Die Kombination aus massiven Auftreten und harmonischer Form des 4,75 Meter langen Jaguar F-Pace P400e wirkt selbstbewusst, aber nicht aggressiv.
Foto: Clemens Noll-Velten
Die Kombination aus massiven Auftreten und harmonischer Form des 4,75 Meter langen Jaguar F-Pace P400e wirkt selbstbewusst, aber nicht aggressiv.

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Test Jaguar F-Pace P400e: Kein SUV-Einerlei

Der F-Pace P 400e ist die Plug-in-Hybrid-Variante des großen SUVs  von Jaguar. Wir haben uns den britischen Performance Crossover genauer angeschaut.

Sport Utility Vehicle (SUV) sind bei User Choosern mittlerweile als Dienstwagen beliebter als Kombi-Versionen. Egal ob Audi Q5, Mercedes-Benz GLC, BMW X3 oder Volvo XC60, sie alle werden nicht unbedingt für den Einsatz im Gelände geordert. Denn SUVs sind einfach bequem, vor allem, wenn man weite Wege abzuspulen hat, bieten zum Teil mehr Platz und glänzen zudem durch gute Übersicht über das Verkehrsgeschehen. Und so wollte 2016 die sportliche Schwester Jaguar dieses Segment nicht allein der Offroad-Spezialistin und Konzernschwester Land Rover überlassen.

Innen- und Kofferraum 

Der F-Pace fällt aus dem SUV-Einerlei optisch heraus. Die Kombination aus massiven Auftreten und harmonischer Form wirkt selbstbewusst, aber nicht aggressiv.  Den Designern ist es gelungen, auf den mächtigen Unterbau einen massiven, aber dennoch flachen sportiven Aufbau zu setzen. Dieses Design gibt dem Jaguar eine ganz eigene Note. Unterstrichen wird das Massive des Karosseriekörpers noch dadurch, dass die vermeintlichen Außenschweller Teil der Tür sind. 

Sowohl Fahrer als auch Mitfahrer gelangen bequem über die weit zu öffnenden Türen in das Fahrzeuginnere. Man fühlt sich schnell wohl in diesem Fahrzeug mit den edlen Ziernähten an den Lederpolstern. Die Einfassungen aus Holz lassen genauso wenig zu wünschen übrig wie die Platzverhältnisse und das neu gestaltete Cockpit. Das Raumgefühl ist großzügig. Fahrer und Beifahrer sitzen, auch bei längeren Fahrten, dank vielfacher Einstellungsmöglichkeiten für ein individuelles Sitzgefühl, sehr bequem. Der Sitzkomfort in der zweiten Reihe mit seinen beiden beheizbaren Außenplätzen ist, dank ausreichend großer Schenkelauflage und genügend Beinfreiheit, gut. Auch der Kofferraum bietet  ausreichend Platz für Großeinkauf oder Reisegepäck. Mit Ausnahme der recht hohen Ladekante lässt sich der Kofferraum des F-Pace ordentlich beladen. Die Heckklappe gibt eine große Öffnung frei, durch die sich auch sperrige Gegenstände einladen lassen. Allerdings nimmt der Akku Ladevolumen weg und ragt sogar in den Ladeboden etwas erhöht. Das hat zur Folge, dass es von der Ladekante zum Kofferraumboden, etwa auf einer Länge von 20 Zentimetern, leicht nach oben geht. Standardmäßig beträgt das Kofferraumvolumen 345 Liter. Mit umgeklappten Rücksitzen erhöht sich das Volumen auf 1.299 Liter.

Zurück zum Cockpit. Hier ist hervorzuheben, dass die Klimaautomatik nun wieder separat mit klassischen Dreh-Drückstellern und schnell zu findenden Touch-Feldern auf der Menüoberfläche zu bedienen ist. Das Infotainment-System mit dem 11,4 Zoll großen Touchscreen ist endlich dem wertigen Ambiente angemessen und lässt sich intuitiv bedienen. Es reagiert schnell und ist schon direkt nach Betätigung des Startknopfs einsatzbereit, was an der eigenen Stromversorgung liegt. Ein neuer und praktisch bedienbarer Automatikwählhebel ersetzt mit dem Facelift den bis Dato Jaguar-typischen Drehknopf mit seinen Schwächen. Insgesamt ist der Arbeitsplatz des Fahrers aufgeräumt, übersichtlich und alle Schalter und Bedieneinheiten gut erreichbar. Besonders auffällig: Wenig Außengeräusche dringen während der Fahrt von außen in den Innenraum des F-Pace. Das liegt an der aktiven Geräuschunterdrückung, die Jaguar dem F-Pace gönnt, die allerdings wichtige Warntöne wie Hupen oder Martinshörner ungefiltert durchlassen.

Beim Rangieren und Fahren auf verengten Spuren wirkt der F-Pace groß und das hohe Gewicht des Fahrzeugs von rund 2,2 Tonnen ist zu spüren. Der F-Pace P400e ist keinesfalls zu sportlich oder sogar hart abgestimmt, er bietet vielmehr echten Langstreckenkomfort. Er fährt, geführt von einer präzisen Lenkung und dem effizient arbeitenden Allradantrieb, zackig um Kurven. Wie bei anderen PHEVs auch legt auch der F-Pace P400e beim Anfahren eine Gedenksekunde ein, auf die dann ein Ruck nach vorne folgt. 

Auch wenn die Geländegängigkeit mancher SUVs nur auf Optik basiert, kann man sich mit dem F-Pace auch offroad bewegen. Mit einer Wattiefe von 500 Millimetern und Böschungswinkel von 22,5 (vorn) und 22,9 Grad (hinten) ist der F-Pace auch ein Geländegänger.

Motor, Reichweite und Kosten

Der Land Rover Defender und der Jaguar F-Pace teilen sich sowohl das Kürzel P400e am Heck als auch das Hybridmodul. Das besteht aus einem 300 PS starken Ingenium Vierzylinder-Benzin-Motor und einem 143 PS starken Elektromotor, was einer Systemleistung 404 PS entspricht. Dank der bekannten ZF-Achtgangautomatik ist die Gangwahl geschmeidig.

Der Akku des F-Pace P400e hat eine Kapazität von 17,1 kWh (13,7 kWh netto). An Schnellladesäulen mit Gleichstrom kann der P400e mit 32 Kilowatt laden, die Ladezeit von null bis 80 Prozent beträgt dabei rund 30 Minuten. Bei Plug-in-Hybriden ist diese Ausstattung selten, zumeist begnügen sich entsprechende Modelle mit 7,2 kW Ladeleistung. Mit bis zu 7-kW-Ladeleistung sind die Batteriezellen innerhalb von rund 100 Minuten zu 80 Prozent gefüllt.

Laut Jaguar sind bis zu 59 Kilometer rein elektrische Reichweite möglich. Wir schafften bei unseren Testfahrten im Durchschnitt maximal 40 Kilometer rein elektrisch. Insgesamt kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Liter Benzin und 38,7 kWh Strom pro 100 Kilometer. Per Knopfdruck kann man festlegen, ob der F-Pace rein elektrisch fahren oder das Energieniveau der Akkus gehalten werden soll. Im Hybridmodus überlässt man die Entscheidung der Technik, welche Antriebsform sich am besten eignet und fährt damit ausgesprochen gut. Însgesamt kostet der Jaguar F-Pace P400e pro Kilometer 63,3 Cent bei einer Laufzeit von 48 Monaten. Das ist für Fahrzeuge dieser Größe und Technik ein durchschnittlicher Wert.

Fazit

Der Jaguar F-Pace P400e ist nach dem Facelift deutlich besser geworden. Eine gute Empfehlung für den Fuhrpark und User Chooser, die aus der Masse herausstechen wollen. Wer oft und regelmäßig lädt und nicht den Bleifuß aufs Gaspedal setzt, kann die Verbrauchs- und Betriebskosten sicher deutlich senken.

Betriebskosten/TCO Jaguar F-Pace P400e Plug-in-Hybrid

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