Foto: Christian Frederik Merten - bfp

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bfp-Fahrbericht

Citroen C4: Kompakt mal ganz anders

Mit dem C4 wagt Citroen einen neuen Anlauf in der Kompaktklasse. Als typisches Crossover verkörpert er den Individualisten im Brot-und-Butter-Segment.

Von Christian Frederik Merten

Eine wechselhafte Geschichte hat er zweifelsohne, der Citroen C4. 2004 debütierte der Kompakte als charakterstarker Nachfolger des Xsara, zwischen 2010 und 2018 enttäuschte die zweite Generation mit gestalterischer Belanglosigkeit. Die glich bis vor Kurzem der parallel positionierte originelle C4 Cactus wieder aus. Jetzt startet die neueste Generation des Citroen C4, und sie ist ein ernstzunehmender Versuch der Franzosen, wieder richtig in Fuß zu fassen in der Kompaktklasse.

Mit 4,36 Metern Länge kommt der neue C4 im bekannten Kompaktformat. Das war es aber auch schon mit konventionell, denn der neue Citroen ist ein Auto mit Charakter. Die Franzosen selbst sprechen von einer Mischung aus Limousine, Coupé und SUV. Auch fast 16 Zentimeter Bodenfreiheit und serienmäßige 18-Zoll-Räder bedeuten klassischen Crossover-Stil. Den mixt der C4 mit Designelementen des GS, einem Mittelklasse-Modell der Franzosen aus den 70ern und 80ern. Besonders die Frontpartie mit den nach innen angeschnittenen Scheinwerfern sowie die Seitenansicht mit der nach hinten flach abfallenden Dachlinie weisen auf diesen Ahnen hin.

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Benziner, Diesel und Elektro

Wirklich revolutionär wird es aber unter der Haube: C4-Kunden haben mittelfristig nicht nur die Wahl zwischen Benzinern mit 100, 130 und 155 PS sowie Dieseln mit 110 und 130 PS, sondern können sich schon jetzt auch für den vollelektrischen e-C4 entscheiden. 136 PS liefert sein Elektromotor maximal, die Leistung lässt sich je nach Fahrmodus begrenzen: Im Eco-Modus für eine maximal Reichweite sind es rund 82 PS, im Normalmodus rund 110 PS und im Sportmodus dann die vollen 136 PS.

50 kWh fasst der Akku des e-C4, bei maximal 16,6 kWh WLTP-Verbrauch reichen die für 350 Kilometer Fahrt. Serienmäßig kommt der Elektro-Kompakte mit einem dreiphasigen 11-kW-Onboard-Lader. Wird diese Ladeleistung komplett genutzt, ist der Akku nach fünf Stunden komplett gefüllt. An der Schnellladesäule mit maximal 100 kW Ladeleistung dauert es von null bis 80 Prozent eine halbe Stunde. Citroen garantiert für acht Jahre oder 160.000 Kilometer 70 Prozent Akku-Kapazität.

Citroen-C4-Interieur: Digital, aber ergonomisch

Wir konnten bereits zwei C4-Modelle Probe fahren: den e-C4 sowie das voraussichtliche Volumenmodell, den C4 Puretech 130 Stop&Start, in unserem Fall mit der optionalen Achtgang-Automatik EAT8. Vorne bietet der C4 genug Platz für seine Passagiere, der Gepäckraum ist mit 380 bis 1.250 Litern klassenüblich bemessen. Und der e-C4 schluckt genauso viel Gepäck wie seine Verbrenner-Geschwister.

Den Fahrer empfangen in allen Versionen serienmäßig ein 5,5 Zoll großes Digital-Kombiinstrument sowie ein 10-Zoll-Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts. Die Bedienung erfolgt größtenteils digital, wichtige Funktionen wie zum Beispiel die Klimatisierung lassen sich aber noch analog einstellen. Wir hatten auf unserer Fahrt jedenfalls keinerlei Probleme mit der C4-Bedienergonomie. Citroen betont die 16 Ablagefächer mit insgesamt 39 Liter Stauvolumen und auch den Tablet-Halter auf der Beifahrerseite.

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Typisch Citroen: Komfortabler Kompakter

Besonders angenehm ist uns das Fahrerlebnis mit dem e-C4 in Erinnerung. Typisch elektrisch ist man geräuscharm unterwegs, Power unter der Haube haben wir nicht vermisst. Wir sind ausnahmslos im Rekuperationsmodus gefahren. Anders als bei einigen anderen Herstellern ist dessen Intensität allerdings nicht anpassbar. Bei vorausschauender Fahrweise kam das Bremspedal bei uns jedoch selten zum Einsatz, vor Kreuzungen oder geschlossenen Ortschaften bremst die Rekuperation den e-C4 ausreichend ab. Unser voller Akku zeigte bei Fahrtbeginn 336 Kilometer Reichweite an, nach 45 Kilometer Strecke ausschließlich in geschlossenen Ortschaften und auf der Landstraße waren es noch deren 256. Macht 80 Kilometer Reichweitenverbrauch.

7,1 Liter Verbrauch zeigte der Bordcomputer für unser Benziner-Testauto an. Der Dreizylinder ist ein grundsätzlich angenehmer Alltagsbegleiter, nur beim Beschleunigen kann er seine Bauart akustisch nicht verbergen. Die Automatik schaltet in den höheren Gängen weich, beim Start oder Ampelstopp ist der Gangwechsel aber deutlich spürbar. Genug Kraft auch für die Autobahn bringt der 130-PS-Benziner aber auf jeden Fall mit, dass Citroen ihn als künftiges C4-Volumenmodell sieht, ist wenig verwunderlich.

Was beiden Antrieben gemein ist: die komfortable Abstimmung. Gerade bei niedrigen Geschwindigkeiten bügelt das serienmäßige "Advanced Comfort"-Fahrwerk Fahrbahnunebenheiten souverän weg, bei schnell gefahrenen und kurzen Autobahn-Bodenwellen wirkt es allerdings etwas stuckrig. Die Lenkung arbeitet vor allem im Stadtverkehr sehr leichtgängig, bei höheren Geschwindigkeiten direkten. Was noch auffiel: Die Heckscheibe ist durch eine Querstrebe getrennt, was kein Vorteil für die Sicht nach hinten ist.

Drei Ausstattungsvarianten

Kommen wir zu den Preisen: Den 100-PS-Einstiegsbenziner wird es ab 16.630 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) geben, der gefahrene 130 Puretech Stop&Start EAT8 kostet mindestens 21.798 Euro. Mit Handschaltung sind es 20.118 Euro. Den e-C4 gibt es für 29.109 Euro, hier können Fuhrparkmanager aber noch 9.000 Euro Umweltbonus abziehen.

Drei Ausstattungsvarianten stehen für den Citroen C4 und e-C4 zur Wahl. Los geht es mit dem Feel, der unter anderem mit digitaler Instrumentierung, Einparkhilfe hinten, DAB-Radio, 10-Zoll-Touchscreen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik sowie Notbrems-, aktivem Spurhalte- und Verkehrszeichenassistent vorfährt. Im Feel Pack gibt es unter anderem zusätzlich Navi, "DAB+"-Radio Rückfahrkamera und Head-up-Display. Die Topversion Shine hat außerdem zum Beispiel Totwinkel- und Fernlichtassistent, Einparkhilfe vorn, adaptiven Tempomat sowie ein Lederlenkrad an Bord.

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