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Experten-Tipps

Fahrzeugbeschaffung und Finanzierung

Internationale Rahmenverträge sind eine gute Basis, um die besten Konditionen zu bekommen – doch ohne Ausnahmen in den Ländern geht es meistens nicht.  

Wie geht man im internationalen Geschäft bei der Fahrzeugbeschaffung vor? Durch eine Bestandsanalyse sollte zuerst festgestellt werden, von welchen Herstellern welche Anzahl von Fahrzeugen im jeweiligen Fuhrpark sind und mit welchen Dienstleistern, wie Leasinggesellschaften oder Tankkartenanbietern, Verträge bestehen. Sind der Bestand und der Bedarf klar, können mit einer internationalen Ausschreibung die Leistungsfähigkeit, die internationale Abdeckung und die Konditionen von Dienstleistern und Fahrzeugherstellern abgefragt und geprüft werden.

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Wenn ein passender Anbieter alle Länder abdeckt, spricht vieles dafür, sich auf ihn zu konzentrieren. Andere Unternehmen wählen bewusst zwei oder mehr Anbieter aus, damit mögliche Schwachstellen oder fehlende Länderabdeckungen ausgeglichen werden. Ein weiterer Grund ist, dass die Konkurrenz zwischen den Anbietern einen Anreiz setzt, sich es nicht zu bequem zu machen und sich noch mehr anzustrengen.

Multibidding durchaus notwendig

Nicht alle Dienstleister können in allen Ländern den gleichen Standard bieten. Es gibt eine gute Flächenabdeckung, aber auch immer wieder Lücken. Deswegen empfiehlt Matthias Engel von Car extern, eher zwei oder sogar drei internationale Leasingpartner ins Boot zu nehmen. Dadurch hätte man den permanenten Wettbewerb unter seinen Dienstleistern und könnte davon profitieren. Engel untermauert das mit einem aktuellen Beispiel: „Die jüngsten Krisen haben auch eins gezeigt: Wer beispielsweise seine Aktivitäten mit Russland einstellt und auch keine russischen Produkte mehr einkaufen möchte, müsste dann auch Tankkarten in Bulgarien und Slowenien von einem russischen Tochterunternehmen kündigen.“

Fahrzeugbeschaffung und Finanzierung

Die eigentliche Fahrzeugbeschaffung erfolgt weiterhin auf lokaler Ebene. Allerdings können und werden Rahmenverträge mit Fahrzeugherstellern oder Leasinggesellschaften unter Einbeziehung des internationalen Gesamtvolumens genutzt. Die so erzielten Vorteile der internationalen Fahrzeugbeschaffung sind ein wichtiger Kostenhebel, bergen aber auch Überraschungen.  Denn die internationale Flottensteuerung zu einheitlichen Preisen und einheitlichen Konditionen/Preisen ist leider weitestgehend noch immer eine Vision. Die Hersteller versuchen zwar durchweg, die Netto-Preisgestaltung gegenüber dem Importeur gleich zu gestalten, für den Kunden sieht das allerdings real oft anders aus. Durch Zulassungssteuern wie in Spanien und anderen Ländern, NOVA (Normenverbrauchsabgabe) in Österreich oder Luxussteuern in weiteren Ländern, sind die Preise in den Ländern unterschiedlich.

Die Finanzierungsform selbst ist natürlich eine Entscheidung des Unternehmens. „Aber auch das Angebot ist in den Märkten sehr unterschiedlich. Während in den europäischen Märkten mittlerweile überall auch auf das Operate- oder so genanntes Full-Service-Leasing zugegriffen werden kann, gibt es dies in anderen Märkten nicht oder nur in geringem Umfang“, sagt Thilo von Ulmenstein, Fleetcompetence International. Daher muss fundiert analysiert werden, welche Finanzierungsform für das Unternehmen vorteilhaft ist. Die Investitionen laufen oft über Leasing, doch Leasing ist im Land A nicht wie Leasing im Land B. Ein Beispiel, jetzt nicht aus Europa: In Indien gibt es keine großen Steuervorteile, alle Leasingverträge laufen vier Jahre und über 120.000 km Laufleistung und wenn der Vertrag ausgelaufen ist, geht er nicht an die Leasinggesellschaft zurück, sondern der Dienstwagennutzer kauft ihn oder der Lebensgefährte oder jemand aus der Familie. Automatisch haben Fuhrparkverantwortliche kein Restwertrisiko und keine Vermarktungssituation. Das sieht in Europa ganz anders aus und wäre hier vergleichbar mit einem Mietkauf.

Herausforderung Vertragsverlängerung

Es wird derzeit viel mit den Leasingpartnern über Vertragsverlängerungen diskutiert, wenn die bestellten Fahrzeuge auf sich warten lassen. Für die meisten Gesellschaften ist es kein Problem, den Leasingvertrag zu verlängern. Wie können Leasing-Nehmer möglichst die zusätzlichen Kosten für Mehrkilometer und Wartung klein halten? Lonzen: „Normaler Weise läuft der Vertrag genauso weiter, weil ich habe ja mal eine gewisse Kilometerlaufleistung geplant. Beispiel 30.000 im Jahr. Wenn ich dann aber feststelle, dass ich in der Vergangenheit bereits das festgelegte Limit überschritten habe, sollte ich bei einer Vertragsverlängerung die Gesamtlaufleistung anpassen lassen. Damit vermeide ich hohe Nachzahlungen am Ende der Laufzeit durch Mehrkilometer Abrechnung. Bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung sollte man mit seinem Leasingpartner sprechen, ob dieser nicht ein Interim Fahrzeug zur Verfügung stellen kann. „Das ist oft günstiger und einer der größten Vorteile in der Zusammenarbeit mit größeren, gut aufgestellten Dienstleistern“, resümiert Paul Lonzen.

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