Die Stickoxidbelastung in einer Reihe deutscher Innenstädten ist seit Jahresbeginn deutlich gesunken. Der gemessene Rückgang reicht in einigen Städten jedoch nicht aus, um die EU-Grenzwerte nachhaltig zu unterschreiten und Fahrverbote obsolet werde zu lassen. Das geht aus einer Studie Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen hervor. Demnach werden NOx-Belastungen in mindestens fünf deutschen Städten auch 2018 und 2019 zu hoch sein.
Überschreitungen an 32 Messstationen erwartet.
Im Schnitt ergaben sich an den 400 von den Wissenschaftlern zwischen Januar und Mitte März ausgewerteten Messstationen Verbesserungen von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Rechnet man den NOx-Ausstoß auf das Gesamtjahr hoch, kommt es jedoch an 32 Messstationen weiterhin zu Grenzwertüberschreitungen. Im Vorjahr war das noch an 52 Stationen der Fall.
Fahrverbote nicht vom Tisch.
„Die Luft in deutschen Großstädten bessert sich also, aber nicht so schnell wie notwendig, um Fahrverbote für Diesel-Pkw bundesweit völlig ausschließen zu können“, heißt es in der Studie. Vor allem in fünf Städten liegen die NOx-Werte noch deutlich zu hoch: München, Kiel, Stuttgart, Köln und Hamburg werden den CAR-Berechnungen zufolge auch im laufenden Jahr den Grenzwert von 40 Mikrogramm NOx pro Kubikmeter Luft um mindestens 25 Prozent übertreffen. Auch für 2019 gibt es dort keine Entwarnung, weshalb Fahrverbote aus Sicht der Experten gerade in diesem Städten nicht ausgeschlossen werden können.
Luftverbesserung nicht ohne Hardware-Nachrüstung.
Trotz der insgesamt positiven Daten von den Messstationen geht es für das CAR nicht ohne weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität. Helfen würde vor allem eine Nachrüstung von Abgasreinigungssystemen bei Euro-5- und Euro-6-Dieseln, heißt es in der Studie. Ohne diese drohten nicht nur Fahrverbote, sondern auch ein immenser Wertverlust bei den Diesel-Pkw im Bestand. (md/SP-X)