Foto:

Fahrbericht

Der geölte Blitz

Dem neuen Insignia beschert das schnelle Kürzel GSi souveräne Antriebskraft und macht ihn im Fuhrpark zur interessanten Premium-Alternative.

Frank Jung

Was soll man zu diesem Auto sagen? Naja.

Okay, ein „Naja“ dürfte zwar wohl kaum der Kommentar sein, den sich Opel zu seinem neuen Flaggschiff Insignia GSi erhoffen würde, aber er ist nun eben einmal absolut passend. Der Plural „Naja“ ist der biologische Sammelbegriff für Vertreter der Gattung "Echte Kobraschlangen". Und damit sind wir nicht nur bei der Attitüde, die man sich von einem sportlichen Fahrzeug wünscht, dass es nämlich möglichst giftig daher kommt. Wir sind vor allem erst einmal – bei seinen Vordersitzen! Bei deren Gestaltung standen die Giftnattern deutlich erkennbar Pate, aber dazu später.

Große Sport-Historie

Doch bleiben wir zunächst noch beim GSi. Die Älteren unter uns werden sich an die sportlichen Versionen mit dem Blitz-Logo erinnern, die früher das Kürzel GTE trugen. Der vielleicht bekannteste Vertreter war der Kadett C GTE Fließheck mit seiner markanten gelb-weißen Lackierung. Während der Nachfolger, der etwas lieblos gestaltete Kadett D GTE samt seiner weißen Farbe im wahrsten Sinne blass blieb, landete Opel 1984 mit dem Kadett E, der nun GSi statt GTE hieß, einen echten Knaller, den man auch heute noch im Gedächtnis hat. Mit seinen 150 Pferdchen unter Haube überflügelte er nicht nur den Konkurrenten Golf GTI, er kam auch mit futuristischen Elementen wie etwa einem Tacho mit Digitalanzeige daher. Außer dem Kadett gab es dann auch noch den kleineren Bruder Corsa als GSi-Version.

Pause für den GSi

Dann verschwand das Kürzel für eine Zeit in der Schublade – die Opels mit Wumms unter der Haube bekamen den Schriftzug OPC. Stand das GSi noch für „Grand Sport Injection (GTI heißt Grand Tourismo Injection), so verbarg sich hinter dem OPC das Opel Performance Center, also die Rüsselsheimer Sportschmiede.

Doppel-GemOpel

Nun haucht Opel dem GSi neues Leben ein, und das gleich in mehreren Modellen. Den Anfang mach der Insignia als Limousine und als Kombi. Erstere trägt bekanntlich den Namen Grand Sport, wodurch die Verbindung mit GSi für Grand Sport Injection eigentlich ein – pardon – Doppel-GemOpel ist. Der Kombi heißt bei Opel natürlich Sports Tourer.

Giftige Schlange

Beide Karosserievarianten gibt es als GSi mit einem Diesel-Motor, der eine Leistung von satten 210 PS auf die Straße bringt. Damit der Benziner auch in Sachen Drehmoment mithalten kann, verpassten ihm die Rüsselsheimer gleich 50 PS mehr. Damit kommt er auf 400 Newtonmeter, beim Diesel sind es 480. Beide Maschinen sind mit Allradantrieb und einem neuen auch über Schaltpaddel am Lenkrad manuell zu schaltenden Achtstufen-Automatikgetriebe kombiniert.

Zwar bringt der Diesel das größere Drehmoment mit, mehr Fahrspaß vermittelt gleichwohl der Benziner, was auch daran liegt, dass die Sound-Designer hier einen richtig guten Job gemacht haben. Der Druck auf das Gaspedal lässt die Schlange nämlich schön giftig fauchen.

Viel (Sport-)Auto

Auch wenn der Sport-Blitz selbstredend kein Fahrzeug für die weiße Großflotte sein wird, für den User-Chooser dürfte er mit seinem stimmigen Gesamtpaket und Preisen ab 45.595 (Limousine) und 46.595 (Kombi) sicher in den Blickwinkel geraten. Und für das Geld gibt es auch viel (Sport-)Auto. Dazu zählt ein besonders sportlich abgestimmtes serienmäßiges Flex Ride-Fahrwerk das in Sekundenbruchteilen Stoßdämpfer und Lenkung anpasst. Im GSi-exklusiven „Competition-Modus“ erlaubt das ESP auf Knopfdruck größere Gierwinkel bei ausgeschalteter Traktionskontrolle. Ansonsten stehen die Fahr-Modi Normal, Tour und Sport zur Wahl.

Viel Ausstattung

Wer es einmal erlebt hat, der freut sich auch über das Intellilux getaufte LED Matrix-Licht der jüngsten Generation von Opel mit insgesamt 32 LED-Segmenten für Fernlicht mit einem Fernlichtstrahl bis zu 400 Meter Reichweite serienmäßig. Serienmäßig ist auch die Frontkamera inklusive Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung und automatischer Gefahrenbremsung, Spur- und Spurhalte-Assistent sowie Abstandsanzeige.

Technische Charakteristika für den GSi sind ein zehn Millimeter tieferes Sportfahrwerk und speziell entwickelte Sportstoßdämpfer. Außerdme bringt er extra griffige Michelin Pilot Sport 4 S-Reifen auf 20-Zöllern und High Performance Brembo-Vierkolbenbremsen mit.

Äußerlich ist der GSi an diversen Designelementen zu erkennen, wie etwa große verchromte Lufteinlässe, Heckspoiler beim GSi Grand Sport, chromumrandete Auspufföffnungen sowie GSi-Seitenschweller und –Stoßfänger. Innen sind es unter anderem Sport-Lederlenkrad, Aluminium-Pedalerie und schwarzer Dachhimmel.

Tolle Sitze

Und zum Schluss dürfen wir hier lobend zum Ausdruck bringen, dass sich hinter dem „Naja“ vom Anfang ein wirklich großer Pluspunkt des GSi verbirgt, nämlich die von der Brillenschlange inspirierten Vordersitze. Der formidable Ergonomie-Sitz für Fahrer und Beifahrer wurde in Rüsselsheim entwickelt und ist ein von der Aktion Gesunder Rücken (AGR) zertifizierter Integralsitz mit Ventilation, Heizung, Massagefunktion (Fahrer) und verstellbaren Seitenwange sowie vorbildlichem Gurtverlauf in Schulterhöhe. Er ist in zwei Lederkombinationen verfügbar, jeweils mit GSi-Logo. Gerade für Vielfahrer ist dieses Gestühl ein wahrer Segen.

Weitere GSi-Modelle

Noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren Fotos vom Corsa GSi, der noch in diesem Jahr vorgestellt wird. Und die Frage nach einem Astra GSi wurde von den Opel-Presseleuten mit einem vielsagenden Lächeln samt Augenaufschlag beschieden.

Technische Daten:

  • Fünftürige, fünfsitzige Limousine

  • Länge: 4,91 Meter

  • Breite (mit Außenspiegeln): 2,09 Meter

  • Höhe: 1,46 Meter

  • Radstand: 2,83 Meter

  • Leergewicht: 1.683 kg (mit Fahrer)

  • Kofferraumvolumen: 490 – 1.450 Liter

  • Wendekreis: 11,74 Meter

Motorvarianten:

  • Vierzylinder-Turbobenziner

  • Hubraum: 1.998 ccm

  • Leistung: 191 kW/260 PS

  • Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.500 – 4.000 U/min.

  • Kraftübertragung: Achtgang-Automatik, Allradantrieb

  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h

  • Beschleunigung0-100 km/h: 7,3 Sekunden

  • Durchschnittsverbrauch: 8,6 l/100 km

  • CO2-Ausstoß: 197 g/km

  • Schadstoffnorm: Euro 6

  • Effizienzklasse: E

  • Grundpreis: ab 47.800 Euro (Limousine) / ab 48.800 Euro (Kombi)

  • Vierzylinde-Biturbodiesel

  • Hubraum: 1.956 ccm

  • Leistung: 154 kW/210 PS

  • Max. Drehmoment: 480 Nm bei 1.500 U/min.

  • Kraftübertragung: Achtgang-Automatik, Allradantrieb

  • Höchstgeschwindigkeit: 233 km/h

  • Beschleunigung 0-100 km/h in 7,8 Sekunden

  • Durchschnittsverbrauch: 7,3 l/100 km

  • CO2-Ausstoß: 192 g/km

  • Schadstoffnorm: Euro 6

  • Effizienzklasse: D

  • Grundpreis: ab 45.595 Euro (Limousine) / ab. 46.595. Euro (Kombi)

Markenausblick

Was Land Rover 2019 alles vorhat

Neue Motoren, neue Antriebe und eine "Auferstehung" – Land Rover bietet 2019 viel. Für Dienstwagenberechtigte gibt es auch interessante Angebote.

    • Fahrbericht, Fahrzeugtest, SUV, Hybrid-Antrieb, Alternative Mobilität

Messe

FORUM: Was treibt uns in Zukunft an?

Interessanter Vortrag zum Thema alternative Antriebe auf Deutschlands Fuhrpark-Messe.

    • bfp Fuhrpark Forum, Elektro-Antrieb, Gas-Antrieb
mercedes-cklasse-t-modell-202106-seite-1.jpeg

bfp-Fahrbericht

Mercedes C-Klasse: Der Stern strahlt digital

Die fünfte Generation der Mercedes C-Klasse geht an den Start – mit neuester MBUX-Generation, Plug-in-Hybriden und insgesamt sehr souverän.

    • Dienstwagen, eHUB, Fahrbericht, Firmenwagen, Hybrid-Antrieb, Kombis und Kastenwagen, Mittelklasse

bfp-Fahrbericht

Opel Insignia: Strahlend in die zweite Lebenshälfte

Der frisch renovierte Opel Insignia startet mit neuen, sparsamen Motoren und intelligenter Lichttechnologie noch einmal durch.

    • Mittelklasse, Fahrbericht

Tipps & News rund um Fuhrparkmanagement und betriebliche Mobilität:der fuhrpark.de-Newsletter

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen fuhrpark.de-Newsletter!