Nach dem kompakten ID.3, dem SUV ID.4 mit seinem coupéhaften Ableger ID.5, dem Elektro-Bulli ID.Buzz und dem derzeit nur in China erhältlichen ID.6 hat VW jetzt mit dem ID.7 ein weiteres Elektromodell vorgestellt. Die Limousine der gehobenen Mittelklasse setzt sich ab Oktober an die Spitze der ID-Familie. Wie alle seine Elektro-Geschwister basiert auch der ID.7 auf dem Modularen Elektro-Baukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns.
Mit stattlichen 4,96 Meter Länge ist der ID.7 näher am 2016 verblichenen, 5,05 Meter langen Phaeton als am knapp 20 Zentimeter kürzeren Passat Variant, der für Europa zunächst weiter im Programm bleibt. Betont aerodynamisch gezeichnet mit tiefer, nahezu geschlossener Front, coupéhaft abfallendem Dach und bündig anliegenden Türgriffen, weist der große Elektro-VW einen cw-Wert von strömungsgünstigen 0,23 auf.
Bis zu 700 Kilometer Reichweite im VW ID.7
Geboten werden 286 PS und ein Drehmoment-Bestwert von 585 Newtonmeter. Der neu entwickelte Elektromotor ist der bislang leistungs- und drehmomentstärkste der ID-Reihe. Er treibt die Hinterräder an und wird im ID.7 Pro zunächst mit einer im Unterboden platzierten, 82 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie (77 kWh nutzbar) kombiniert. Später kommt mit der Ausstattungsversion Pro S ein 91-kWh-Akku mit einem Netto-Energiegehalt von 85 kWh zum Einsatz.
Offizielle Angaben zu Reichweite und Verbrauch gibt es noch keine; angepeilt werden bis zu 700 Kilometer in Verbindung mit der großen Batterie und ein Strombedarf von um die 14 kWh je 100 Kilometer, was für ein Fahrzeug dieses Zuschnitts ein sehr guter Wert wäre. Lediglich der Hyundai Ioniq 6 mit einem cw-Wert von nur 0,21 glänzt mit einem ähnlich niedrigen Verbrauch. Bis zu 615 Kilometer weit soll der ID.7 Pro kommen, der eine Ladeleistung von maximal 170 kW vorweist.
Der große Akku wird dagegen an der DC-Schnellladesäule mit bis zu 200 kW geladen, die Aufladung von 10 auf 80 Prozent soll dann in 25 Minuten erledigt sein. Für Europa und Nordamerika läuft der neue VW ID.7 im niedersächsischen Emden vom Band, der chinesische Markt wird direkt aus dem Reich der Mitte bedient.
Elektro-Limousine von VW: Viel Platz für Passagiere und Gepäck
Neben dem effizienten Antrieb hat VW das Augenmerk auf ein großzügiges Innenleben gelegt. Der Radstand von 2,97 Meter entspricht dem des ID.Buzz und sorgt auch im Fond des ID.7 für üppige Kniefreiheit. Hinter der großen Heckklappe lassen sich 532 Liter Gepäck verstauen. Wir nehmen auf den optionalen, AGR-zertifizierten Ergo-Active-Sitzen mit Heiz-, Belüftungs- und Massagefunktion Platz und sitzen sieben Zentimeter höher als im Passat. Die stets tierfreien Materialien machen einen eleganten und hochwertigen Eindruck.
Ins Auge fallen das 15 Zoll große Zentraldisplay, die betont schmale digitale Cockpitanzeige hinter dem Lenkrad und das serienmäßige Head-up-Display, das alle wichtigen Fahrinformationen virtuell und zum Teil interaktiv auf die Windschutzscheibe projiziert (Augmented Reality). Die in den bisherigen ID-Modellen mitunter gewöhnungsbedürftige Bedienung will VW im ID.7 verbessert haben, die Touch-Slider sind inzwischen hinterleuchtet, und es gibt ein neues Klimatisierungssystem mit individuell einstellbaren Luftausströmern.
Erster Eindruck VW ID.7: Gute Straßenlage und hoher Fahrkomfort
Noch vor der offiziellen Weltpremiere hatten wir Gelegenheit, eine Runde mit dem noch getarnten Elektro-Flaggschiff der Wolfsburger zu drehen. Der 2,2 Tonnen schwere Wagen liegt gut auf der Straße, er bietet hohen Fahrkomfort und lässt sich trotz der Länge von nahezu fünf Metern erstaunlich handlich dirigieren.
Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt der ID.7 in unter sieben Sekunden, bei 180 km/h wird das Tempo begrenzt. Der Brutto-Basispreis für die Limousine soll deutlich unter 60.000 Euro liegen, ist von Volkswagen zu vernehmen. In der weiteren Planung sind ein praktischer Kombi sowie eine allradgetriebene GTX-Version.
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