Wer in letzter Zeit einen Mietwagen benötigte, weiß ein Lied davon zu singen: Kunden mussten extrem hohe Preise hinnehmen. Pandemie, Ukraine-Krieg, Energie-Krise und Inflation hinterlassen tiefe Spuren. Auch Autovermieter haben Fahrzeugbestand und Angebot deutlich verknappt und profitieren nun in besonderem Maße von der hohen Nachfrage. So auch Sixt. Das MDAX-Unternehmen vermeldete jetzt das umsatzstärkste Halbjahr seiner Geschichte.
Sixt vermeldet umsatzstärkstes Halbjahr der Firmengeschichte
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wuchs der Konzernumsatz auf 1,32 Milliarden Euro an. Damit konnte Sixt sein Ergebnis gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um beachtliche 59,4 Prozent steigern. Das Rekordergebnis übersteigt auch den Halbjahreswert des Vor-Corona-Jahres 2019 mit einem satten Plus von 16,9 Prozent deutlich.
Internationalisierung größter Wachstumstreiber
Größter Wachstumstreiber im ersten Halbjahr 2022 sei die Internationalisierung gewesen. Deutliche Umsatzsteigerungen konnten demnach in Europa mit einem beträchtlichen Plus von 82 Prozent zum Vorjahr und den USA (+66 Prozent) erzielt werden. Dort sei Sixt inzwischen an 36 der 50 wichtigsten Flughäfen vertreten. Insgesamt entfielen von den Konzernerlösen im ersten Halbjahr 40,6 Prozent auf Europa, 29,8 Prozent auf die USA und 29,6 Prozent auf Deutschland. Neue Wachstumsimpulse verspreche sich der Mietwagenanbieter zudem durch den Start in Kanada. Im Juli wurde am Flughafen von Vancouver die erste Sixt-Station eröffnet.
Vermietflotte um 24 Prozent gegenüber Vergleichszeitraum gestiegen
Darüber hinaus führt das MDAX-Unternehmen eine ausgeprägte Kostendisziplin an. So seien die operativen Aufwendungen in den ersten sechs Monaten mit 47 Prozent deutlich geringer ausgefallen als der Umsatz mit 59 Prozent. Des Weiteren habe Sixt vorausschauend in die eigene, weltweite Vermietflotte (ohne Franchiseländer) investiert und den Fuhrpark trotz allgemeiner Fahrzeugknappheit im zweiten Quartal 2022 weiter aufstockt, um die hohe Nachfrage in allen Märkten bedienen zu können. Der durchschnittliche Fahrzeugbestand erreichte eigenen Angaben zufolge 129.400 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2022 und lag somit 24 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Gesamtjahresprognose am oberen Ende von kommunizierter Spanne erwartet
Das Konzernergebnis vor Steuern (EBT) konnte in den ersten sechs Monaten ebenso auf ein Rekordniveau von 223,2 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2021: 64,2 Mio. Euro) gesteigert werden. Nach dem sehr erfreulichen ersten Halbjahr bestätige der Vorstand die Gesamtjahresprognose 2022 für den Konzernumsatz und erwarte, dass das Konzern-EBT am oberen Ende der zuletzt kommunizierten Spanne von 380 bis 480 Mio. Euro liegen werde, heißt es abschließend. (MN)