Von Christian Frederik Merten
Als klassischer Benziner sowie als Vollhybrid ist der Lexus UX bereits seit 2019 zu haben. Jetzt fährt die Toyota-Nobelmarke ihr Kompakt-SUV mit einem dritten Antrieb vor: der Lexus UX 300e ist das erste vollelektrische Auto der der Japaner.
Von außen ändert sich nichts im Vergleich zu den Verbrennern. Der knapp 4,50 Meter lange UX fällt weiter durch scharfkantiges Design, eine coupéhafte Silhouette sowie prägnante schwarze Radläufe für dem SUV-Auftritt und das durchgängige Leuchtenband am Heck auf. Nicht zu vergessen der riesige Grill, Markenzeichen aller aktuellen Lexus.
315 Kilometer Reichweite im Lexus UX 300e
Alles anders ist dagegen unter der Haube. 204 PS leistet der Drehsynchron-Elektromotor des UX 300e, maximal 300 Nm können Fahrer abrufen. Seine Kraft überträgt der Motor über ein stufenloses Getriebe ausschließlich auf die Vorderräder. In Sachen Batterie suchten die Lexus-Ingenieure den aus ihrer Sicht besten Kompromiss aus Reichweite, Gewicht und Kosten. Das Ergebnis: ein 54,3 kWh großer Lithium-Ionen-Akku, dessen Energie nach WLTP-Norm bei einem Durchschnittsverbrauch von 17,1 bis 16,8 kWh je 100 Kilometer für 305 bis 315 Kilometer Fahrtstrecke reicht. 46 Kilometer fahren deutsche Autofahrer laut Lexus im Schnitt täglich, für diesen Durchschnittsfahrer reicht es also, den UX 300e einmal in der Woche zu laden.
Eine Komplettladung des Lexus UX 300e dauert an der AC-Säule mit der maximalen Ladeleistung von 6,6 kW Ladeleistung 8:15 Stunden. An der Schnellladesäule geht es beim elektrischen Kompakt-SUV mit maximal 50 kW voran, von 0 auf 80 Prozent Akkustand macht das 50 Minuten. Übrigens wartet der UX 300e mit zwei Ladebuchsen auf: links gibt es den DC-Schnellladeanschluss nach Chademo-System, rechts den Wechselstromanschluss (Typ 2) für die Haushaltssteckdose oder die Wallbox. Serienmäßig liefert Lexus dafür ein Ladekabel für die Haushaltssteckdose sowie ein Typ-2-/Mennekes-Kabel für die Wallbox oder öffentliche Ladesäule mit. Eine von europaweit 160.000 Ladepunkten des "Lexus Charging Networks" finden UX-300e-Fahrer dabei auch über die "Lexus Link"-App, über die aber auch die Abfrage des Akku-Status oder die Fernsteuerung der Klimatisierung möglich ist.
Batterie unter dem Wagenboden
Ab dem 11. Januar 2021 steht der Lexus UX 300e beim Händler, zu haben ist er ab 39.958 Euro netto zzgl. USt. Damit bleibt er knapp unter der 40.000-Euro-Marke, was Käufern den vollen Elektrobonus beschert. Angeboten wird des Elektro-SUV vornehmlich über ein Online-Leasing-Modell, immer gewähren die Japaner zehn Jahre oder eine Million Kilometer Garantie auf mindestens 70 Prozent Akku-Leistung. Der ist übrigens im Wagenboden verbaut, weshalb nicht nur der Schwerpunkt sieben Zentimeter tiefer liegt als beim Hybrid-Modell UX 250h, sondern auch das Kofferraumvolumen um 47 auf jetzt 367 Liter anwachsen lässt. Innen ändert sich dagegen wenig. Auch hier erwartet den Fahrer das typische UX-Cockpit mit Digitaltacho und bis zu 10,3 großem Monitor über der Mittelkonsole.
Wir durften den UX 300e bereits auf einer ersten kleinen Rundtour kennenlernen. 300 Kilometer Reichweite zeigte unser vollgeladener UX 300e beim Start an, am Ende waren es nach etwas mehr als 90 Kilometer Fahrt noch 178 Kilometer. Macht knapp 120 Kilometer Reichweitenverbrauch, eine Abweichung, die aus unserer Sicht angesichts einiger Autobahnetappen auf der Strecke – auf denen wir die 160 km/h Höchstgeschwindigkeit allerdings nicht aus gereizt haben – im Rahmen liegt. Unser Verbrauch lag laut Bordcomputer bei 21,6 kWh je 100 Kilometer, wobei wir im Normal-Modus unterwegs waren und die Rekuperations-Fahrstufe eher sporadisch eingesetzt haben.
Typisch Lexus überzeugt auch der UX 300e mit einem hohen Niveau an Fahr- und vor allem Geräuschkomfort. Klar, der Elektroantrieb senkt das Geräuschniveau nochmals. Wem es zu leise ist im elektrischen Japaner, der kann im Innenraum optional ein künstlich erzeugtes Motorengeräusch erklingen lassen. Bräuchten wir nicht, denn Spaß macht der UX 300e bei aller Komfortorientierung auch: Dank sofort anliegendem Drehmoment spurtet das SUV aus dem Stand energisch los, und auch vor schnellen Kurven hat der jüngste Neuzugang in der Lexus-Palette keine Angst.