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City-SUV Peugeot 2008: Modisch, aber praktisch

Mit markantem Augenaufschlag schickt Peugeot den neuen 2008 auf die Straße. Wir haben das kleine SUV mit dem Spitzen-Diesel unter die Lupe genommen.

Von Christian Frederik Merten

Im SUV-Segment konnten die französischen Marken lange nichts anbieten. Diese Zeiten sind vorbei, die Lücken im Portfolio geschlossen, so auch bei Peugeot. Mit 2008, 3008 und 5008 fährt die Löwenmarke mittlerweile drei SUV-Modelle auf, das jüngste ist die zweite Generation des City-SUVs 2008. Sie ist seit Anfang 2020 auf dem Markt und hat sich optisch und auch technisch radikal verändert. Grund genug für bfp FUHRPARK & MANAGEMENT, den 2008 ausgiebig zu testen.

Peugeot 2008: Ein Auto mit Charakter

Genau 4,30 Meter ist der neue Peugeot 2008 lang und damit 14 Zentimeter länger als sein Vorgänger. Selbstbewusst keck und SUV-typisch reckt der 2008 seine hohe Haube in den Wind, die vertikalen LED-Einheiten in den Scheinwerfern – im Marken-Jargon Krallenoptik – und das sichelförmige Tagfahrlicht im Stoßfänger weisen ihn als typischen Vertreter der Marke Peugeot aus.

Zitierte der erste 2008 in der Dachlinie noch den – wer kennt ihn noch? – SUV-Vorläufer Matra Rancho, kommt der neue eher wie ein kleiner 3008 daher. Das gereicht ihm nicht zum Nachteil, zählt das Kompakt-SUV doch zu den Erfolgstypen der Franzosen. Besonders mit dem schwarz abgesetzten Dach (Serie in der Top-Version GT) ist die Ähnlichkeit unübersehbar. Dynamisch kommt der 2008 aber übrigens nicht nur von vorn daher. Auch von der Seite wirkt er mit dem abfallenden Dach und der ansteigenden Fensterlinie schon im Stand dynamisch, am Heck sorgen die ebenfalls in Krallenoptik gezeichneten Leuchten und das schwarze Band für modischen Chic.

Viel Platz, verspieltes Interieur

Was außen Eindruck macht, sorgt innen aber nicht unbedingt für mehr Praktikabilität. Zwar bietet der 2008 Fahrer und Passagieren viel Platz und auch der Zustieg ist bequem. Die Übersicht nach schräg hinten ist allerdings der Bezeichnung nicht wert – Stichwort ansteigende Fensterlinie, die zu optischer Freude und praktischem Übel auch noch in einer extrabreiten C-Säule mündet. Dafür bietet der 2008 ein mindestens 405 Liter großes Gepäckabteil und damit auch genug Platz für größere Koffer.

Peugeot 2008: Selbstbewusst und auch mit E-Antrieb

Der neue Peugeot 2008 fährt auch rein elektrisch. Zudem trennt sich das SUV vom Opel-Schwestermodell Crossland X, steht auf Peugeots Kleinwagenplattform.
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Unser Testwagen, ein 131 PS starker Diesel, fuhr in der mittleren Variante Allure mit dem GT-Line-Paket vor. Damit serienmäßig an Bord: das digitale 3D-Kombiinstrument mit Zehn-Zoll-Bildschirm. Peugeot-typisch sitzt es über dem kleinen Lenkrad, eine Konfiguration, an die man sich zuerst gewöhnen muss, die dann aber schnell alltäglich wird. Es ist in der Darstellung vielfältig individualisierbar, vom Standardlayout bis hin zu verspielten Hologrammen. Uns hat der konventionelle Modus am besten gefallen.

Was wir außerdem schön fanden: das Zehn-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole – im Allure ausschließlich mit dem optionalen Navigationssystem zu haben, Serie ist ein Sieben-Zoll-Monitor – ist zum Fahrer hin geneigt. In der alltäglichen Fahrpraxis unterstützt diese ergonomische Hilfe spürbar. Gewöhnungsbedürftig war dagegen die aus zwei Reihen bestehende Schalterkonsole unter dem Touchscreen. Die untere Reihe – die Kippschalter – benötigt tatsächlich noch physische Betätigung. Die obere Reihe Klaviertasten, über die man die einzelnen Menüs im Touchscreen ansteuert, reagiert mit Fingerauflegen. Alles in allem macht das 2008-Interieur so mächtig optischen Eindruck, ist allerdings an der einen oder anderen Stelle zu verspielt gestaltet, was die Ergonomie auf den ersten Kilometern etwas beeinträchtigt.

Zügig und komfortabel

Kommen wir nun zum Herzen des 2008, dem 1,5 Liter großen und 131 PS starken Diesel. Mit ihm waren wir zügig unterwegs, auch auf der Autobahn kann der Selbstzünder im mindestens 1,3 Tonnen schweren 2008 mithalten. Und das bei moderatem Verbrauch: trotz vieler schneller Etappen lagen wir am Ende bei 6,2 Liter Diesel je 100 Kilometer. Höhere Geschwindigkeiten quittierte der 2008 allerdings mit rauem Motorlauf und auch deutlich vernehmbaren Windgeräuschen. Gar nicht auffällig und damit sehr positiv: die Achtgangautomatik unseres Testwagens. Und der Schalthebel im Joystick-Format ließ ebenfalls Bedienungsfreude aufkommen.

Zum Thema Fahrkomfort: Die Sitze des 2008 sind absolut langstreckentauglich, könnten nur einen Tick mehr Seitenhalt bieten. Und auch die komfortable Federung verspricht, was man von einem französischen Auto erwartet.

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Unsere Wahl: 130 PS plus Allure

Ein schickes und gleichzeitig grundsolides Auto also, der neue 2008. Wer auf SUV-Optik und City-Tauglichkeit wert legt, ist mit ihm gut bedient. Aber welcher 2008 sollte es sein? Einen Benziner mit 101, 131 oder 155 PS bietet Peugeot für den 2008 an, dazu einen Diesel mit 102 oder 131 PS und erstmals in dieser Generation eine Elektroversion mit 136 PS.

Wer sich für die E-Mobilität interessiert: Den Stromer gibt es ab 29.622 Euro (alle Preise netto zzgl. USt.) in der Basis Active. Im Serienumfang enthalten sind dann ein dreiphasiger 11-kW-Onboard-Charger sowie ein Typ-2-Ladkabel bis 1,8 kW. Wer den 2008 häufig auf längeren Strecken einsetzt, dem empfehlen wir den getesteten Diesel mit 131 PS, der immer mit der Achtgang-Automatik und ausschließlich als Allure in der Preisliste steht (ab 25.756 Euro). Für Benziner-Liebhaber bietet sich die goldene Mitte an, der Puretech 130 ist wahlweise mit Sechsgang-Handschalter (als Active ab 20.126 Euro) oder mit der gefahrenen Achtgang-Automatik (ab 21.555 Euro).

Wir würden in jedem Fall die Automatik wählen und auch die mittlere Ausstattung Allure.Im Vergleich zur Basis kommt sie bereits mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln, Digitalinstrumenten, Klimaautomatik, Mittelarmlehne vorn, schlüssellosem Startsystem oder 17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Was buchen wir noch dazu?

  • Das GT-Line-Paket kommt unter anderem mit Voll-LED-Scheinwerfern, Active Safety Brake Plus (mit Nacht- und Fahrradfunktion), Einparkhilfe vorn und hinten und schwarz abgesetztem Dach. Kostet 1.765 Euro, wir würden es nehmen.
  • Den aktiven Totwinkelassistenten (168 Euro).
  • Den adaptiven Tempomat inklusive Spurhalteassistent (546 Euro).
  • Die Sitzheizung vorn (244 Euro).
  • Das Navigationssystem (580 Euro).

So fährt ein gut ausgestatteter Peugeot 2008 vor, bei dem kaum noch Wünsche offen bleiben.

Der Peugeot 2008 Blue HDi 130 EAT8 Allure GT-Line in der Kurzkritik

Plus:

  • Moderater Verbrauch
  • Viel Platz für Passagier und Gepäck
  • Vielfältiges Antriebsangebot

Minus:

  • Unübersichtliche Karossiere
  • Rauer Motorlauf
  • Teils verspieltes Interieur

Technische Daten Peugeot 2008 Blue HDi 130 EAT8 Allure GT-Line

  • Fünfsitziges, fünftüriges City-SUV
  • Länge/Breite/Höhe in mm: 4.300/1.770/1.550 mm
  • Frontantrieb mit Achtgang-Automatikgetriebe
  • Leistung: 96 kW (131 PS)
  • Max. Drehmoment: 300 Nm bei 1.750 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 9,3 s
  • Norm-Verbrauch (NEFZ auf WLTP-Basis): 3,8 l
  • Testverbrauch: 6,2 l
  • CO2-Emission (NEFZ): 100 g/km
  • Kofferraumvolumen: 405 – 1.467 l
  • Tankinhalt: 41 l
  • Zuladung: 325 - 460 kg

Aktualisiert am 28. September 2020.

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