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Inhaltsverzeichnis

FAQ

Tankkarten im Fuhrpark: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Tank-, Lade-, Service-, Fuel & Charge-, Hybrid- und zunehmend auch Mobilitätskarten helfen bei der Digitalisierung des Fuhrparks und erleichtern die Arbeit der Fuhrparkverantwortlichen. Wir beantworten dazu die häufigsten Fragen.

Ein Satz zur Nomenklatur: Tank-, Lade-, Service-, Fuel & Charge-, Hybrid- und zunehmend auch Mobilitätskarten sind die Begriffe, die vorrangig in Umlauf sind. Immer häufiger gesellt sich zur Karte die entsprechende App fürs Smartphone. Über kurz oder lang müssen Fahrer mit dem Mobile Payment, dem mobilen Zahlen übers Smartphone, nicht mehr aussteigen, können kontaktlos und schneller bezahlen.

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Wozu gibt es solche Karten?

Diese Karten entlasten das Fuhrparkmanagement gewaltig, weil sie die Zettelwirtschaft beseitigen. Das heißt auch, dass Ihr Unternehmen Zeit und somit bares Geld spart, weil die Tankkosten nicht mehr händisch in ein System eingegeben werden müssen und auch keine Belege zu archivieren sind. Sie behalten den Überblick über die Wirtschaftlichkeit des Fuhrparks, da die Tankkartenbetreiber regelmäßig übersichtliche Abrechnungen und Reportings, abliefern, die weit aussagekräftiger sind als Belege aus Papier.

Ist die Tankkarte ein Finanzprodukt?

Eindeutiges Ja. Sie ist eine spezielle Form der Kreditkarte. In jedem Fall wird eine Bonitätsprüfung fällig. Die jeweilige Tankstelle oder Ladestation rechnet direkt mit dem auf der Karte hinterlegten Konto ab.

Was tun, wenn die Bonitätsprüfung floppt?

Sollte eine Bonitätsprüfung aus welchen Gründen auch immer negativ ausfallen, gibt es wie beim Smartphone bei manchen Anbietern, zum Beispiel Shell, Total, Esso, oder Leasinggesellschaften eine Prepaid Karte. Das kann für Ihren Fuhrpark durchaus eine sinnvolle Zwischenlösung sein, wenn auch mit eingeschränkten Funktionen.

Wie ist die Tankkartenakzeptanz an Tankstellen?

Tankkarten und mit ihnen vor allem Hybridkarten sind ungebrochen auf dem Vormarsch. Um deutschland- und europaweit das Tank- und Ladenetz immer engmaschiger zu knüpfen gibt es sogenannte Cross-Akzeptanzen, damit Nutzer mit ihrer Karte auch an fremden Tank- und Ladesäulen bezahlen können. Zum Beispiel kooperieren Total und Baywa miteinander. Das bedeutet, dass Baywa Tankkartennutzer problemlos bei Total tanken können und umgekehrt.

Worin unterscheiden sich Tank- und Kreditkarten in der Verwendung?

Die Antwort liegt auf der Hand: Ihre Kreditkarten können die Nutzer egal für welche Ware als Zahlinstrument einsetzen – und das im Idealfall deutschland- und weltweit. Die Akzeptanz von Tank- oder Hybridkarten ist naturgemäß auf Waren und Dienstleistungen fokussiert, die in erster Linie mit Kraftsoff und Stromtanken zu tun haben. Darüber hinaus steigt die Zahl der Zusatzleistungen an solchen Servicestationen kontinuierlich.

Je nach Größe des Tankstellen- und Ladenetzes plus Vereinbarungen zu Cross-Akzeptanzen genügt die Leistungsdichte einer solchen Karte aus, um ihren Nutzer sicher mobil zu halten. Sicher mobil meint, dass der Kartennutzer nicht auf das eigene Bargeld oder die eigene Kreditkarte als Notlösung zurückgreifen muss und in der Folge derlei privat beglichene Rechnungen wieder einzeln mit dem Arbeitgeber abzurechnen wären.

Ab welcher monatlichen Mindestmenge oder ab welchem monatlichen Mindestumsatz können Fuhrparks Tankkarten einsetzen?

Die Tankkartenunternehmen handhaben das unterschiedlich. Es gibt auch Tankkarten, die zu keiner Mindestabnahme verpflichten. Da Sie Ihren Fuhrpark und dessen Bedarfe genau kennen, liegt es an Ihnen, den für Ihre Zwecke passenden Kartentyp auszuwählen.

Die Tankkarte ermöglicht reibungslose Mobilität, Kosteneffizienz und Transparenz für den Fuhrparkmanager
Foto: Aral
Die Tankkarte ermöglicht reibungslose Mobilität, Kosteneffizienz und Transparenz für den Fuhrparkmanager

Was können die Karten? 

Die Leistungstiefe der Karten steigt unvermindert. Schon über die reine Tankkarte lassen sich meist mehr als nur Tankvorgänge abwickeln. Die Palette der zusätzlichen Dienstleistungen (Ölwechsel, Mautservice) und die der Produkte, die über solche Karten an Tankstellen erworben werden können (Lebensmittel, Adblue, Frostschutz, etc.), wird immer umfangreicher.

Welche Dienstleistungen und Produkte der Nutzer kaufen kann, ergibt sich nicht nur aus dem Kartentyp mit seiner Leistungstiefe und vom Kartenanbieter, sondern auch daraus, für welche Aktionen und in welchem Umfang die Karte vom Unternehmen freigeschaltet ist. Über die Karte lässt sich zum Beispiel eine Lieblingstankstelle oder –ladestation festlegen, wo der Nutzer Rabatt erhält.

Umfangreiche Abrechnungsmethoden sind hinterlegt, damit die Tankungen korrekt den jeweiligen Tankstellenbetreibern zugeordnet werden können.

Welche Gebühren fallen bei Tankkarten an?

Üblicherweise liegen jährliche Gebühren für eine Tankkarte zwischen null und zwanzig Euro. Kontogebühren können dazu kommen, wenn die Kreditkarte einen Tankrabatt beinhaltet. Es lohnt sich in jedem Fall, die Konditionen der vielen Anbieter im Detail anzusehen. Es mag für Sie durchaus sinnvoll sein, unterschiedliche Flottenkarten vorzuhalten. Übliches Szenario: In Ihrem Fuhrpark sind unterschiedliche Flottenkarten im Einsatz in punkto Kartenemittent, Funktionalitäten, geographische Abdeckung oder Umfang der Services, die für den jeweiligen Nutzer freigeschaltet sind.

Ab wann lohnt sich eine Tankkarte?

Tankkarten lohnen sich prinzipiell ab einem Auto, also in jedem Fall für Ihren Fuhrpark. Abgesehen davon, dass Sie sich viel Verwaltungsaufwand sparen, ist eine Karte für Mitarbeiter ein angenehmes Betriebsmittel für unterwegs.

Welche Unternehmen bieten Tankkarten an?

Neben Mineralölgesellschafen und Leasinggesellschaften haben auch Startups und Automobilhersteller über ihre Finanzdienstabteilungen diese Karten als lukratives Geschäft erkannt.

Dabei tobt ein wahrer Wettbewerb punkto Digitalisierung und Individualisierung der Produkt- und Servicepakete. Dem Fuhrparkleiter bietet sich dadurch ein breites Spektrum von Angeboten.

Kann ein Tankkartennutzer mit seiner Karte auch weitere Dienstleistungen und Produkte an der Tankstelle kaufen?

Ja und in nach wie vor steigendem Ausmaß. (Siehe Antworten zur Frage weiter oben: Was können die Karten?)

Was ist eine Hybridkarte?

Prinzipiell kann das eine Karte sein, die neben herkömmlichen Kraftstoffen auch das Tanken von LPG, CNG, LNG und Wasserstoff anbietet, aber auch Strom. Eine Mobilitätskarte ist per definitionem eine Hybridkarte, die dem Nutzer die freie Wahl des jeweils erwünschten Verkehrsmittels erlaubt. Etwa bei der Belmoto Mobility Card (https://www.fuhrpark.de/belmoto-mobility-card-eine-fuer-alles). Die Tendenz zu dieser flexiblen Mobilität steigt, somit auch die Nachfrage nach Karten, die dies bargeldlos ermöglichen.

Was ist eine Fuel & Charge Karte?

Der englische Begriff bezeichnet eine Karte, mit der der Nutzer sowohl Kraftstoff (fuel) als auch Strom (charge engl. für laden) beziehen kann. Auch die Fuel & Charge Karte ist per se somit eine Hybridkarte, weil sie nicht nur eine Energieart liefert. Baywa zum Beispiel nennt ihre Karte ‚Die Tankkarte Hybrid’ und bietet mit ihr das Beziehen von Kraftstoff und Strom in einer Karte. Logpay spricht von Charge & Fuel als Karte oder App.

Welche Vorteile haben Karten für den Fuhrparkleiter und das Unternehmen?

Sie haben die optimale Kostentransparenz. Die Buchhaltung wird entlastet und einfacher; das spart dem Unternehmen bares Geld, weil Sie keine Belege mehr erfassen und archivieren müssen.

Sie sehen immer ganz genau, welches Fahrzeug welche Kosten verursacht. Zudem sind Sie sehr flexibel darin, welche Dienstleistungen Sie online für den jeweiligen Mitarbeiter freischalten. Über die Karte können sie Fragen steuern wie: Wer darf wie oft durch die Waschanlage, darf er Produkte im Shop kaufen und wenn ja, welche Produkte und gegebenenfalls in welchem Kostenrahmen. Sie können über die Karte auch regeln, zu welcher Zeit und in welchem geographischen Bereich getankt werden darf und in welcher Region (deutschlandweit, nur in einem oder zwei Bundesländern, europaweit etc.). Fahrer von Plug-in-Hybriden können Sie mit Tank- und Ladekarten so steuern, dass sie mehr Strom als Kraftstoff tanken, in dem Sie das Benzinkontingent über die Hybridkarte pro Monat begrenzen.

 

Tipp: Über einen Testzugang zu einer Reporting-Software könnten sie beim Kartenanbieter die Optionen testen, die dieser im Programm hat. Wenn die Gebühren und Kraftstoff- / Stromkonditionen mehrerer Kartenanbieter nahezu identisch sind, kann die Güte der Reporting-Software den Ausschlag zugunsten des einen oder anderen Anbieters machen

Wie sieht ein Reporting aus?

Das Reporting, also die transparente Aufschlüsselung, wie die Karten oder Apps eingesetzt wurden, kann wahlweise sehr detailliert ausfallen oder nur die wichtigsten Eckdaten enthalten. Es liegt an Ihnen zu entscheiden, was für Ihren Fuhrpark und das Gesamtunternehmen am sinnvollsten ist. Das hängt nicht zuletzt auch von der Größe Ihres Fuhrparks ab.

In jedem Fall können Sie Ihrer in der Regel monatlichen – oder auch zweiwöchigen – Abrechnung folgende Informationen entnehmen:

  •  Kraftstoffsorte / Strom
  • Abgabe in Litern / Abgabe in kWh
  • klare Identifikation des Fahrzeugs und der zugehörigen Tank-/Lade-/Hybridkarte
  • Datum und Uhrzeit des Tank-/ Ladevorgangs
  • Wo getankt / geladen wurde
  • Preis des Tank-/Ladevorgangs
  • oftmals mit zugehörigem Kilometerstand
  • Auflistung sonstiger Einkäufe und deren Preise
  • Manche Kartenanbieter ermöglichen auch eine Übersicht über Ihre CO2 Emissionen

Welche Vorteile hat eine Karte für Dienstwagenfahrer?

Die Vorteile für die Angestellten im Unternehmen, die diese Lizenz zum Tanken oder Laden haben, liegen auf der Hand: Da die Tankkarte auf den Arbeitgeber läuft, tankt der Mitarbeiter direkt auf Kosten des Unternehmens. Die Kosten werden direkt beim Unternehmen belastet. Kann der Mitarbeiter auch seinen Privatwagen über den Arbeitgeber betanken oder beladen, sind dafür prinzipiell 44 Euro pro Monat steuerfrei – sofern diese monatliche Freigrenze nicht durch andere Sachbezüge ausgeschöpft wurde.

Den eigenen Geldbeutel muss der Mitarbeiter beim Tanken und Laden nicht mehr zücken .
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Den eigenen Geldbeutel muss der Mitarbeiter beim Tanken und Laden nicht mehr zücken .

Reicht ein Tankkarten-Anbieter für den Fuhrpark?

Im Prinzip ja. Es hängt stark davon ab, welche Konditionen Sie für ein Kontingent X an Karten vom selben Anbieter aushandeln können und ob dieser Anbieter all das abbildet, was Sie für Ihre Mitarbeiter brauchen. Stichwort Netzabdeckung und Auswahl an Zusatzleistungen.

Wie viele unterschiedliche Karten braucht ein Fuhrpark?

Je nachdem, wie Ihr Fuhrpark sich zusammensetzt und welchen geographischen Radius Ihre Mitarbeiter bedienen, könnte ein Kartentyp genügen - theoretisch. Eine Fuel & Charge Karte kann genau das: Verbrenner (Diesel und Benzin), Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge und E-Fahrzeuge mobil halten. Letztlich könnte es aber kosteneffizienter sein, wenn Sie spezifische Kartentypen auswählen.

Ist eine Fuel & Charge Karte teurer als eine reine Tank- oder Ladekarte?

Das lässt sich keineswegs pauschal beantworten, da Anbieter zum Teil individuelle Konditionen, je nach Fuhrparkgröße, mit Fuhrparkmanagern vereinbaren können.

Wie wird sich der Markt weiterentwickeln?

Mittelfristig wird die Karte durch eine App im Smartphone ersetzt. Langfristig werden Fahrzeuge direkt mit der Wallbox oder der Zapfsäule kommunizieren und automatisch bezahlen.  Sicherlich werden mehr Mobilitätsleistungen, zum Beispiel andere Verkehrsträger, in das Leistungspaket der Anbieter integriert und abgerechnet werden können.

Ist eine Tankkarte gebührenfrei?

Die jährliche Gebühr für eine Tankkarte liegt in der Regel zwischen null Euro und 20 Euro. Kontogebühren können mitunter anfallen, wenn es sich um eine Kreditkarte mit Tankrabatt handelt.

Gibt es Karten nur für Deutschland?

Wenn Sie Ihre Karten nur für Mobilität innerhalb Deutschlands freischalten wollen, verzichten Sie einfach auf den Zusatz Europa. Sofern Ihr Fuhrpark sich auf Fahrten innerhalb von Deutschland oder gar nur auf ein oder zwei Bundeslänger beschränkt, könnten Sie eine Karte aussuchen, die nur deutschlandweit gilt. Naheliegender dürfte sein, die Karte der Wahl so konfigurieren zu lassen, dass sie nur für das Tanken innerhalb der gewünschten Region freigeschaltet ist. Im Umkehrschluss gilt: Die meisten Karten reichen heutzutage über Deutschland hinaus, können leicht für andere europäische Länder freigeschaltet werden.

Was müssen Sie als Fuhrparkverantwortlicher jetzt tun?

Sofern Sie sich mit dem Thema Karten und Apps noch nicht auseinandergesetzt haben, wird es höchste Zeit. Sie verschwenden sonst unnötige Ressourcen in Ihrer Abteilung und bei der Buchhaltung.

Sofern Karten und zunehmend auch Mobile Payment in Ihrem Fuhrpark zu selbstverständlichen Betriebsmitteln gehören, sollten Sie die Konditionen der Anbieter regelmäßig überprüfen, zumal auch immer wieder neue interessante Wettbewerber auf den Markt kommen.

Tipp: Wiewohl sich die Leistungen vieler Anbieter ähneln, finden sich Unterschiede oftmals im Detail.

 

Fazit

Welche Tankkarten mit welcher Leistungstiefe oder zusätzlich Apps fürs Smartphone die beste Kosten-Nutzen-Rechnung ergeben, können Sie als Fuhrparkmanager genau analysieren. Je genauer Sie die Zusammensetzung Ihres Fuhrparks und dessen Nutzung kennen, desto präziser können Sie sich für den einen oder anderen Serviceanbieter entscheiden und dafür, ob und wie viele unterschiedliche Kartentypen mit welcher Leistungstiefe Sie für Ihre Dienstwagennutzer vorhalten.

Fakt ist: Die Karten entlasten Ihre Buchhaltung erheblich. Die Netzabdeckung national, europaweit und international der Tank-, Lade- und Hybridkarten steigt ungebrochen, häufig auch der angebotene Leistungsumfang.

Zunehmend entscheiden sich Energielieferanten und Fahrzeughersteller, die Karten zu integrierten Mobilitätskarten weiterzuentwickeln. Im Sinne moderner Multimodalität heißt dies, dass eine solche Karte verschiedene Mobilitätsservices, also neben dem Dienstwagen zusätzlich auch andere Transportmittel, etwa Mietwagen, Stadtbahn, Bus oder E-Roller, einheitlich abgerechnet werden können.

Egal, für welchen Kartentypus oder App Sie sich entscheiden, das bargeldlose Zahlen für Mobilität sollte ein fester Bestandteil eines Fuhrparks jedweder Größe sein, weil es beim effizienten Flottenmanagement nachhaltig hilft.

 

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