Von Martina Göres
Kia ist mit dem Ceed in der Kompaktklasse gut aufgestellt. Neben dem Fünftürer sind der SW genannte Kombi und der fünftürige Shooting Brake ProCeed im Programm. Ab 21. September ergänzt der coupéhafte Crossover XCeed die Modellpalette um eine attraktive vierte Variante.
Kia-Deutschland-Chef Steffen Cost hegt große Erwartungen an den XCeed. Er ist davon überzeugt, dass sich im ersten vollen Verkaufsjahr rund fünfzig Prozent aller Ceed-Käufer für ihn entscheiden werden. Das Zeug dazu hat der ab 17.975 Euro (alle Preise netto) teure Mix aus SUV und Coupé, der gegen Nissan Qashqai oder Volkswagen T-Roc antritt, allemal.
Coupéhafte Dachlinie, bulliges Heck
Der XCeed basiert auf dem fünftürigen Ceed, wurde aber bis auf die vorderen Türen komplett neu entwickelt und hebt sich auch optisch ab. Der 4,40 Meter lange Crossover mit coupéhafter Dachlinie, langer Motorhaube und stämmigem Heck verfügt über knapp vier Zentimeter mehr Bodenfreiheit als der Ceed.
Hinter der auf Wunsch elektrisch aufschwingenden Heckklappe – Serie ab Launch Edition, als Bestandteil des Xclusive-Pakets im Spirit für 1.336 Euro – wartet ein 426 bis maximal 1.378 Liter großer Gepäckraum. Neben Gepäcknetzösen und einer 12-Volt-Steckdose gehört auch ein variabler Gepäckraumboden zur Serienausstattung. Der XCeed schluckt zwar 31 Liter mehr als der Ceed, aber 200 Liter weniger als der Ceed SW, der für User-Chooser mit großem Platzbedarf sicherlich die erste Wahl bleiben wird.
Plug-in-Hybrid mit 60 Kilometer elektrischer Reichweite
Interessant für Flottenkunden könnte die Plug-in-Hybrid-Version des XCeed sein, die Anfang 2020 zusammen gemeinsam mit dem Plug-in-Hybrid im Kombi SW auf den Markt kommt. Die Kombination aus 1,6-Liter-Benziner und Elektromotor mobilisiert eine Gesamtleistung von 141 PS, die Lithium-Ionen-Batterie fasst 8,9 kWh. Bis zu 60 Kilometer soll der XCeed Plug-in-Hybrid elektrisch fahren, damit gilt für ihn die 0,5-Prozent-Steuerregelung.
Drei Benziner und zwei Diesel
Zum Marktstart sind drei Benziner mit einer Leistung von 120 bis 204 PS sowie zwei Diesel mit 115 und 136 PS im Angebot, die Motoren sind aus der Ceed-Palette bekannt und erfüllen allesamt Euro 6d-Temp. Der XCeed kommt generell mit Frontantrieb. Allrad wird nicht angeboten, dafür hat Kia das Kompakt-SUV Sportage im Programm.
Bis auf die beiden Einstiegsmotoren können alle Aggregate statt mit Sechsgang-Handschaltung auch mit Siebengang-DSG geordert werden (1.344 Euro Aufpreis). Die meisten Kunden werden sich wohl für den 1,4-Liter-Turbobenziner mit 140 PS (ab 18.815 Euro) entscheiden, mit dem der XCeed souverän motorisiert ist. Aber auch mit dem akustisch unaufdringlichen, durchzugsstarken Diesel mit 136 PS (ab 22.513 Euro) ist man durchaus flott unterwegs. Das Fahrwerk – obwohl sportlich abgestimmt – schluckt auch grobe Unebenheiten in der Fahrbahn klaglos weg.
Premiere für digitales Cockpit
Das Raumangebot ist vorn und hinten gut, wenn auch der Einstieg in den Fond aufgrund des recht engen Türausschnitts nicht ganz so geschmeidig gelingt. Die Sitze sind bequem und gut konturiert, die Materialien sauber verarbeitet. Erstmals hat Kia ein 12,3-Zoll großes Digital-Cockpit im Angebot, in den beiden höchsten von fünf Ausstattungslinien ist es serienmäßig.
Neu ist auch die Navigation mit freistehendem, 10,25 Zoll großem Touchscreen und kombiniertem Telematikdienst. Sie ist Serie für die beiden höchsten Linien, für zweite und dritte Ausstattungsvariante kostet sie 1.168 Euro Aufpreis. Der für sieben Jahre kostenlose Onlineservice ermöglicht Echtzeitinformationen und Fernbedienungsfunktionen über eine eigens entwickelte App.
Gut ausgestattete Basis
Schon in der Basisversion Edition 7 ist der XCeed mit LED-Scheinwerfern, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern, Tempomat und Audiosystem gut ausgestattet. Spurhalteassistent, Frontkollisionswarner und Fernlichtassistent sind immer an Bord. Die jeweils stärksten Benziner und Diesel starten erst in der nächsthöheren Linie Vision mit 18-Zoll-Aluminiumfelgen, Smartphone-Schnittstelle und Sitzheizung.