schwestermarke Cupra. Und für 2026 ist als Spitzenmodell ein vollelektrisches SUV mit sieben Sitzen angekündigt. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge an den Skoda-Verkäufen in Europa dann auf über 70 Prozent steigen.

Verbrenner spielen bei Skoda noch eine wichtige Rolle

In der Übergangsphase zur Elektromobilität spielten aber hocheffiziente Verbrennungsmotoren weiterhin eine wichtige Rolle, bekräftigt Skoda-Vorstandschef Klaus Zellmer, der seit Juli an der Spitze des Unternehmens steht. Konkret bedeutet das: In der zweiten Jahreshälfte 2023 werden die Nachfolge-Generationen vom Superb und dem großen SUV Kodiaq vorgestellt. 2024 folgt dann der aufgefrischte Octavia.

Schon Ende letzten Jahres erhielten die Tschechen im Konzern die weltweite Verantwortung für die MQB-A0-Plattform, auf der auch der Skoda Fabia aufbaut. Auf Basis der globalen Plattform wollen Skoda und Volkswagen für Wachstumsmärkte wie Indien, Afrika oder Lateinamerika neue Einstiegsmodelle mit Verbrennungsmotor entwickeln.

Hohe Investitionen in die Elektromobilität

Gleichwohl stehen natürlich auch bei Skoda alle Zeichen auf Elektromobilität. Um seine Zukunftsfähigkeit zu sichern, will das Unternehmen allein in den nächsten fünf Jahren 5,6 Milliarden Euro in diesem Bereich investieren, weitere 700 Millionen Euro sollen in die Digitalisierung fließen.

Um den großen Herausforderungen der Transformation zu begegnen, hat Zellmer für Skoda kürzlich einen überarbeiteten Markenauftritt mit frisch gestaltetem Logo vorgestellt und eine neue Designausrichtung der Marke angekündigt, die vom kommenden Jahr an schrittweise eingeführt werden soll. Mit markanter, robusterer Formensprache will Skoda künftig verstärkt Kunden anderer Marken erobern, sich aber gleichzeitig auch mehr von den Mainstream-Marken VW, Seat und Cupra differenzieren. Schließlich sollen sich die Konzernprodukte nicht untereinander kannibalisieren. „Skoda steht für Authenzität, Ehrlichkeit und Tradition. Künftig rücken aber auch die Themen Nachhaltigkeit und Bodenständigkeit stärker in den Fokus“, beschreibt der Skoda-Chef die neue Linie.

Skoda Vision 7S Wegbereiter für kommendes Topmodell

Vorreiter der neuen Designsprache ist die Konzeptstudie Vision 7S, die schon einen konkreten Ausblick auf das künftige vollelektrische Spitzenmodell der Tschechen gibt. Das SUV mit Platz für sieben Personen basiert auf dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten des Konzerns und trumpft mit 5,02 Meter Länge und 3,08 Meter Radstand auf. Derart stattlich war noch kein Skoda-Modell vor ihm. Die 89-kWh-Batterie soll mehr als 600 Kilometer Reichweite ermöglichen; kurze Ladestopps verspricht die Schnelllademöglichkeit mit bis zu 200 kW. Zu Motor- und Leistungsdaten gibt es jedoch noch keine Informationen.

Reduzierte, klare Linien kennzeichnen die in Mattgrün lackierte Studie. Der mächtige vordere Stoßfänger des Vision 7S integriert sieben aufrecht stehende Luftschlitze; Front- und Heckleuchten sind T-förmig angeordnet. Anstelle des geflügelten Pfeil-Emblems prangt der frisch gestaltete Skoda-Schriftzug auf der stark ausgeformten Haube. In der schwarz getönten Polycarbonatscheibe des nur angedeuteten Grills verbirgt sich die Fahrzeugsensorik. Ob auch die Serienversion ohne B-Säulen und mit gegenläufig öffnenden Türen antreten wird, ist fraglich. Größere Chancen auf Verwirklichung hat das nicht ausschließlich auf Digitalisierung setzende Bedienkonzept des Showcars, das einen 14,6 Zoll großen, vertikal angeordneten und im Pausenmodus drehbaren Touchscreen mit großen Drehreglern für die Klimatisierung und weiteren physischen Tasten kombiniert.

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