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"Es gibt Hürden"

So gut funktioniert Elektromobilität im Fuhrpark

bfp Fuhrpark wollte in einer Umfrage wissen: Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für Elektromobilität? Was hindert Fuhrparkmanager an einem Einsatz?

Von Sabine Neumann

Frank Baier, Mineral Brunnen Rhön Sprudel Egon Schindel GmbH, Ebersburg

"Elektromobilität ist für uns als Unternehmen im Bereich der Lebensmittel-Industrie ein sehr spannendes Thema. Wir beschäftigen uns bereits seit zwei Jahren intensiv damit, da uns sehr viel daran gelegen ist, uns für die Umwelt, die Natur und den Lebensraum einzusetzen. Das ist enorm wichtig für unser künftiges Lebensumfeld. Und damit auch ein entscheidendes Argument, Geld in die Hand zu nehmen.

Mittlerweile haben wir zum Beispiel in einem Betriebsteil die innerbetriebliche Logistik auf Elektrostapler umgestellt. Die Erfahrungen damit sind so gut, dass wir das jetzt auch auf andere Betriebsteile ausweiten werden.

Im Bereich der Auslieferung tun wir uns aufgrund des mangelnden Angebots derzeit noch sehr schwer, eine passende Lösung zu finden. Doch auch der Lkw-Sektor befindet sich momentan im Umbruch. Es wird da Mittel und Wege geben, die Fahrzeuge zu elektrifizieren. Man testet ja vieles und das Beste wird sich durchsetzen.

Wir haben in den vergangenen Wochen intensiv nach einer Lösung gesucht, zumindest den Mitnahme-Stapler am Heck batterieelektrisch zu betreiben und jetzt auch einen passenden Anbieter gefunden. Abgesehen von den geringeren Schadstoffemissionen ist so ein Fahrzeug auch wesentlich leiser als der Diesel. Das hat einen positiven Nebeneffekt: Die Anwohner freuen sich bei der frühmorgendlichen Anlieferung über deutlich weniger Störungen.

Bei der Pkw-Flotte ist es nicht ganz so einfach, eine alltagstaugliche Alternative zu finden: Unsere Außendienstmitarbeiter sind 40.000 bis 50.000 Kilometer im Jahr unterwegs. Eine rein elektrische Lösung schließe ich hier aus den bekannten Gründen für die nahe Zukunft aus. Momentan sind wir dabei, ein Hybridfahrzeug als Pilotprojekt anzuschaffen.

Doch es gibt Hürden, die man erstmal gar nicht vermutet. Beispielsweise die Car Policy: Ein Hybridfahrzeug kommt immer mit Automatik, LED-Scheinwerfern und Navigation und ist im Vergleich auch immer teurer. Wie sieht es dann mit der Versteuerung aus? Wie kommt ein Mitarbeiter ans Stromnetz, wenn er in der Innenstadt von Frankfurt oder Berlin wohnt? Fragen wie diese wollen wir in den kommenden Monaten klären. In einem Jahr wissen wir mehr."

Annette Requardt, Noba Normteile Handelsgesellschaft mbH, Bad Mergentheim

"Bei uns ist Elektromobilität noch überhaupt kein Thema. Die Außendienstmitarbeiter sind so viel unterwegs, dass die Fahrzeuge jederzeit einsatzbereit sein müssen. Derzeit erscheint uns die Verlässlichkeit von Elektrofahrzeugen noch nicht in ausreichendem Maß gegeben. Dazu kommen lange Standzeiten an den Ladestationen, die den Arbeitsablauf unnötig erschweren."

Stefan Schröder, Syngenta Agro GmbH, Maintal

"Mit Elektromobilität haben wir noch keine Erfahrungen gesammelt. Die Außendienstmitarbeiter sind im Monat durchschnittlich 4.000 Kilometer mit ihren Fahrzeugen unterwegs. Da kommen elektrisch betriebene Fahrzeuge nicht infrage. Dazu kommt eine Erfahrung aus dem privaten Umfeld, die mein Vertrauen in die Alltagstauglichkeit nicht unbedingt gestärkt hat: Ich wollte mir für meinen Arbeitsweg von 100 Kilometern pro Strecke ein E-Mobil anschaffen. Aufgrund der benötigten Reichweite hat mir der angesprochene Händler von einem Kauf abgeraten.

Für uns heißt es im Moment, den Markt zu beobachten und bei entsprechenden Entwicklungen eventuell darüber nachzudenken, den Innendienst mit entsprechenden Fahrzeugen auszustatten."

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