Hyundai vermeldet ein deutliches Plus im Gewerbekundenmarkt. Um 55,2 Prozent stiegen die Neuzulassungen in der Zielgruppe 2021 im Vorjahresvergleich, wie der Importeur jetzt mitteilte. Damit wurden im letzten Jahr 18.476 neue Hyundai auf gewerbliche Kunden zugelassen. Insgesamt stiegen die Hyundai-Neuzulassungen im letzten Jahr um 1,5 Prozent auf fast 107.000 Einheiten. Damit lag der Gewerbekundenanteil bei Hyundai 2021 bei 17,3 Prozent. Allerdings: Hyundai nennt Zahlen nach KBA-Definition, weshalb die Zahlen auch Händler-Eigenzulassungen und Zulassungen auf Autovermieter einschließen.
Die beliebtesten Hyundai-Modelle im Gewerbekundenmarkt waren 2021 das kleine SUV Kona mit rund 6.100 Einheiten gefolgt vom gerade runderneuerten Tucson, von dem mehr als 3.100 Exemplare an Flotten- und Gewerbekunden ausgeliefert wurden. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen der Golf-Gegner i30 (knapp 2.200 Einheiten), das City Car i10 (fast 2.000 Einheiten) und praktisch gleichauf mit dem i10 das neue Elektroauto Ioniq 5. Nach einem halben Jahr im Verkauf macht der Neueinsteiger damit schon mehr als zehn Prozent der gewerblichen Zulassungen bei Hyundai aus.
Über alle Zielgruppen hinweg machten alternative Antrieb 2021 zwei Drittel aller Hyundai-Neuzulassungen aus. Analog zum KBA umfasst die Definition an dieser Stelle allerdings auch Mildhybride. Aber: 25 Prozent aller neuen Hyundai verfügten im letzten Jahr über einen reinen Batterie-Elektroabtrieb. Neben dem Ioniq 5 ist Hyundai vor allem mit dem Kona Elektro auch bei Flottenkunden aktiv und konnte mit diesem Fahrzeug zum Beispiel Coca-Cola als Großkunden gewinnen.
Hyundai: Strom treibt SUVs
Für 2022: Hyundai Ioniq 6 und Basis-Staria
Von den Auswirkungen der Halbleiterkrise sei Hyundai weniger betroffen als andere Hersteller, betonte Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Keller bei der Präsentation der Jahresergebnisse vor Journalisten. Grund seien noch ausreichende Lagerbestände im Handel sowie bei Hyundai selbst. So erhielten Kunden ihren Ioniq 5 in Basisausstattung derzeit nach rund vier Monaten. Allerdings: Mit Mehrausstattung können es auch beim Ioniq 5 zehn Monate sein. Zu den Lieferfristen allgemein sagte Keller: „Wir sprechen hier von einer Bandbreite, je nachdem, was der Kunde wünscht.“
Und auch einen Ausblick ins Jahr 2022 gab Keller. Nach zahlreichen komplett neuen Autos und Facelifts in den Jahren 2020 und 2021 lassen es die Koreaner in den nächsten Monaten etwas ruhiger angehen. Zwei Neuheiten stehen auf dem Plan: Mit den Ioniq 6 will Hyundai zum Jahresende das zweite Modell seiner neuen vollelektrischen Submarke einführen. Einen Ausblick auf das neue Auto gab im Frühjahr 2020 bereits die Studie Prophecy. Zu erwarten ist also eine sportliche Limousine im Stil eines viertürigen Coupés, die wie der Ioniq 5 auf der E-GMP-Plattform des Konzerns stehen wird. Außerdem will Hyundai die Modellpalette seines neuen Fullsize-Vans Staria nach unten abrunden. Nach Einführung der Spitzenversion mit einem Basispreis von 47.185 Euro soll im Jahresverlauf ein neues Basismodell geben, das ab zirka 34.000 Euro zu haben sein soll. Nicht sicher ist dagegen die Einführung der Nutzfahrzeugversion des Staria. In Märkten wie Australien ist das Auto zwar bereits als Kastenwagen bestellbar. Nach Deutschland soll die Transporter-Version jedoch nur dann kommen, wenn sich der Importeur ein ausreichend großes Fahrzeug-Kontingent sichern kann.
