Drei E-Autos beim Ladevorgang an Ladesäulen
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Drei E-Autos beim Ladevorgang an Ladesäulen

Umfrage

„Shell EV Driver“-Report: Lerneffekt mit Stromern

Wie funktioniert der Alltag mit BEVs und PHEVs? Laut aktueller Shell-Umfrage stellt sich der Gewöhnungseffekt bei der E-Mobilität schnell ein.

Zum insgesamt sechsten Mal und zum vierten Mal in Folge beleuchtete Shell die Anforderungen der Elektroauto- und Plug-in-Hybrid-Fahrerinnen und -Fahrer in Europa. Die Ergebnisse des sogenannten „Shell EV Driver“-Reports zeigen auch 2023, wohin die Reise rund um das elektrische Fahren geht. Zwar steuerten nur 17 Prozent der insgesamt rund 25.000 Befragten aus sechs europäischen Ländern einen Dienstwagen (Deutschland: insgesamt 8.368 Teilnehmerinnen und Teilnehmer). Grundsätzlich lassen die Ergebnisse aber Schlüsse auf das Nutzungsverhalten und die Wünsche von Dienstwagenberechtigten zu, wenn es um die E-Mobilität geht.

Wobei zu sagen ist: Die Mehrheit der im Januar und Februar online Befragten stammten aus der Shell-Recharge-eigenen Datenbank (knapp 22.000), der Rest aus den Sapio Research Panels. Es geht also um die Wünsche und Erfahrungen von Menschen, die bereits Berührungspunkte aufweisen mit der E-Mobilität. Das allerdings oft erst seit kurzer Zeit, denn zwei Drittel der Befragten in Deutschland haben ihr Fahrzeug erst in den letzten zwei Jahren gekauft, 42 Prozent sogar erst in den zwölf Monaten vor der Befragung.

Stromer zumeist besser als ihr Ruf

Mythen und Vorurteile halten sich lange, sind bei Stromern, die inzwischen voll im Mobilitätsalltag angekommen sind, jedoch nur noch bedingt angebracht
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Reichweitenangst nimmt ab

Konzentrieren wir uns damit weiter auf die Zahlen aus Deutschland: Was die Fahrerinnen und Fahrern bei der Anschaffung eines (teil-) elektrischen Autos allgemein fordern? Bessere Reichweiten (49 Prozent), mehr öffentliche Ladestationen (47 Prozent) und niedrigere Anschaffungskosten (33 Prozent) stehen da ganz oben auf der Liste. Die Reichweitenangst hat sich im Vergleich zu 2022 allerdings deutlich verringert, letztes Jahr nannten sie noch 57 Prozent der Befragten. Bei den Anschaffungskosten ist ein ähnlicher Trend zu beobachten (2022: 47 Prozent).

Außerdem hat sich das Ladeverhalten der Fahrerinnen und Fahrer im Vergleich zum Vorjahr geändert: 2022 sagten nur 28 Prozent, nicht täglich laden zu müssen. Dieses Jahr lag dieser Wert schon bei 51 Prozent. Das habe einerseits mit den gestiegenen Reichweiten der Elektroautos zu tun, so Shell, andererseits aber auch mit besseren Erfahrungswerten.

Zahl der genutzten Ladekarten rückläufig

Zudem nutzen E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer immer weniger Ladekarten. 23 Prozent nutzen lediglich eine Karte, 29 Prozent maximal zwei. 2022 lagen die Anteile noch bei 19 und 26 Prozent, dafür nutzten im Vorjahr noch 32 Prozent vier oder mehr Karten. Dieses Jahr sagten das nur noch 25 Prozent. Drei Karten nutzen derzeit 23 Prozent, hier gab es keine Veränderung zum Vorjahr. Übrigens: Laut Shell würden 47 Prozent einen einheitlichen Zugang zu den Lademöglichkeiten bevorzugen und dafür sogar einen Preisaufschlag pro Ladevorgang akzeptieren. In Deutschland erhielten dabei 59 Prozent der Dienstwagennutzerinnen und -nutzer ihre Ladekarte vom Arbeitgeber gestellt.

Allerdings werden viele Elektroautos und Plug-in-Hybride schon heute mit eigenem Strom geladen. In Deutschland verfügen 42 Prozent der Befragten über eine eigene Heim-Solaranlage. Das ist nicht wenig und liegt auch über dem Gesamtschnitt der Befragung von 40 Prozent, es geht aber noch besser. Denn in den Niederlanden sind es bereits 71 Prozent, in Belgien mit 67 Prozent kaum weniger. Italien liegt mit 43 Prozent praktisch gleichauf mit Deutschland, Großbritannien (26 Prozent) und Frankreich (19 Prozent) fallen stark ab.

Beim Laden zuhause besteht aber noch Luft nach oben. Zwar laden bereits 56 Prozent der deutschen Elektroauto- und Plug-in-Hybrid-Fahrerinnen und -Fahrer zuhause. 17 Prozent tun dies jedoch an öffentlichen Ladesäulen und 9 Prozent sagen, dass ihnen das Laden zuhause gar nicht möglich ist.

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