Trotz schwerer See in Autoindustrie und Bankensektor, Volkswagen Financial Services (VWFS) schließt das Geschäftsjahr 2022 sehr erfolgreich ab. Vielmehr noch. VWFS erzielt das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Einer der Hauptgründe dafür seien erneut die starken Sondereffekte. Deshalb liege das operative Ergebnis mit 5,6 Milliarden Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres mit einem leichten Minus von lediglich 1,2 Prozent.
Demnach profitierten die Braunschweiger vor allem auch durch die geringeren Risikokosten für Kredit- und Restwertrisiken und dank der anhaltend hohen Erlöse aus dem Gebrauchtwagengeschäft. Des Weiteren hätte sich sowohl der weltweite Vertragsbestand von VWFS mit knapp 22 Millionen Verträgen (-0,3 Prozent) als auch die Vertragszugänge mit fast 7,8 Millionen Stück (-0,7 Prozent) auf hohem Niveau stabilisiert. Und dies trotz rückläufiger Auslieferungszahlen des VW-Konzerns.
Bilanzsumme erreicht neue Rekordhöhe
Der veränderte Produktmix aus höherwertigen Fahrzeugen sowie Währungseffekte sorgten bei der Bilanzsumme sogar für die neue Rekordhöhe von 240 Milliarden Euro und ein Plus von neun Prozent. Zudem wolle man die Transformation des VW-Konzerns zum führenden Mobilitätsdienstleister weiter fortsetzen. Für zukünftiges Wachstum stelle sich VWFS strukturell neu auf. Dieser Vorgang solle bis Mitte 2024 abgeschlossen sein. Darüber hinaus werde der Fokus auf die neue Mobilitätsplattform gelegt. Mit dem Ziel, die Führungsposition im Bereich der nachhaltigen Mobilität auszubauen. Das Gleiche gelte für den Ausbau des Gebrauchtwagen- und Flottengeschäfts. Perspektivisch solle sich die bereits bestehende Vermarktungsplattform zu einer der größten und potentesten Gebrauchtwagenhandelsportale Europas entwickeln.
Einlagengeschäft wird immer wichtiger
Ferner werde Insbesondere das Einlagengeschäft eine immer wichtigere Rolle im Refinanzierungsmix von VWFS spielen. So werde sich der Tagesgeldzins ab 30. März 2023 auf dann 2,25 Prozent erhöhen und von weiteren neuen Einlagenprodukten flankiert werden, beispielsweise im Bereich Festgeldkonten. Abschließend zeigt sich der Braunschweiger Finanzdienstleister jedoch realistisch und prognostiziert für dieses Jahr deutlich schlechte Zahlen. Unter Vorbehalt der makroökonomischen und politischen Entwicklungen gehe VWFS von einem Ergebnis für 2023 aus, das signifikant unter Vorjahresniveau liegen werde. (MN)