Kompakt-SUVs haben es in sich. Sie sind auf dem besten Weg, konventionelle Schrägheck-Modelle in der Beliebtheit abzulösen – oder haben das von Fall zu Fall bereits getan. Zumal manch Hersteller die traditionellen Autos im Kompakt-Segment schon längst zu Gunsten der SUVs in die Wüste geschickt haben. Für uns Grund genug, sich die Betriebskosten beliebter Kompakt-SUVs genauer anzuschauen. Weil die Diesel auch in dieser Klasse nicht mehr so beliebt sind wie früher, haben wir uns Benziner ausgesucht. Zwischen knapp 160 und 200 PS leisten die gewählten Modelle, in unserem Fall sind sie außerdem mit Allradantrieb ausgerüstet. Klassische User-Chooser-SUVs also. Die Rahmenbedingungen: 20.000 Kilometer Jahresfahrleistung und 36 oder 48 Monate Haltedauer.
Kia, Ford und VW auf dem Betriebskosten-Treppchen
Für unser Ranking konzentrieren wir uns auf drei Jahre Haltedauer. Zumal sich auch bei vier Jahren nur bei zwei Fahrzeugen Unterschiede ergeben: Platz sieben wird zu Platz acht und umgekehrt. Aber starten wir mit dem Sieger-SUV dieses Betriebskostenvergleichs, dem Kia Sportage 1.6 T-GDI Vision AWD. Mit 52 Cent je Kilometer (alle Werte netto zzgl. USt.) ist er das günstigste Kompakt-SUV im Bunde. Woran liegt´s? Knapp 34.000 Euro bedeuten den zweitniedrigsten Listenpreis im Feld, zehn Prozent Rabatt den höchsten Nachlasswert. Macht den geringsten Transaktionspreis im Vergleich und wenig überraschend auch die geringste Leasingrate. Außerdem führt der zweitniedrigste Verbrauch dieses Betriebskosten-Vergleichs zu geringen Kraftstoffkosten und beeinflusst auch die Steuer: Mit monatlich rund zehn Euro schlägt kein Wettbewerber an dieser Stelle das Kia-SUV.
Auf den Plätzen zwei und drei: der Ford Kuga 2.5 Duratec Titanium 4x4 mit 54 Cent je Kilometer sowie der VW Tiguan 2.0 TSI Life 4Motion mit 55 Cent. Der Ford punktet ebenfalls mit kalkulierten zehn Prozent Rabatt, kann diesen Vorteil aufgrund seines im Mittelfeld angesiedelten Listenpreises aber nicht voll ausspielen. Zumal er zusammen mit dem letztplatzierten Wettbewerber auch die rote Restwert-Laterne trägt. Punkten kann der Kuga – einziger Vollhybrid in unserer Riege – dafür an anderer Stelle: 5,2 Liter WLTP-Verbrauch führen zu den niedrigsten Kraftstoff-Kosten im Vergleich, auch die monatliche Steuer liegt mit 10,25 Euro nur knapp über Kia-Niveau.
Beim VW sind es die zweithöchste Restwert-Prognose, die niedrigsten Service-Kosten sowie die geringste Versicherungsrate, die ihm auf den dritten Platz verhelfen. Sie schlagen sogar den Nachteil, dass der Tiguan mit 8,0 Litern Verbrauch die höchsten Kraftstoffkosten verursacht und das einzige SUV im Feld ist, dessen monatliche Steuerbelastung über 20 Euro liegt.
Audi und Cupra verschenken Potenzial durch hohen Verbrauch
Weiter geht´s mit den Plätzen vier und fünf. Mit 57 und 58 Cent liegen der Audi Q3 40 TFSI Quattro und sein Plattformbruder Cupra Formentor 2.0 TFSI 4Drive eng beieinander. Der Cupra punktet mit dem drittniedrigsten Listen- und auch Transaktionspreis, die Leasingraten beider Modelle liegen im Mittelfeld. Beim Service jedoch zählen sie zu den günstigsten Modellen unseres SUV-Vergleichs. Eine bessere Platzierung verspielen sie durch ihren vergleichsweise hohen Verbrauch – der zweitgünstigste Versicherungstarif des Audi kann da für den Ingolstädter nichts mehr retten.
Praktisch gleichauf mit dem Cupra liegt auf Platz sechs der Hyundai Tucson 1.6 T-GDI Trend AWD. Er kommt ebenfalls auf 58 Cent Betriebskosten, lediglich auf den Nachkommastellen muss er sich dem Spanier geschlagen geben. Pluspunkte des Hyundai sind der nach dem Kia zweitgünstigste Einstandspreis, der daraus resultierende niedrige Transaktionspreis und ebenfalls als Ergebnis dessen die zweitniedrigste Leasingrate. Weil der Hyundai aber die höchsten Versicherungsraten mitbringt und laut WLTP 1,2 Liter mehr verbraucht als sein Konzernbruder Sportage, reicht es nur für einen Platz im Betriebskosten-Mittelfeld.
Betriebskosten Kompakt-SUVs: Mercedes und Nissan praktisch gleich teuer
Blicken wir auf Platz sieben und damit auf den Mercedes GLA 200 4Matic. Ab jetzt geht bei drei Jahren Haltedauer nichts mehr unter 60 Cent je Kilometer. So viele Betriebskosten verursacht auch der Nissan Qashqai 1.3 DIG-T Tekna 4x4 auf Platz acht, die Werte beider Modelle unterscheiden sich nur auf den Nachkommastellen. Der Mercedes ist laut Liste das viertteuerste Auto im Vergleich, kommt aber auch mit dem geringsten prozentualen und auch absoluten Nachlass. Das reißt auch die höchste Restwert-Prognose im Feld nicht mehr raus. Punkten kann das Stuttgarter Kompakt-SUV neben dem besten relativen Restwert mit niedrigem Reifenverschleiß, ansonsten liegen alle Kosten im Mittelfeld.
Für den Nissan sprechen in Sachen Betriebskosten günstige Service-Kosten und niedrige Versicherungstarife – der Japaner kommt mit dem drittniedrigsten Wert im Vergleich. Alles andere liegt im Mittelfeld oder ist teurer als bei vielen Wettbewerbern. So liegt der Listenpreis mit fast 37.500 Euro über dem Niveau einiger Premium-Wettbewerber im Feld. Der prognostizierte relative Restwert liegt im unteren Bereich und die Leasingrate ist die dritthöchste des Vergleichs.
BMW und Volvo: Kompakt-SUVs mit niedriger Restwert-Prognose
Aber es geht noch mehr in unserem Betriebskosten-Vergleich, und damit kommen wir zu den teuersten Kompakt-SUVs. Mit 62 Cent je Kilometer landet der BMW X2 xDrive 20i auf dem vorletzten Platz, der Volvo XC40 B4 Plus Dark AWD mit 66 Cent auf dem letzten Platz. Die relevanten Faktoren beim BMW: Das Bayern-SUV zählt in unserem Vergleich zu den Modellen mit den niedrigsten Restwerten, und das in Verbindung mit dem zweithöchsten Einstiegs- und auch Transaktionspreis. Entsprechend hoch ist der Wertverlust des X2.
Auch beim Volvo spielt der Preis eine wichtige Rolle. Mit mehr als 43.300 Euro markiert der Listenpreis den Spitzenwert im Feld, beim Transaktionspreis ist es mit knapp 39.900 Euro nicht anders. Verbunden mit einer im Vergleich ebenfalls schwachen Restwertprognose und hohen Servicekosten fährt der Volvo in dieser Konfiguration den anderen Kompakt-SUVs in diesem Fall hinterher.
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